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LUKASZ
{5 Tage später}
Marcel war glücklicherweise wieder gesund, er hatte sich wieder erholt und stand sogar im Kader gegen die blauen, was mich ungemein freute, vielleicht durfte er sogar spielen, was ich ihm echt gönnen würde. Vor allem in einem Derby. Er würde es allen zeigen, wenn er heute spielen dürfte, da war ich mir ganz sicher. Wieso sah der Coach nicht, wie toll Marcel war?
Es war das erste Spiel, nach meiner katastrophalen Leistung im Pokalspiel und ich war schon etwas nervös. Aber die Fans würden mich niemals auspfeifen oder hassen oder so. Dafür stand ich Viel zu weit oben in ihrer Gunst, außerdem einen Spieler der eigenen Mannschaft auszupfeifen, war nicht der Stil unserer unglaublichen Fans. ,,Viel Erfolg kochanie! Ich glaube an dich, du kannst das doch!" flüsterte Marcel mir zu, als wir von der Kabine aufs Feld liefen, sein Satz ließ mich grinsen, ich würde es definitv versuchen, ich wollte Marcel stolz auf mich machen.  Er ließ sich auf die Bank neben Marwin fallen, während ich auf meine Position auf dem Feld lief, ich würde so gerne wieder mit ihm zusammen spielen, aber es ging nicht. Die Stimmung war explosiv, typische Derbystimmung eben. Ich liebte es! Ich saugte die Energie im Stadion regelrecht auf und konzentrierte  mich auf meine Atmung, es konnte jede Sekunde losgehen. Ich musste gut spielen, ich wollte alles wieder gut machen.   Jeder Ballgewinn wurde von den Fans frenetisch gefeiert, jeder Torschuss wurde lautstark begleitet. Wir waren stark. Wir waren besser als die blauen, konnten den Ball aber immer wieder nicht im Tor unterbringen. Ich nahm einem blauen den Ball ab, dieser grätschte mir von hinten in die Beine und brachte mich zu Fall. Die Fans rasteten aus, es wurde noch lauter als vorher im schönsten Stadion der Welt. Der Schiri pfiff.  ,,Stell dich nicht so an du Schwuchtel!" zischte der blaue. Ich sprang auf ,,du hast mich gefoult du Idiot!" Und verpasste ihm einen leichten Stoß gegen die Brust. ,,Lukasz komm runter!" Mats zog mich von dem blauen weg. ,,Was man? der foult mich und haut mir dann eine Beleidigung um die Ohren!" wütete ich. ,,Ja und das ist scheiße ich weiß! Dafür wird er auch die gelbe Karte bekommen! Aber beruhig dich wieder! wenn du vom Platz fliegst ist keinem geholfen! Und schon gar nicht deinem Team! Also komm runter, wir schaffen das nicht ohne dich! "  Der Schiri kam auf uns zu, jetzt war ich aber mal gespannt. Der blaue bekam eine gelbe Karte und ich wurde mündlich verwarnt. Ich atmete tief durch, langsam bekam ich meine Wut wieder in den Griff. Freistoß. Mats führte ihn aus. Die Stimmung wurde mit jeder Sekunde hitziger. Wieder fing ich einen Angriff ab und bekam dafür Applaus von unseren Fans. Ich behauptete den Ball gegen zwei Gegenspieler und brachte ihn gerade noch so zu Julian. Der Angriff lief. Jule passte zu Marco, ich lief im Hintergrund etwas mit, blieb aber in der Nähe meines
strafraumes um einen möglichen Konter entgegenzuwirken.  Marco zu Erling, aber der Ball flog über das Tor. Abstoß. Der Ball wurde länger und länger und landete vor meinen Füßen. Dieser Idiot kam auf mich zu und wollte mich unter Druck setzen, aber ich ließ mich nicht davon beeindrucken und spielte den Ball betont ganz entspannt zu
Mats, doch dieser verlor den Ball, aus dem Augenwinkel sah ich, wie der Idiot in den Strafraum
eindrang. Ich sprintete ihm hinterher, Mats an meiner Seite. Manu kam uns zur Hilfe, Roman war mehr als bereit den Ball zu halten, aber darauf wollte ich es nicht ankommen lassen. Es war mein Job, Roman das Leben einfach zu machen, also tat ich das auch! Ich ich grätschte dem Gegenspieler den Ball von der Seite ab. Er fiel und forderte wie die Fans  lautstark einen Elfmeter, ich hielt den Atem an. Aber der Pfiff blieb aus, zum Glück, aber im Nachhinein war es die richtige Entscheidung.  Ich ging auf den Ball und nicht auf den Gegenspieler, also war alles gut. ,,Dreckspole" spuckte mir der  Idiot entgegen. ,,Alter dein scheiß ernst?" ich versuchte, mich in den Griff zu bekommen, aber niemand wirklich niemand durfte mich so beleidigen. Sogar meine Freunde wussten, dass niemand mich so nennen durfte, auch nicht aus Spaß! Da wurde ich stinksauer. Am liebsten hätte ich ihm eine verpasst, aber dann wäre ich vom Platz geflogen und hätte meiner Mannschaft wieder geschadet.  Dieses Mal war es  Roman, der mich wegzog. ,,Calm down Piszczek!" beruhigte er mich. Der Schiri kam wieder auf uns zu, der Idiot saß immer noch auf dem Rasen.  Ich atmete tief durch ,,Lukasz Piszczek!" riefen die Fans, Sie feierten mich für meine Rettungstat. Der Idiot warf immer noch mit Beleidigungen um sich. ,,Ich wette der Typ fliegt heute nich vom Platz, aber du musst aufpassen, dass du nicht auch rausfliegt, egal wie sehr er dich provoziert" redete Roman auf mich ein. Ich nickte ,,okay". Der Schiri machte dem Idioten eine eindeutige Ansage. ,,Halt den Idioten weiter vom Tor fern, dass macht ihn aggressiv, vielleicht fliegt er noch raus in der ersten Halbzeit, dann spielen wir in Überzahl" meinte Roman noch, bevor ich zurück lief. Roman passte mir den Ball, ich sah, den blauen auf mich zulaufen und wollte den Ball eigentlich  zu Marco passen, aber der Idiot rutschte mir in die Füße und brachte mich zu Fall. Ein stechender Schmerz fuhr durch meinen Fuß. Ich
schrie auf. ,,Steh auf du Pfeife!" rief der Idiot und wollte mich hochziehen, aber ich konnte nicht auftreten. Die Fans waren stinksauer, Markus kam aufs Feld gelaufen. Gelb-rote Karte.  ,,Lukasz wo tut's weh?" ich fuhr mir durch die Haare und atmete tief durch ,,geht schon", Er tastete meinen Fuß ab ,,Lukasz du musst raus", meinte Markus und gab Lucien das Zeichen für meine Abwechslung ,,auf gar keinen Fall! Hilf mir hoch! Ich mache weiter" bat ich. ,,Lukasz", Versuchte er es ,,nein! Ich will es versuchen! Ich muss das letzte Spiel wieder gutmachen! Das kann ich am besten in einem Derby! Für die Fans, Markus bitte!" Er seufzte ,,na gut, aber auf deine Verantwortung, ich lasse dich auswechseln, auch gegen deinen Willen, wenn es sein muss, ich lasse nicht zu, dass du dich ernsthafter verletzt verstanden?". Ich nickte ,,okay". Er zog mich hoch, ich machte ein paar Schritte, es schmerzte, aber es würde schon gehen. Die Fans jubelten, als
ich weiterlief und Markus den Platz verließ, sie feierten mich, was mich nur noch weiter anspornte, mein bestes zu geben. Aber es tat echt weh. Jeder Schritt schmerzte, aber ich konnte nicht aufgeben. Lucien sah Markus nur verwirrt an, ich sah die beiden miteinander sprechen, Lucien nickte mir zu. Überzahl und noch eine ganze Halbzeit zu spielen. Das konnte noch etwas werden, ich wollte alles geben, um meine Fehler wieder gut zu machen, für die Fans, meine Mannschaft und Marcel.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt