Jennie's POV
Schock war über meinem Gesicht verteilt.Ich war so erleichtert, als ich Lisa sah. Ich wusste von Anfang an, dass sie mir helfen wird. Die Frage die ich mir bis vor 5 Minuten noch stellte war nur wann?
Wann lassen sie mich hier raus? Wann kann ich mein altes Leben weiterführen? Wann lässt Kai mich in Ruhe? Wann kommt meine Rettung? Wann kommt Lisa?
All diese Fragen verschwanden vor 5 Minuten. Sie wurden jedoch durch ein Wieso? ersetzt.
Wieso ich? Wieso hier? Wieso ausgerechnet jetzt? Wieso hat Lisa was mit diesen Leuten zutun?
Jetzt steh ich hier, nah an der Freiheit oder zumindest die vorläufige Freiheit. Lisa vor mir, Tilo in der Tür und Kai auf dem Boden, mit einem Gesicht voller Blut.
,,Lisa, was zur Hölle?!" sagte Tilo.
Ich rannte zu Lisa und hielt sie von hinten um einen weiteren Angriff ihrerseits zu vermeiden.
Ich sah ihre Wut, ihre kochende Wut in ihren braunen Augen.,,Beruhig dich, bitte. Lass ihn" ich versuchte auf sie einzureden. Ich sah, wie sie sich etwas beruhigte aber in ihr war immernoch dieses Adrenalin.
Entweder war es der Fakt, dass sie das Adrenalin langsam verließ oder der Fakt, dass ich weinend vor ihr stehe. Jedenfalls umarmte sie mich und flüsterte mir ein ,,Es tut mir leid" ins Ohr.
,,Tigerchen kann kratzen, aber das reicht immernoch nicht zu töten, kleine." Hörte ich Kai sagen. Als wir die Umarmung lösten und in seine Richtung sahen, stand er gerade auf.
,,Du willst einen Kampf? Du willst am Boden liegen? Okay Tiger. Dann los" sagte er zu Lisa und machte sich bereit.
Lisa sah zu ihm und dann zu mir. Ich schüttelte meinen Kopf als Zeichen, dass sie es lassen soll. Warum sollte man sich für soviel Dummheit opfern?
,,Na was Tiger? Lässt du dir von deiner Schoßhündin vorschreiben was du zu lassen hast?"
Warum muss er sie immer provozieren? Was ein Arschloch.
,,Sie ist keine Schoßhündin du Wich-"
,,Es reicht!" schrie Tilo und zog zwei Pistolen aus seiner Jackentasche. Er richtete eine auf Kai und eine auf mich und Lisa.
Lisa ging sofort von Kai weg und stellte sich vor mich. Ich hielt sie von hinten an den Schultern.
,,Woah, woah, woah, Tilooo" sagte Kai und hob die Hände. ,,du würdest doch nie schießen. Erst recht nicht auf mich." sagte er grinsend.
,,Sei dir da nicht so sicher Kai. Ich hab diesen Kindergarten hier satt. Wenn ihr euch Prügeln wollt, dann macht das in eurer Freizeit."
,,Tilo, hey" sagte Kai und ging einen Schritt auf ihn zu.
Tilo schoss daraufhin neben Kai an die Wand.
,,Beweg dich nicht"
Ich zuckte bei dem Geräusch der abgefeuerten Patrone zusammen. Lisa drehte sich um und versuchte mich zu beruhigen.
,,Lisa, Jennie. Verschwindet jetzt endlich bevor ich meine Meinung ändere."
Lisa nickte zu ihm und nahm mich an die Hand.
,,Komm" flüsterte sie zu mir.
,,Tschau Schnecke, Bye Tiger" sagte Kai, als wir an den beiden vorbei gingen.
,,Halt dein verfluchtes Maul" schrie Tilo zu ihm.
Lisa sah mehrmals zu den beiden zurück. Ich hingegen sah auf den Boden und hoffe, dass er nicht noch einen Schuss abfeuerte.
,,Vergiss unsere Abmachung nicht, Manoban!" schrie Tilo und noch hinterher.
Wir gingen die gleichen langen, dunklen Gänge zurück durch die ich hier rein gekommen bin.
Als wir draußen ankamen fiel ich Lisa um den Hals und küsste sie. Ich weiß nicht was mich dazu verleitete.Ich war so glücklich sie bei mir zu haben. Als sie mir ihre liebe gestanden hatte wusste ich nicht wie ich das einordnen soll und wie ich darauf antworten soll. Ich mochte sie. Ich war froh, wenn sie am Wochenende zu mir gefahren ist aber von liebe war da keine Spur. Zumindest dachte ich das.
Die Zeit darinnen hat mir gezeigt, dass ich nicht von ihr getrennt sein kann geschweige denn will.
Sie war zuerst geschockt. Verständlich. Ich hab keinerlei Anzeichen gezeigt. Nach einiger Zeit reagierte sie dann und zog mich näher an sie ran. Ihre Hände blieben an meiner Hüfte.
Wir standen dort für 3 Minuten und küssten uns.
Sie unterbrach dies letztendlich und sah mich lächelnd an. Ich lächelte zurück.
,,Da muss ich Tilo ja fast danken" sagte sie.
Ich lachte nur.
Als sie wieder anfangen wollte zu reden unterbrach ich sie. Ich konnte an ihrem Blick sehen, dass sie mich darauf ansprechen wollte.
,,Können wir später darüber reden? Bitte?" fragte ich sie.
,,Na klar, alles für dich" sagte sie. Das Lächeln in ihrem Gesicht blieb dort.
,,Lass uns los fahren. Du musst müde sein." sagte ich zu ihr. Wenn ich mir überlege, dass sie seit Mitternacht, oder zumindest so in dem Zeitraum, unterwegs ist, gefriert mir das Blut in meinen Adern.
,,Okay" sagte sie und gab mir ihren Helm.
,,Und deiner?" fragte ich sie, als sie sich auf das Motorrad setzte.,,Ich hatte in der Eile leider keine Zeit einen zweiten einzupacken. Beziehungsweise hab ich es vergessen. Ich Pass auf, mach dir keine Sorgen."
Sie küsste mich kurz auf den Lippen und drehte sich wieder um.
Ich setzte mir schnell den Helm auf, damit sie mein rotes Gesicht nicht sieht.
,,Festhalten Jen" sagte sie und startete den Motor.
Ich tat was sie sagte und hielt mich bei ihr fest.
Nach einigen Metern konnte ich mich wieder an das Gefühl gewöhnen jemanden im Arm zu haben. Mit Lisa scheint das alles so einfach.
Ich hoffe, dass ich meine Familie auch bald wieder so in den Armen halten kann.
Doch egal was passiert. Ab jetzt weiß ich, dass ich jemanden an meiner Seite habe, der mich zu 100% unterstützt und immer da ist - Lisa.
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To Get To You
FanfictionEine Online Bekanntschaft entpuppt sich als mehr. Ich hätte nie gedacht, dass mein Handy jemals das wichtigste in meinem Leben sein könnte.