Lisa's POV
eine Nacht bestand aus ständigem Aufwachen und wieder einschlafen. Mittlerweile ist es kurz vor 7. Ich lag in meinem Bett und starrte für eine Weile einfach nur die Wand an. Lohnt es sich wirklich heute aufzustehen? Meinen Master hab ich doch eigentlich schon sicher.
Ich mache vielleicht nicht viel für die Uni und bin kaum da aber meine Noten sprechen für sich. Ich schreibe im Durchschnitt die besten Klausuren daher ist es den Professoren mittlerweile gleichgültig ob ich da bin oder nicht.
Ich lasse die erste Vorlesung ausfallen. Zur zweiten gehe ich dann.
In der Zeit, in der ich in meinem Bett lag nahm ich mein Handy und ging auf Jennie's Chat.
Lisa: ,,Guten Morgen, Sonnenschein. Tut mir leid, dass ich mich gestern nicht gemeldet habe. Das Training war anstrengend und ich bin direkt ins Bett gefallen."
Als ich ihr schrieb war sie noch online. Mittlerweile nicht mehr. Um 7?
Lisa: ,,Tut mir wirklich leid."
Schrieb ich erneut, um zu sehen ob sie antwortet. Doch wieder kam nichts. Sie ist sonst nicht langsam wenn es ums antworten geht. Ich hoffe es ist alles Inordnung... 3 Tage bis ich wieder bei dir bin, Jennie.
Ich legte mein Handy weg und schlief noch für 1½ Stunden. Nachdem ich auswachte zog ich mir schnell meine Klamotten an und ging zu meinem Bike. Gerade als ich meinen Helm aufstezte und losfahren wollte sah ich meine Mutter aber sie hat einen anderen Typen bei sich. Sie steigt aus seinem Auto und küsst ihn. Sie wollte gehen doch er drückt sie gegen sein Auto und vertieft die Küsse.
Das musste ich jetzt nicht sehen um ehrlich zu sein. Wer ist der Typ und warum sehe ich sowas, wenn meine Mutter, nach knapp einer Woche, zurück kommt? War sie die ganze Zeit bei dem? Das war ihr wichtiger als ihre Tochter?
Ich merkte wie sich meine Wut ansammelte. Ich startete mein Bike und fuhr an den beiden mit 100 km/H vorbei. Meine Mutter scheint mich bemerkt zu haben. Ich sah zurück und sah genau in den besorgten Blick meiner Mutter.
Ich fuhr weiter Richtung Uni und machte einmal einen stopp an einem nahegelegenen Kiosk, um mir etwas zu essen zu holen.
Ich kam an der Uni dann kurz nach 8 an. Früher als sonst. Ich setzte mich an meinen Platz ganz hinten und starrte aus dem Fenster. Verdammt. Ich hab Tilo komplett vergessen, der will heute ja auch seine Antwort haben.Apartment, Tilo, Jennie, Mutter. Das wird mir alles langsam zu viel auf der Liste.
Meine Priorität liegt natürlich bei Jennie aber ich will sie nicht weiter mit Nachrichten überhäufen.
Ich war in meinen Gedanken vertieft. Ich beobachtete die Leute auf der Straße. Es scheint als hätten alle ein so leichtes Leben. Als würden sie jeden Tag perfekt meistern und mit ihrem Leben komplett im reinen sein. In wirklichkeit laufen dort draußen Masken rum. Jeder setzt sich seine perfekte Fassade auf, damit niemand erkennt wie schwer man es hat und wieviele Fehler man selbst vor anderen verschweigt.
Nach einigen hin und her schauen sah ich einen dunkel gekleideten Mann der direkt zu mir hoch sah. Er bewegte seinen Kopf kurz zu seiner linken Seite bevor er wieder zu mir schaute. Ich folgte seiner Bewegung und sah nach rechts. Tilo. Wenn man vom Teufel redet.
Er sah mich an und grinste, wie eigentlich immer. Meine Augen fokussierten sich immer mehr auf ihn. Irgendwann nickte er vor sich um mir zu zeigen, dass ich dort hinkommen soll. Die Stunde ging noch 30 Minuten jedoch stand ich auf und ging aus dem Raum. Auf dem Weg nach draußen zündete ich mit eine Zigarette an.
Na dann mal los dachte ich mir, als ich in seinem Richtung ging. Zumindest waren wir diesmal nicht komplett allein sondern hatten noch andere Studenten um uns rum.
,,Hallo, Tilo" sagte ich und atmete gleichzeitig meinen Dampf aus. ,,Lalisa! Wie gehts meiner Lieblingskundin?" sagte er und schlug mir kurz auf die rechte Schulter.
,,Hör auf mit den spielen und komm zur Sache. Ich mach es. Aber ich bestehe auf eine Sofortüberweisung meiner 10% nach jeder Auslieferung."
,,Du setzt Forderungen nachdem ich dir schon solch ein großzügiges Angebot gemacht habe?" sagte er etwas lauter und drehte sich kurz um sich selbst. Was ein Psycho. Sein Finger zeigte auf mich als er seinen Satz fortsetze ,,Das gefällt mir!" er drehte sich zu einem seiner Leute ,,Arrangier das!" danach drehte er sich wieder zu mir und griff in seine Jackentasche.
Er kam mir näher und gab mir mehrere kleine Tüten mit Pulverartigem Zeug. ,,Jede Tüte hat einen Namen. Finde die Personen und gib ihnen das. Jeder Schuldet dir 5.000€. Wenn er kein Geld hat sagst du mir bescheid."
Er griff in seine andere Jackentasche.
,,Das ist meine Nummer, natürlich nicht die echte aber darüber kannst du mich erreichen. Ich will eine Nachricht von dir. Heute Abend. Sag mir was du losgeworden bist. Alles andere sag ich dir dann."
Ich nahm den Zettel mit der Nummer und Steckte die Tüten in meine Lederjacke. Ich nickte ihm einmal zu als zeichen, dass ich alles verstanden habe. Er lächelte und schlug mir erneut auf die Schultern. ,,Nadann, ich höre dich nachher!" sagte er und ging.
Fuck! Worauf hab ich mich da eingelassen?
Ich ging ein Stück weiter weg vom Uni Gebäude und sah mir die erste Tüte an.
Anna Watson. Watson? Wenn ich mich nicht irre ist das die kleine Streberin, die 2 Semester übersprungen hat und jetzt mit bei uns sitzt. Die nimmt sowas? Wie kommt sie eigentlich mit Tilo in verbindung?Wenn das so weiter geht weiß ich alles über jeden, vielleicht hat der Job auch seine Vorteile.
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To Get To You
Fiksi PenggemarEine Online Bekanntschaft entpuppt sich als mehr. Ich hätte nie gedacht, dass mein Handy jemals das wichtigste in meinem Leben sein könnte.