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Jennie's POV

Das ist alles wie in einem schlechten Film. Im ersten Moment schlafe ich ganz entspannt in meinem Bett, im nächsten ruft mich Lisa an und im letzten stehe ich hinter meiner Haustür und bin drauf und dran Lisa's Drogendealer seine Tüten zu geben.

Warum begebe ich mich in solche Lagen? Kann ich nicht einmal mein Leben unter Kontrolle bekommen?

,,Jennie? Alles ok?" fragte Lisa und holte mich damit aus meinen Gedanken raus.

,,Ich weiß was in dir vorgehen muss und ich kann förmlich sehen wie du gerade vor der Tür stehst und deine Hände zittern. Ich weiß es, aber ich kann mich nicht in deine Lage versetzten. Du weißt garnicht wie gerne ich deine Hand halten würde, wie gerne ich dir das abnehmen würde. Du bist stark und ich übernehme das reden. Bitte vertrau mir, auch wenn dir das gerade warscheinlich schwer fallen wird."

Es ist erstaunlich wie sie mir aus der Seele reden kann.

,,Lisa, ich weiß nicht ob ich das kann...ich-"

,,Jennie, bitte bleib ruhig. Öffne die Tür und geh raus. Schritt 1"

Ich wollte das nicht. Meine Panikattacke wurde immer heftiger. Ich atmete einmal tief durch und öffnete die Tür.

Ich sah direkt den Mann, der mich durch das Fenster angestarrt hat.

,,Jennie Kim!" schrie er worauf hin ich zusammenzuckte ,,schön endlich die Frau kennen zu lernen, die Lisa so aus der Konzentration bringt!" sagte er weiter und lief mit einem breiten lächeln auf mich zu.

,,Keine Angst Baby, das sind nur seine Psychotricks, mach mich auf Laut"

Ich ging nicht weiter drauf ein und stellte sie auf Laut.

,,Wie geht's dir? Hab gehört du hast manchmal Panikattacken" sagte er zu mir.

,,Tilo! Lass deine Finger von ihr!"

,,Ha!" sagte er und drehte sich einmal im Kreis. Wie ein Blitz drehte er sich wieder zu mir ,,da ist ja auch schon mein kleiner Anhänger, mein Goldstück, mein Diamant!"

,,Darf ich?" sagte er und nahm mein Handy. Ich wollte ihm nicht wirklich wiedersprechen. Ich wusste, dass er verrückt sein muss aber das ist eine Nummer zu viel. Ich ging ein paar Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken an der Hauswand war.

Der...Tilo, glaub ich. Macht den Lautsprecher aus und geht ein paar Schritte weg von mir.

Ich weiß nicht worüber die reden aber es scheint mir als würde er immer wütender werden.

Mein Verdacht bestätigt sich, als er mit großen Schritten auf mich zu kam. Mein Puls stieg auf 200 und ich begann wieder zu zittern.

Lisa's POV

Ich hörte wie es durch das Telefon raschelt. Als nächstes hatte ich Tilo laut an meinem Ohr.

,,Hallo, Darling. Lang ist es her"

Verdammt, warum muss der immer so schreien.

,,Tilo, du hast mich vor 10 Minuten erpresst. Bleib auf dem Boden"

,,Sag mal, aus Neugierde, was machst du da?Das klingt so...wie sag ich das? Aufregend?"

Ich verdrehte die Augen und antwortete.

,,Ich bin auf dem Weg um deinen verfluchten Arsch nach Pakistan zu schießen, wenn du Jennie auch nur schief anguckst!"

,,Achja? Lustig, das würde ich gerne sehen" sagte er und lachte.

,,Aber zunächst streng mal ganz kurz dein Hirn an. Erinnere dich kurz daran mit wem du redest und passe deinen Ton an."

Was denkt er eigentlich wer er ist. Wenn ich da ankomme schmeiß ich ihm meinen verdammten Helm an den Kopf.

,,Mein Ton ist passend Tilo. Schließlich stehe ich nicht gerade vor deinem Freunden und verleite sie zu Panikattacken, weil du so krank im Kopf bist."

Es folgte Stille.

,,Tilo, verdammt! Antworte mir."

,,Du hast 3 Stunden"

Mehr sagte er nicht bevor er auflegte.
,,Tilo!" schrie ich. Verdammte scheiße.
Ich fuhr so schnell wie es mein Motorrad zu ließ. Rote Ampeln hin oder her. Ich muss dahin.

Jennie's POV

Er kam auf mich zu und steckte mein Handy in seine Hosentasche. Er griff meinen Arm und zog mich mit nach oben.

,,Was soll das?! Lass mich los!" schrie ich und versuchte mich zu befreien.

,,Deine Freundin hat den Bogen überspannt. Entweder du bist verdammt nochmal still und kommst jetzt einfach mit oder ich schlag dich bewusstlos und bin dich an einen Stuhl!"

während er das sagte drückte er mich gegen die Wand im Treppenhaus. Mein schweigen sah er anscheinend als Kooperation an. Er nahm meinen Arm und zog mich weiter in Richtung Hotelzimmer.

Als wir dort ankamen zwang er mich die Tür zu öffnen. Da ich keine andere Wahl hatte fand ich mich aufeinmal mit Lisa's Boss in meinem Zimmer vor.

,,Setzt dich da hin und sei still" er drängte mich aufs Bett und ging zum Fenster. Er nahm sich ein Stuhl und sein Handy.

Er telefonierte 10 Minuten mit jemandem. Ich schätze mal irgendjemand von seinen Leuten. Als er auflegte beschloss ich ihm anzusprechen.

,,Was willst du jetzt machen? Was hab ich damit zutun?" fragte ich. Ich lehnte mich an meine Rückenlehne und hatte meine Knie direkt vor mir. Ich konnte meine Tränen nicht unterdrücken.

,,Was mit dir passiert hängt jetzt ganz von Lisa ab. Sie hat 3 Stunden Zeit ihren Arsch hier her zu bewegen ansonsten bekommst du die Konsequenzen zu spüren."

,,Warum ich?" fragte ich weinend.

Er sah zu mir und antworte.

,,Weil du ihr Schwachpunkt bist."

Daraufhin sagte ich nichts mehr. Ich legte meinen Kopf auf meinen Knie und weinte leise.

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Stunden vergingen. Ich sah so ziemlich alle 15 Minuten auf die Uhr. Wenn sie 3 Stunden hat, dann müsste sie um 6 Uhr morgens hier ankommen. Es ist mittlerweile 5:55 Uhr und bisher gab es noch keine Spur von Lisa.

5:59 - ein Hupen vor der Tür

,,Es geht loooos"

To Get To YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt