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Jennie's POV


,,Es geht los" sagte er und zog mich am Arm Richtung Tür. ,,Was soll das?!" fragte ich.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich aufeinmal wieder weggeschliffen werde. Ich war so erleichtert, als ich Lisa's Stimme hörte. Ich wusste, dass ich jetzt sicher bin und das sie mir hier raus hilft doch all diese Gedanken verschwanden als ein schwarz gekleideter Mann vor der Tür stand.

,,Sie gehört ganz dir Kai. Warte auf weitere Befehle von mir." sagte Tilo zu dem Mann. Er nickte ihm zu und zog mich nach draußen zur Hintertür. Ich hörte wie sich meine Zimmertür wieder schloss.

,,Lass mich los!" schrie ich und versuchte mich zu befreien. Zu meinem bedauern war er stärker als er aussah.

,,Versuch es garnicht erst Schnecke"

Wir gingen zu einem schwarzen SUV. Er öffnete die Hintertür und schmiss mich rein. Wortwörtlich schmiss. Ich versuchte direkt die Türen zu öffnen allerdings hat er diese bereits mit seinem Schlüssel gesperrt. Er stieg vorne ein und begann zu fahren.

Ich hämmerte gegen die Fensterscheibe in der Hoffnung, dass mich irgendjemand hört. Kai fuhr in der Zeit vor dem Hotel lang und hielt am Eingang.

Ich sah wie Lisa zum Fenster sah und sich anscheinend per Handy mit ihm unterhält.

,,LISA!!!" schrie ich direkt und hämmerte umso lauter gegen die Scheiben.

,,Lass es sein, sie kann dich weder sehen noch hören, kleines" sagte er und sah mich durch den Rückspiegel an.

Ich verlor Kraft und Hoffnung. Meine Hand blieb an der Fensterscheibe. Eine Träne ran Meine Wangen runter, als ich sah wie Lisa ins Hotel rannte.

Genau in dem Moment fuhr er weiter.
Ich fiel zurück auf meine Sitz und starrte auf die Rückseite des Beifahrersitzes.

Minuten wenn nicht sogar Stunden vergingen bis wir vor einer Art Lagerhalle hielten.

,,Wo sind wir?" fragte ich Kai. Dieser ging allerdings ohne mir zu antworten aus dem Auto und Richtung Lagerhalle. Ich sah wie er die Tür kurz öffnete und dann zum Auto zurück ging und meine Tür öffnete.

,,Beweg dich" sagte er und schubste mich Richtung Lagerhalle.

,,Versuch erst garnicht weg zu rennen. Du bist hier weit weg von dem was du kennst, du würdest dich verirren"

Ich reagierte darauf garnicht weiter und folgte seinen Anweisungen.

Wir betraten einen Art Vorraum. Er besaß mehrere Türen. Allgemein war dieser Ort sehr alt und sah abgeschlagen aus.

Wir liefen den Gang runter bis wir zu einem großen Saal kamen. Der Saal war vollgestellt mit sämtlichen Geräten die ich zuvor noch nie gesehen habe. Ein Stück weiter arbeiten sogar Menschen.

Das war der Moment an dem ich realisierte wo ich war und das ich wahrscheinlich ein riesen Problem habe.

Das alles sah aus wie eine gigantische Produktionshalle. Ich könnte zwar nicht sehen was die Arbeiter dort genau machen aber dank der Atmosphäre und dem ganzen drum und dran hier vermute ich mal nichts gutes noch legales.

Wir gingen an diesem Saal vorbei und durch die erste Tür von gefühlten Hundert.

Hinter der Tür war alles erstaunlicherweise mehr oder weniger modern eingerichtet. Die Wände hatten vernünftige Farbe, welche nicht von der Wand fiel und die Möbel waren nicht zerfetzt. Alles ähnelte einem Flur.

Wir gingen auch diesen Gang einen Weile runter. Dann stoppte Kai vor einer Tür und suchte nach seinen Schlüsseln, welche er in seiner Jackentasche gefunden hat. Er schloss den Raum auf und zeigte mir mit seiner Gestik, dass ich in den Raum soll.

Da ich keine große Wahl habe folgte ich seinen Anweisungen und betrat den Raum. Zu meinem Erstaunen war dieser Raum gut Ausgestattet. Es gab ein Doppelbett, Schränke mit Büchern bersteckt, einen Esstisch mit zwei Stühlen und einen großen Fernsehr. Zudem lag vor dem Bett ein Teppich aus.

Die Fenster sahen normal aus allerdings glaube ich, dass die auch aus Panzerglas sind. Wo wäre der Sinn eines Versteckes, meilenweit von der Menschheit entfernt, wenn man dann so leicht hier rein oder raus könnt.

Flucht.

Das Stichwort.

Als ich mich umdrehte stand Kai in der Tür und beobachtete mich, wie ich mir den Raum ansah.

,, Gefällt er dir? Ich hab in den letzten Tagen versucht herauszufinden was du so magst. Ich hab mir Mühe gegeben." sagte er.

,,Was meinst du damit? Hast du mich beobachtet? Was...was willst du von mir?" ich trat einige Schritte weg von der Tür und damit von Kai. Mein Rücken berührte die Wand neben dem Bett während Kai immer näher kam und letzten Endes sein Arm neben meinem Kopf hatte. Mit der anderen streichelte er mir über die rechte Wange und fuhr fort.

,,Ich würde so vieles mit dir machen. Zu deinem Glück, oder auch Pech, wurde mir untersagt irgendwas mit dir zu machen. Ich wiedersetze mich Tilo schließlich nicht so wie deine Freundin."
damit schob er sich selbst von der Wand weg. Erleichterung überfloss mein Gesicht.

,,Inwiefern hat sich Lisa den diesem Tilo wiedersetzt?" fragte ich Kai neugierig. Wenn ich schonmal in dieser Situation bin kann ich auch mehr in Erfahrung bringen.

,,Das geht nur 2 Leute was an. Lisa und Tilo. Wenn irgendeiner von beiden Interesse daran hat ihre Angelegenheiten mit dir zu teilen können sie das machen. Ich nehme ihnen diese Entscheidung nicht ab. Dafür werde ich nicht bezahlt."

Damit schloss er meine Tür. Ich rannte sofort dahin und versuchte sie zu öffnen. Kai schloss sie allerdings von der anderen Seite ab.

,,Versuch nicht raus zu kommen. Es ist zwecklos und wenn, würdest du gesehen werden"
er setzte eine ernste Maske auf.

,,Warum bin ich hier und wie lange haltet ihr mich hier fest?!" fragte ich mir Tränen in den Augen.

,,Bis auf weiteres. Mehr weiß ich nicht." sagte er und ging.

Ich lehnte mich mit dem Rücken zur Tür und lasse mich nach unten fallen.

Meine Tränen sind nicht mehr zu stoppen.

Wo bist du Lisa?

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