61 | KEIN KOPFGELDJÄGER
» "Du kleine, fiese Schlange!" «
[ P R E S E N T ]
*****
Irgendwo in der Galaxis, weit entfernt von Nova und ihren Freunden, stolziert niemand anderes als Oz Dameron durch die Straßen einer ihm unbekannten Stadt eines ihm unbekannten Planeten.
Er war bei bester Laune, denn er wusste, dass er frei war. Sicher war er von dem Chaos der Ersten Ordnung entflohen. Zwar waren die beiden nervigen Freunde seines Bruders vermutlich noch am Leben, doch das interessierte ihn herzlich wenig. Sie waren ihm egal, sein Bruder war ihm egal, alles war ihm egal. Grinsend stolzierte er durch die Straße, definitiv nicht ganz nüchtern. Er hatte viel Geld von der Erste Ordnung bekommen und ein Schiff. Er konnte jetzt tun und lassen was er wollte. Oz war frei.
Eine junge Frau folgte ihm mit festen Schritten. Sie war überzeugt, sie war zielsicher. Oz spazierte nur ganz langsam vor sich hin, sodass die Frau ihn schnell eingeholt hatte. Sie tippte ihm sanft, aber bestimmt auf die Schulter.
"Sind Sie Oz Dameron?",fragte sie. Oz drehte sich überrascht um. Er hatte nicht mit Besuch gerechnet. Die Frau war groß und schlank, sodass er zu ihr aufgucken musste. Ihr Blick war düster. Sie trug edle Klamotten und teuren Schmuck. Vermutlich war sie sehr wohlhabend.
"Das kommt ganz darauf an, wer fragt",antwortete er grinsend.
"Sie müssen etwas für mich erledigen",die Frau trat an den Rand der Straße, um anderen Leuten nicht im Weg zu stehen und, damit sie niemand berauschte.
"Tut mir leid, aber momentan bin ich nicht auf der Suche nach Aufträge. Hatte gerade erst einen Deal mit der Ersten Ordnung, war anstrengend ziemlich anstehend, aber es hat sich gelohnt",antwortete er und zuckte mit den Schultern. Natürlich hatte er Interesse an dem Auftrag der Frau, aber wenn er so tat, als wäre er schwer zu haben, würde sie ihm vielleicht mehr zahlen.
"Wollen Sie sich wirklich auf ihrem Geld ausruhen?",fragte sie Frau spöttisch. Sie hielt es offensichtlich für eine schlechte Idee. Oz warf einen kurzen, unauffälligen Blick auf ihren Goldschmuck. Sie schien wirklich reich zu sein. Um Geld musste sie sich wohl keine Sorgen machen.
Er zuckte als Antwort bloß wieder mit den Schultern. Die Miene der Frau war finster und nicht deutbar. Oz wunderte sich, ob sie von ihm genervt war und sich jemand anderen suchen würde, oder ob sie weitermachen würde.
"Sie müssen jemanden für mich finden",fuhr die Frau nun drängend fort. Also versuchte sie es weiterhin. Oz begann zu grinsen. Er hatte sie am Haken.
"Ist Ihr Loverboy weggelaufen? Oh, oder Ihr Sugar Daddy, der den teuren Schmuck bezahlt?",fragte er und brach in Gelächter aus. Für einen Moment sah die Frau empört aus, doch dann blickte sie wieder so finster wie zuvor. Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und begann davon zu laufen.
Doch nicht am Haken. Oz begann leise zu fluchen und wollte der Frau hinterher, doch dann wurde er an der Schulter gepackt und brutal herumgerissen.
"Oz!",rief die hohe Stimme zornig. "Du kleine, fiese Schlange!"
"Auroraa",Oz zuckte bei ihrer hohen Stimme automatisch zusammen. Die Blondine funkelte ihn wütend an, was sie, zumindest fand das Oz, nur noch schöner aussehen ließ. Ihre Frisur und ihr Make Up waren nicht so aufwendig, wie sie im Kasino immer waren, aber ihr Mantel war so edel wie ihre Kleider. "Lang nicht gesehen, was gibts?"
Auroraa dachte nicht einmal daran, ihm darauf normal zu antworten. Stattdessen hob sie ihre Hand und schlug ihm so fest ins Gesicht, wie sie nur konnte. Im Kasino war sie vielleicht der Engel, der für die reichen Männer auf die Würfel pustete, aber in der echten Welte, da sollte man sich lieber nicht mit ihr anlegen.
"Du bist mit meiner Schwester und ihrem komischen Freund abgehauen!",zischte sie wütend. "Du verdammter Mistkerl! Ich wollte, dass sie in dieser Zelle verrottet."
"Halb so wild. Ich hab sie an die Erste Ordnung ausgeliefert und vielleicht ist sie jetzt tot",antwortete Oz beleidigt und strich sich über seine Nase, aus der Blut tropfte.
"Was heißt hier vielleicht?",fragte Auroraa wütend.
"Das heißt, dass sie vielleicht auch geflohen ist. Keine Ahnung, die ganze Situation ist eskaliert",er zuckte mit den Schultern.
"Und natürlich hast du nur deinen eigenen Arsch gerettet",murrte Auroraa. "Ich will, dass du herausfindest, ob sie tot ist oder lebt. Ich will, sollte sie lebe, dass du sie suchst und sie mir bringst. Hast du das verstanden?"
"Auroraa, ich bin kein Kopfgeldjäger",erwiderte Oz genervt. Er hatte wirklich keine Lust darauf, sich nochmal mit Amaraa anzulegen. Die Kleine ging ihm gewaltig auf den Keks, obwohl sie fast genau so hübsch wie ihre Schwester war.
"Ich werde auch gut zahlen",säuselte Auroraa nun in ihrer typischen, angenehmen und verführerischen Kasionstimme. Oz seufzte. Das war ein verdammt gutes Argument. "Ich will diese Widerstandsschlampe endlich tot wissen."
"Widerstandsschlampe?",ertönte eine tiefe Stimme hinter Oz. Er drehte sich um und die Frau von vorhin stand wieder da. Sie hatte offensichtlich zugehört. Oz betete, dass sie nicht zum Widerstand gehörte, denn sonst wäre er nun in großen Schwierigkeiten. "Perfekt. Wenn Sie dann dieses eine Mädchen suchen, dann können Sie ja gleich auch für mich mit suchen. Meine Person ist ebenfalls vom Widerstand."
"Lady, Sie müssen wissen, ich bin nicht billig",antwortete Oz schulterzuckend.
"Das werde ich schon hinkriegen",erwiderte die Frau und nickte. "Ich will nur, dass sie jemanden finden. Sie müssen niemanden töten oder einsammeln, nur den Standort ausmachen."
"Das sollte sich einrichten lassen",Oz nickte. Gleich zwei Aufträge auf einmal und beide von Frauen, die gut zahlen würden. Er musste im Himmel sein.
Und wenn er sich dann schon zum Widerstand begab um Amaraa und die andere Person zu suchen, dann konnte er auch gleich seinen Bruder finden. Vielleicht war es die Gelegenheit, um Poe eins auszuwischen. Es war perfekt. Alles passte. Oz begann breit zu grinsen. Seine armen Eltern. Wenn sie ihn nur sehen könnten. Sie wären so enttäuscht.
"Gut",erwiderte die Frau. "Dann werde ich Sie reichlich belohnen. Ich geben Ihnen mein Wort."
"Woher weiß ich, dass ihr Wort zählt?",fragte Oz zweifelnd. Die reiche Frau nickte verständnisvoll.
"Sie zweifeln. Das verstehe ich, doch es gibt keinen Grund dafür. Ich bin Mei Katashi",stellte sich die Frau mit fester Stimme vor. Oz zuckte erneut zusammen. Die Katashis war eine sehr, sehr reiche Familie von Chandrila. Nun wusste er, dass sie ihr Wort halten würde. Sie würde es nie wagen, den Namen ihrer Familie zu beschmutzen.
"Eine Katashi",murmelte nun auch Auroraa ehrfürchtig. Sie stammte zwar auch aus einer reichen Familie, doch nur durch gute Heirat. Ihre Mutter war arm gewesen und hatte ihre zwei unehelichen Töchter alleine aufgezogen, bis sie einen reichen Kasinobesitzer geheiratet hatte. Mei Katashi hingegen war in eine Familie geboren, die seit Jahrtausenden reich war.
"Ich halte mein Wort und werde gut bezahlen. Doch dafür musst du jemanden finden",Meis Blick verdunkelte sich. "Ihr Name ist Nova."
DU LIEST GERADE
NOVA
FanfictionIm Laufe der Zeit verändern sich Menschen. Aufgrund der Dinge die geschehen, der Menschen, auf die sie treffen und der Erfahrungen, die sie machen. So muss auch Nova Organa lernen, dass die Galaxie, in der sie lebt, nicht mehr diesselbe ist, wie si...