Lisa's POV
,,Wer war das?" fragte meine Mutter sobald ich durch die Tür ging. ,,Niemand Mom" sagte ich und ging die Treppe hoch.
Ich hörte wie sie mir hinterher lief. Ihrer Gangart zufolge ist sie wütend.,,Lalisa Manoban, du bleibst jetzt stehen!" Jap, sie ist wütend, sehr sogar. Meinen Vollen Namen benutzt sie nur, wenn sie mir eine Standpauke halten will. Ich könnte einfach weiter gehen und sie ignorieren aber sie rennt mir dann nur die nächsten 3 Monate hinterhe. Meistens hab ich dann die Nase voll von diesem Hin und Her und lass sie labbern.
Um das alles zu umgehen drehte ich mich diesmal direkt um und stoppte vor ihr. ,,Was ist? Kann ich nicht einfach meine Ruhe haben? Ich bin gerade 6 Stunden gefahren und muss morgen zur Uni." Somit habe ich das Feuer richtig entfacht.
,,Zu wem verdammt fährst du da eigentlich ständig?" Wow. Ein neuer Rekord. Ihr fällt nach 10 Jahren mal auf, dass ich am Wochenende immer Weg bin. Ist ja nicht so, dass ich ihr das sogar einmal gesagt habe.
Meine Eltern konnten schon immer grundlos rummeckern. ,,Antworte mir!" folgte auf mein schweigen.
,,Ich wüsste nicht was dich das angeht um ehrlich zu sein. Du musst wirklich damit aufhören über mein Leben bestimmen zu wollen. Ich muss dir nicht alles sagen, schließlich bin ich bereits 20."
Sie muss nicht unbedingt von Jennie wissen. Zum ersten nicht, da ich keine Ahnung habe wie ich sie beschreiben soll und zum zweiten weil ich mich mit Jennie gerade wieder halbwegs versöhnt habe.Nach meinem dummen Handeln war alles si komisch. Es klingt vielleicht echt behindert aber ich bin froh, dass ich diesen Typen verprügelt habe. Unter andern Umständen wären ich gegangen und zwischen Jennie und mir wäre immernoch alles so komisch.
,,Ich bin trotzdem deine Mutter und würde gerne wissen für wen oder was du dahin fährst und wer der Mann ebend war. Der sah nicht gerade freundlich aus."
Seit wann interessiert sie sich wieder für mein Leben? Nachdem sie abgehauen ist drehte sich doch nurnoch alles um diesen Typen. Sie weiß es zwar nicht aber ich sehe ihn immer raus schleichen, eigentlich kurz bevor ich von der Uni komme. Ich habe ihn jetzt schon einige male dabei beobachten können.
,,Deiner auch nicht" sagte ich daraufhin um vielleicht von Jennie und Tilo abzulenken.
,,Fang garnicht erst so an Lisa." sagte sie.
,,Du hast ihn nichtmal vorgestellt. Er schleicht hier rein und raus und du merkst nicht, dass das richtig kindisch ist?" Mein Ton wurde härter und lauter.
,,Hätte das was geändert?!" schrie sie mit tränen in den Augen. ,,Ich weiß, dass du mich dafür hasst so schnell jemanden gefunden zu haben aber du weißt ja auch garnicht wie das ist jemanden zu sehen und sich direkt zu verlieben."
Und ob ich das weiß. Sie lehnte sich mittlerweile an das Geländer von der Treppe an.
,,Das führt hier heute doch zu garnichts Mom. Ich geh jetzt hoch und du entspannst dich jetzt auch erstmal irgendwie." sagte ich dezent gernervt.
,,Und keine Sorge, dein ach so toller Freund kann hier auch bald einziehen, denn ich hab morgen einen Termin zur Besichtigung eines Apartments." damit ging ich hoch und in mein Zimmer. Die Tür schloss ich hinter mir zu.
Ich schmiss meinen Rucksack auf mein Bett und zog mir schnell eine Jogginghose sowie ein Sweatshirt an. Ich kehrte danach zum Rucksack zurück und nahm die Tüten heraus. Ich sah mir die Namen an. Keine Auffälligkeiten. Im Großen und ganzen waren es die gleichen Leute wie zuvor. Die neuen waren Leute dennen man das angesehen hat.
Neben den Tüten fand ich in meinem Rucksack noch Sachen von Jennie. Ein Shirt, mein Pulli den sie hatte, eine Hose und Unterwäsche. Ich packte die Sachen wieder rein und stellte den Rucksack in meinen Schrank. Wenn Jennie am nächsten Samstag hier ist hat sie wenigstens schonmal was hier.
Ich beschloss trotzdem sie kurz anzurufen. Zum einen damit sie die Sachen nicht sucht und zum weiteren ist sie die einzige die mich gerade irgendwie beruhigen kann.
Jennie ging beim zweiten Anruf dran. ,,Hey Lisa, sorry ich war gerade duschen und habe mein Handy nicht gehört" Ich muss gestehen. Beim Gedanken an Jennie im Bademantel oder im Handtuch musste ich schon kurz grinsen.
,,Das macht nichts, ich hoffe doch, dass ich nicht gestört habe" sagte ich höflicher als sonst. Bin ich etwa nervös?
,,Uhm, nein. Ich war gerade fertig. Ich suchte mir nebenbei eigentlich gerade meinen...also deinen Pulli aber ich finde ihn nicht." Achja, das war ja was.
,,Ach genau! Deswegen rufe ich eigentlich an. Du hast deine Sachen in meinen Rucksack gemacht aber hast sie nicht wieder raus genommen. Ich habe es gerade erst gemerkt"
,,Oh okay" sagte sie. ,,Ich lass die Sachen einfach im Rucksack. Dann hast du für Freitag schonmal was." sagte ich daraufhin.
Sie bestätigte es wieder nur mit einem ,,okay".,,Sag mal, rein aus Neugierde. Was machst du eigentlich mit meinem Pulli? Du hättest ihn mir ja auch die letzten male geben können uns warum hast du jetzt danach gesucht?" Diese Frage lastete seit 2 Wochen auf meinen Schultern.
,,Ich hab es zum schlafen an um ehrlich zu sein, ich hoffe das hat dich nicht gestört." sagte sie. Sie klang etwas verschämt.
,,Behalt ihn ruhig, wenn er dir beim schlafen hilft. Apropos. Wie gehts dir? Kommst du klar alleine? Ja es ist nur 6 Stunden her aber ich mach mir wegen deinen Panikattacken sorgen."
,,Mir gehts noch gut. Es ist bisher nichts weiter vorgefallen. Und wegen diesen Panikattacken gehe ich demnächst mal zu einem Spezialisten. Ich kann keinen in meine nähe lassen. Ich habe vorhin sorgar meine Mutter abgestoßen" sagte sie. Ich glaube sie zieht sich nebenbei um, denn ihre Stimme entfernt sich immer weiter vom Telefon.
,,Inwiefern?" fragte ich kurios.
,,Sie wollte mich umarmen und ich bekam eine Panikattacke. Später berührte sie nur meinen Arm. Der Arm zitterte dann auch."
Ich könnte diesen Wichser dafür töten Jennie solche Paranoia verschafft zu haben.
Wir unterhielten uns noch eine Weile darüber bis sie auflegte um schlafen zu gehen. Ich folgte ihr und legte mich ebenfalls hin. Bilder von Jennie und dem Mann schossen durch mein Gehirn bevor ich einschlief.
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To Get To You
FanfictionEine Online Bekanntschaft entpuppt sich als mehr. Ich hätte nie gedacht, dass mein Handy jemals das wichtigste in meinem Leben sein könnte.