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LUKASZ
Als wir im Krankenhaus ankamen, begrüßte ich meinen Freund, vor allen anderen im Raum. Er war das wichtigste in meinem Leben, also sollte er auch so behandelt werden.  Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und machte mich dann erst  daran, seine Eltern zu begrüßen. ,,Wie geht es dir?" wurde gefragt, ,,Ganz okay, Was ist mit Marcel? Wie geht es ihm? Gibt es etwas neues? Also kam etwas neues in den paar Minuten, in denen wir nicht miteinander gesprochen haben?" ,,sie wollen ihn im Laufe der Woche zurückholen, solange er so stabil bleibt", Ich begann zu strahlen. ,,Wirklich? Mats hast du gehört? wir bekommen ihn zurück!" Auch Mats entlockte die Botschaft ein kleines, wenn auch noch nicht ganz so überzeugendes  Lächeln.  ,,Ja...nur wie gesagt, er ist erst so halbwegs über den Berg, wenn er wieder aufgewacht ist". ,,Okay", Ich setzte mich an sein Bett, nahm seine Hand und strich ihm durch die Haare. ,,Das war sehr mutig von dir Lukasz...das du dich geoutet hast". ,,Ich wollte ihn nicht wieder verlieren, er hätte es mir nie verziehen, wenn ich sie als meine feste
Freundin bezeichnen würde". ,,Da hat er Recht, es war die einzige Möglichkeit Marcel nicht zu verlieren". ,,Ich liebe ihn", murmelte ich, das war das erste Mal, dass ich diese Worte vor seinen Eltern ausgesprochen hatte. Mats setzte sich zu mir, zog sein Handy raus und tippte eine Nachricht an Marco. ,,Hey Schatz 😘 💛 Ist es okay, wenn Lu heute Nacht bei uns bleibt? Ich vermisse dich 😢😗💛 ich bin noch bei Marcel. Willst du vielleicht kommen?😗". ,,Hey baby 💛 klar kann er bei uns bleiben. Ich komme dich später abholen 😗 liebe dich! 💘". Ich grinste, Marcel und ich waren genauso. ,,Und er liebt dich Lukasz...sehr sogar. Er ist sehr glücklich mit dir, ihr habt es beide verdient, glücklich zu werden miteinander. Er spricht pausenlos nur von dir, das hat er auch schon gemacht, als ihr noch kein Paar wart" seufzte sein Vater. Ich lächelte und ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Dann kam der Arzt ins Zimmer und ich machte mich auf schlechte Neuigkeiten gefasst. ,,Guten Morgen", rief er und stellte sich an Marcels Bett. Ich ließ seine Hand nicht los, es war sowieso allgemein bekannt, dass ich mit ihm zusammen war, wieso also jetzt immer noch meine Liebe zu ihm verstecken? ,,Wir wissen jetzt, woher seiner katastrophalen Nieren und Leberwerte kommen", er sah uns alle ernst an. ,,Er wurde vergiftet. Wir haben das Gift isolieren können und können jetzt darauf reagieren und seine Nieren entlasten", ,,dann lag es nicht an den Schmerzmitteln?" fragte ich, der Arzt schüttelte den Kopf. ,,Das waren keine Tabletten gegen Schmerzen. Das war Gift. Ziemlich aggressives Gift. Wir können von Glück sprechen, das er nur eine dieser Tabletten zu sich genommen hat, ansonsten könnten wir nichts mehr für ihn tun". ,,Wie...wie kommt sowas? wie kommt sowas in diese Blister", fragte ich fassungslos. ,,Das ist die Frage. Wir haben bereits Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt". ,,Markus gibt uns solche Pillen nicht...das heißt, er muss es von jemanden anderem
haben...er würde uns auch niemals soetwas geben". ,,Mira!" murmelte Mats. ,,Was?" ,,ja! Ich habe sie demletzt in deiner Wohnung gesehen, als ich bei Marcel war, ich...ich habe  nichts dabei gedacht, aber sie hatte so ein Blister in der Hand". ,,Das würde passen...sie...sie arbeitet in einem Labor und...und hat da auch Zugriff auf diverse Gifte". ,,Diesen Verdacht sollten Sie der Polizei mitteilen...das war verdammt knapp und es ist immer noch knapp, wir können ihn jetzt angemessen behandeln, aber er wird lange damit zu kämpfen haben.  Er wird lange brauchen, um wieder Laufen zu können, geschweige denn um wieder Fussball zu spielen. Seine Karriere ist vorbei...wenn er durchkommt, das wissen wir noch nicht. Er hatte Glück, dass so schnell reagiert wurde, sonst hätten wir nichts mehr tun können. Ein paar Minuten später und...naja wir  hätten ihn nicht mehr retten können". Mira sollte meinen Schatz vergiftet haben? Ich würde sie umbringen wenn sich das bewahrheiten würde! Ich würde ihr Leben zerstören! Ich würde sie zerstören! Sie würde mich so richtig kennenlernen. Niemand durfte meinem Freund wehtun! Sie hätte ihn fast umgebracht! Sie hätte ihn mir fast weggenommen!  ,,Wir werden ihn Mitte der Woche zurückholen, wenn er sich weiter so stabilisiert. Ich muss weiter, es war mir nur wichtig, dass Sie es wissen, wir entscheiden das morgen, wir können nur hoffen, dass es weiter so stabil bleibt. Er kämpft und ich glaube, dass Ihre Anwesenheit  ihm ziemlich gut tut". Er sah mich direkt an. ,,Meinen Sie?" fragte ich unsicher. ,,Ja. Wenn die da sind, verbessern sich seine Werte".

{ein paar Tage später}
Ich konnte Mira nicht erreichen, die Polizei hatte ihre Fingerabdrücke auf den Blistern gefunden, ihr Chef hatte fehlende Giftbestände gemeldet und angezeigt. Das Miststück wat untergetaucht. Auch Jule konnte sie nicht erreichen. Da es einen begründeten Verdacht gab, wurde sie zur Fahndung ausgeschrieben, solange stand Marcel unter Polizeischutz. Ein Beamter saß vor der Tür und kontrollierte jeden, der in sein Zimmer wollte. Sogar die Ärzte, mussten ihren Dienstausweis vorzeigen, bevor Sie sein Zimmer betreten konnten. Sie wollten ihn heute endlich zurückholen. Ich konnte nur beten, dass es klappte und das ich meinen Schatz bald zurückhaben würde. Ich malte mir schon aus, wie wir wieder lachend im Bett lagen, Pizza aßen, eine Serie schauten und nichts anderes im Kopf zu haben, außer miteinander zu schlafen und aich festzuhalten. Ich freute mich darauf, seine Stimme zu hören, sein Lachen zu hören und zu sehen, seine Stärken Arme um mich  und seine Lippen auf meiner Haut zu spüren.   Ich saß seit Stunden an seinem Bett und hoffte, dass er wieder aufwachen würde. Er musste es einfach schaffen! Er durfte mich nicht alleine lassen. ,,Mats...was war mit Marco los gestern?" fragte ich leise. ,,Er war etwas neben der Spur, er hat ziemlich  schlecht geschlafen, er ist noch ziemlich mitgenommen von dem verschossenen Elfmeter, er ist traurig und ich weiß nicht, was ich machen kann um ihn wieder aufzumuntern". ,,okay...mach ihm eine Freude, koch ihm etwas, oder...oder was vermutlich am besten helfen wird, nimm ihn in den Arm, hör ihm zu und geb ihm das Gefühl, dass er das wertvollste in deinem Leben ist...so macht Marcel das immer...du munterst ihn schon  wieder auf, er liebt dich, deine Anwesenheit reicht da manchmal schon aus". ,,Natürlich...das ist eine gute Idee, Ich werde versuchen, das umzusetzen". Ich gähnte, ,,Versuch zu schlafen. Ich passe auf ihn auf und wenn sich etwas ergibt, wecke ich dich". ,,Nein", murmelte ich. ,,Okay dann halt nicht, aber sag im Nachhinein nicht, ich hätte dich nicht gewarnt" , er
seufzte. Ich war so müde ständig fielen mir meine verdammten Augen zu! Mats hatte vielleicht doch nicht ganz Unrecht. Vielleicht könnte ich kurz meinen Kopf auf Marcels Brust legen und meine Augen ausruhen? Dann würde ich zumindest seinen Herzschlag hören und mich entspannen. Also tat ich das. Gleichzeitig griff ich nach seiner Hand. Mats legte mir eine Decke um die Schulter. Ich schloss meine Augen und genoss seine Nähe. Die Anspannung fiel von mir ab, als ich seinen Herzschlag hören konnte,Ich entspannte mich und ehe ich mich versah, war ich eingeschlafen, so wie Mats es prophezeit hatte.

Piszczek und Schmelle HindernislaufWo Geschichten leben. Entdecke jetzt