Lisa's POV
Als ich vor meinem Elternhaus stand gab es kein Zeichen von Tilo oder einen seiner Anhänger. Ich entschied mich schonmal ein paar Sachen zu packen. Ich beachtete meine blutende Faust nicht, bis mein halber Boden damit voll war. Ich ging ins Badezimmer und wusch mir das Blut ab, bevor ich provisorisch einen Verband umwickelte, damit die Blutung etwas aufhörte.
Als ich meine Badezimmer Tür aufmachte hörte ich, wie die Haustür sich öffnete und wieder schloss. Tilo würde hier nicht einfach so rein spazieren. Ich traue ihm alles zu aber er schätzt einen gewissen Abstand, wenn er diesen nicht durchdringen MUSS.
Es kann nurnoch eine Person sein.
Meine Mutter.
Das hat mir noch gefehlt. Als ich runter ging, um meinen Verdacht zu bestätigen trafen mich die familiären brauen Augen meiner Mutter. Als ihr Blick den meinen traf füllten sich diese Augen mit Tränen. Ich tippe auf Freudentränen. Entweder weil ich noch hier wohne, anscheinend...Betonung auf noch oder weil sie mich endlich wieder sieht.
Ich kann das Bild von ihr und diesem Typen immernoch nicht richtig verdauen. Was will sie von ihm? Warum sucht man sich nach einer Trennung so schnell einen neuen? Also ich vermute mal, dass die beiden sich getrennt haben, schließlich hab ich von meinem Vater seit längerem nichts mehr gehört. Brauchen die meisten nicht mindestens ein Jahr um sich auf was neues einzulassen?
Ich kann da leider nicht mitreden. Ich habe nie jemanden richtig geliebt. Zumindest bis Jennie in mein Leben trat. Mit ihr ist alles so einfach, so unkompliziert und schön. Ich kann das garnicht in Worte fassen. Ich will einfach in ihrer nähe sein.
Jennie.
Ich will jetzt los. Tilo soll sich gefälligst beeilen. Ich ignorierte meine Mutter und ging die Treppe wieder hoch. Ich nahm mein Handy und schrieb Tilo.
Lisa: ,,Beeile dich etwas, ich bin fertig und will einfach nur weg hier."
Unknown: ,,Ich bin gleich da. Braus dich nicht so auf junge Dame, überleg mit wem du es zutun hast."
Ich geb ein scheiß darauf was er denkt oder mit mir machen will. Ich will jetzt los. Wenn er nicht in 15 Minuten hier ist, dann geh ich.
Keine Gedanken wurden von einem klopfen an meine Tür unterbrochen. Ich bitte nicht das noch. Ich hab keinen Nerv mehr dafür. Der Tag ist schon schlimm genug. Wenn ich bei Jennie ankomme ist es 22 Uhr und ich hab ihr noch nicht mal bescheid gesagt.
Gerade als ich ihr schreiben wollte kam meine Mutter rein. ,,Schatz, können wir bitte kurz reden?" sagte sie und ging in Richtung meines Bettes. Ihr Blick fand recht schnell meinen Rucksack, welcher mit Klamotten voll gestopft ist. ,,Willst du...ausziehen?" fragte sie.
Ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, also ja aber ich muss mir erst ein paar Apartments anschauen. Das sollte nicht lange dauernx keine Sorge. Dein neuer Freund kann hier rbald einziehen. Vielleicht macht ihr aus dem Zimmer hier was schönes." sagte ich und nahm meinen Rucksack vom Bett.
,,Genau darüber wollte ich mit dir reden. Er ist nicht mein neuer Freund." Ja ist klar.
,,Ihr habt euch vor meinen Augen geküsst. Ich bin doch nicht blind und ich bilde mir das auch nicht ein!" ich drehte mich mit einer schnellen Bewegung um, um erneut ihre Augen zu treffen. ,,Lisa bitte, lass es mich erklären..."Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Tilo. Als ich auf mein Handy sah war meine Mutter wie verstummt. Als wollte sie mich nicht stören. Das war in der Situation wahrscheinlich das beste für alle Beteiligten.
Unknown: ,,Ich bin vor deinem Haus, mach hinne Manoban"
Endlich. ,,Ich muss los" sagte ich und ging aus dem Raum und ich Richtung Haustür. ,,Wann bist du wieder da und wo fährst du überhaupt hin?" fragte sie, als ich meine Schlüsseln nahm. ,,Montag" sagte ich, um den ersten Teil ihrer Frage zu beantworten. Sie muss nicht wissen, dass ich durch Südkorea fahre und jemanden auf einer App zum zweiten mal zu sehen.
Das Privileg hat sie verloren, als sie vor einer Woche verschwunden ist und mit einem neuen Typen vor unserer Tür wieder auftauchte.
Ich sah nicht zurück, als ich das Haus verließ und die Tür hinter mir schloss.
Ich stand auf dem Weg vor meinen Haus und sah mich nach Tilo um. Natürlich stand er an meinem Bike oder besser gesagt saß drauf... Wie ich es hasse.
,,Runter da aber flott" sagte oder besser gesagt schrie ich, während ich in seine Richtung lief. Er schaute zu mir hoch und grinste. ,,Schöne Maschine. Eine Schande, dass mir das jetzt erst auffällt." sagte er.
Wenn es ihm so gefällt soll er sich eine eigene kaufen, mein Gott.,,Danke aber trotzdem. Runter da." sagte ich erneut. Beim zweiten mal stieg er dann tatsächlich ab und ich nahm meinen rechtmäßigen Platz ein. ,,Gib mir das Zeug. Ich hab's eilig." Er griff in seine Tasche und gab mir 15 Tüten. ,,Die mit dem blauen Schild haben ein Wert von 8.000€" sagte er und gab mir die ersten Tüten. ,,Die grünen haben einen 10.000€ Wert." er gab mir erneut die Tüten. ,,Und diese eine ist 20.000€ Wert." Ich nahm alle Tüten und stopfte sie erstmal in meinen Rucksack und setzte diesen wieder auf.
,,Alles klar, ich kümmer mich Montag darum." sagte ich zu ihm, während ich meinen Helm aufsetzte. ,,Und hey, Manoban" Er klopfte gegen meinen Helm. Ich sah von meinen Schlüsseln, welche ich gerade eingesteckt hatte, zu ihm hoch.
,,Hier sind deine." er gab mir eine Packung Pillen. ,,Einfach so?" fragte ich. ,,Wie vereinbart. Du bekommst dein Zeug so. Nicht so oft wie vorher aber du bekommst es, ich halte mein Wort." sagte er.
Ich nickte ihm zu und packte die Packung in meine Jackentasche. ,,Danke" sagte ich und konzentrierte mich erneut auf das Bike.
Er klopfte mir erneut auf den Helm und wünschte mir eine gute fahrt und viel Spaß mit meiner "Schnecke". Ich verdrehte die Augen und fuhr los. Im Rückspiegel sehe ich Tilo da stehen und meine Mutter am Fenster. Sichtlich besorgt.
Nach 6 Stunden kam ich in Busan an und in 6 ½ Stunden, also um 22:30 Uhr stand ich vor Jennie's Hotel.
![](https://img.wattpad.com/cover/200627085-288-k170692.jpg)
DU LIEST GERADE
To Get To You
FanfictionEine Online Bekanntschaft entpuppt sich als mehr. Ich hätte nie gedacht, dass mein Handy jemals das wichtigste in meinem Leben sein könnte.