42 | die kinder von damals

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42 | DIE KINDER VON DAMALS

» Poes Stellung in ihrem Leben hatte sich um einiges geändert. «

[ P R E S E N T]

*****

"Was war das denn?",fragte Poe nachdem die Tür hinter ihm mit einem lauten Knall zufiel.

"Ich war ein wenig abgelenkt und hab nachgedacht",Nova ließ die Hand ihrer Mom los und stand auf, während sie mithilfe der Macht die Gegenstände wieder zu ihrem ursprünglichen Ort rückte.

"Und dann lässt du die ganze Einrichtung schweben?",fragte Poe verwirrt und ging vorsichtig auf seine beste Freundin zu. Sie wirkte auf einmal wieder so unfassbar gelassen, dass es ihm Angst einjagte. Als wäre nichts passiert. Als wäre es das Normalste der Welt.

"Meine Emotionen sind ein bisschen mit mir durchgegangen",sie wank ab und sah zur Seite, aber Poe griff nach ihrer Hand und legte seine andere freie Hand an ihre Wange.

"Das klingt nicht besonders gut",bemerkte er und sah sie durchdringend an. Irgendwas stimmte nicht. Poe kannte sie inzwischen lang genug und spürte das. "Du kannst mir alles sagen. Was ist los?"

"Ich-",Nova stockte und versuchte, die richtigen Worte zu finden. Es gab aber keine richtigen Worte. Die gab es nie.
"Vor drei Jahren habe ich Amaraa fast getötet. Das war kurz nachdem ich was mit Nash angefangen habe. Ich war an dem Tag ziemlich verwirrt aufgrund meiner Gefühle. Deinetwegen hauptsächlich. Da hab ich die Kontrolle verloren und die Dinge sind durch die Luft geflogen. Eine Nachttischlampe hat sie fast erschlagen."

"Ich weiß",antwortete Poe nur. Verwirrt sah Nova ihn an, aber bevor sie was sagen konnte, redete er weiter. "Als du verschwunden warst und ich schon wieder auf der Basis war haben wir uns darüber unterhalten. Wir haben uns Sorgen um dich gemacht, wegen der Macht und der dunklen Seite. Sie hat es mir erzählt."

"Oh",Nova senkte den Kopf und sah zu Boden. Es störte sie nicht wirklich, dass Amaraa davon berichtet hatte. Etwas anderes bereitete ihr jedoch mehr Sorgen. "Ihr hattet Angst, dass ich zur dunklen Seite wechseln könnte?"

"Nein",Poe schüttelte den Kopf und schob ihr Kinn wieder hoch, damit sie ihn ansah.
"Wir haben nicht an dir gezweifelt. Alles, was uns Sorgen bereitet hat, war Kylo Ren. Die Gedankengespräche. Wir hatten Angst, dass er dich manipulieren könnte."

"Ach so",murmelte sie. Poe konnte nicht genau erkennen, was in ihrem Kopf rumging. Er strich ihr seufzend über die feuchte Wange. Manchmal war es unmöglich sie zu deuten, manchmal war es mehr als offensichtlich.

"Heute war wohl wieder so ein Ausbruch, was?",fragte er vorsichtig und musterte sie. Ihre dunklen Augen starrten ihn an und er erinnerte sich wieder, wie sehr er diese Augen mal geliebt hatte.

"Immer wenn es zu viel wird und meine Gefühle so verwirrend werden, kann ich es nicht mehr kontrollieren",antwortete sie ihm und er wusste, dass sie diesmal die Wahrheit sagte. Sie würde ihn nicht mehr anlügen. Nicht nach allem, was geschehen war.

"L'ulo hat mir vor seinem Tod gesagt, dass ich mich um dich kümmern solle, wenn ihm was geschehen würde. Er sagte, dass du zerbrechlicher bist, als du zugibst und dass es schlimme Auswirkungen haben würde, wenn du verletzt bist, weil du viel stärker bist, als wir alle ahnen",erzählte Poe und lächelte leicht.
"Damals war ich so sauer darüber. Ich war noch immer sauer auf dich und du auf mich. Ich hatte keine Lust, mich um dich zu kümmern."

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