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Jennie's POV

Es war Punkt 20 Uhr als Markus an Lisa's Apartment ankam.

Ich machte mir wirklich Sorgen um sie. Seitdem der Arzt ihr jede Hoffnung nahm hat sie kein Wort geredet. Nichtmal mit mir. Auch als wir bei ihr ankamen ging sie wortlos aus dem Auto. Sie wartete nicht einmal auf Hilfe. Ich versuchte noch ihr beizustehen aber sie blockte alles ab.

,,Ich hoffe es geht ihr gut. Pass auf sie auf, Jen."
Markus ist genauso besorgt wie ich.
,,Ich versuche es. Hoffentlich blockt sie mich nicht auch ab."

,,Musst du nicht bald wieder nach Busan? Wenn Lisa nicht fahren kann, dass fahre ich dich runter."

,,Danke Markus aber wenn es ihr nicht besser geht lasse ich mich zwei Wochen entschuldigen. Ich bleibe lieber bei ihr. Wenn sie jetzt schon nicht mit mir redet, dann wird sie kaum ans Handy gehen. Das würde ich nicht aushalten."

Er war zum Glück verständnisvoll und bat mir allerlei Hilfe an. Egal ob Einkauf oder Chauffeur durch die Stadt. Ich war ihm sehr dankbar.

Wir verabschiedeten uns gegenseitig. Ich wartete kurz bis ich sein Auto in der Ferne nicht mehr sah.

Nachdem ich ihn nicht mehr sah, rannte ich in die Lobby. Zum Glück hatte dieses Apartment einen Fahrstuhl. Ich hoffe sie war nicht zu Stolz diesen zu benutzen. Zur Sicherheit habe ich die Treppen genommen. Falls sie doch zu stolz war hätte ich ihr wenigstens helfen können.

Dem war zum Glück nicht so. Leider verschloss sie auch die Tür hinter sich. ,,Lisa! Mach auf. Ich habe keinen Schlüssel! Bitte!" Ich schrie und klopfte 10 Minuten gegen die Tür bis einer der Hausmeister mich reingelassen hat. Ich dankte ihm und ging wütend in den Raum.

Ich sah Lisa auf einem der Balkonstühlen sitzen. Sie saß da, rauchte und starrte raus.

Immer noch voller Wut ging ich Richtung Balkon.

,,Was zur Hölle sollte das?! Warum hast du mich nicht reingelassen?!" schrie ich wütend, als ich vor ihr stand. ,,Siehst du doch. Ich soll meinen Knöchel schonen. Genau das mache ich." antwortete sie mir und zog an ihrer Zigarette.

Ich nahm ihr die Zigarette ab und warf sie vom Balkon. ,,Hey! Was soll der scheiß Jennie?!" sagte sie nun genauso wütend.

,,Du kannst alleine hier hoch kommen. Du redest mit keinem und jetzt das?! Rede doch einfach mit mir, Lisa!" ich war verzweifelt. Sie hingegen wurde immer wütender.

,,Ist es so unverständlich, dass ich einfach mal meine Ruhe haben will?! Mir wurden meine Träume gerade innerhalb von 2 Minuten entrissen! Ich hab keinen Nerv um mit deiner Überführsorge klar zu kommen!"

Meine Überführsorge? Ich mache mir Sorgen und sie nennt mich überführsorglich.

Meine Emotionen kochten über. Aus einer Träne wurden zwei und aus zwei, drei. Ich ging ein paar Schritte von ihr weg.

Überführsorglich.

,,Jennie..."

,,Ich gehe schon. Ich habe es verstanden."
Ich begann Richtung Tür zu laufen, als ich sie rufen hörte.

,,Jennie bleib bitte. Geh nicht. Ich habe keine Chance dir hinter her zu laufen. Es tut mir leid. Bitte."

Ich stoppte in meinen Schritten und drehte mich um. Sie hatte ja Recht. Jetzt weg zu gehen wäre wirklich nicht fair. Ich gebe ihr eine Chance.

Sie versuchte aufzustehen und zu mir zu laufen. Ich allerdings ging direkt zu ihr und Stoß sie sanft wieder zum sitzen hin. ,,Bleib sitzen. Schone dich." sagte ich besorgt. ,,Dann bleib bitte bei mir und lass mich entschuldigen." sie klatschte auf ihren Schoß. ,,Setzt dich hin"

Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich will dir nicht weh tun." Da musste sie lachen. ,,Babe, mein Knöchel ist verletzt, nicht mein Bein. Komm her."

Punkt für sie.

Ich setzte mich auf ihren Schoß. Direkt wurde ich von ihren langen Armen umschlungen. ,,Es tut mir leid, okay? Ich bin nur absolut gereizt. Bitte verstehe das. Ich hätte dich nicht so angreifen dürfen. Das war falsch und es tut mir leid. Du versuchst nur zu helfen aber das bin ich einfach nicht gewöhnt. Ich hab immer mein eigenes Ding durchgezogen. Mich hat nie die Meinung anderer interessiert -"

,,Aber du hast jetzt eine Freundin, mich im übrigen,also versuch bitte mit mir zu reden. Ich bin geduldig. Ich verstehe dich ja aber bitte lass uns zusammen daran arbeiten. Verspreche mir das."

Lisa nahm meine Hand und sah mir tief in die Augen. Sie versprach mir daran zu arbeiten und sie versprach mich nie wieder so unfair zu behandeln wie gerade ebend.

Wir machten es uns den ganzen Abend lang bequem. Ich habe uns später sogar etwas gekocht. Zumindest habe ich es versucht. Lisa hatte nicht wirklich viel im Kühlschrank.

Ich habe uns trotzdem einen schönen Abend vorbereitet. Lisa wollte mir zwar helfen aber ich habe sie gezwungen sitzen zu bleiben.

Da es gerade nicht so kalt draußen ist, habe ich uns draußen den Tisch gedeckt.

Wir saßen bis 23 Uhr draußen und haben uns ausgesprochen.

Danach habe ich den Tisch abgeräumt. Lisa hat sich schonmal ins Bett gelegt. Später bin ich ihr dann gefolgt.

Die Nacht verlief ruhig. In Lisa's armen fühlte ich mich sicher und geborgen. Ich hoffe, dass das auf sie auch zutrifft.

To Get To YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt