Lisa's POV
Beim telefonieren mit Jennie sah ich auf die Uhr und erstarrte. Shit! Ich hab vergessen Tilo zu schreiben! Ich musste das telefonat mit Jennie leider abbrechen.
Ich speicherte Tilo's Nummer ein und schrieb ihm kurz vor Mitternacht.
Lisa: ,,Ich bin alles losgeworden. Es gab keine Probleme, jeder hat bezahlt. Ich habe 50.000€ bei mir."
Es verging eine Zeit. Ich hätte damit gerechnet direkt danach eine antwort zu bekommen. Es vergingen Stunden ohne eine Antwort. Ich saß zuhause, mit 50.000€ in meinem Schrank und fetten Problemen. Wie zur Hölle bin ich hier rein geraten.
Um 3 Uhr morgens bin ich eingeschlafen. Bis dahin kam keine Nachricht oder irgendein Zeichen von ihm oder seinen Leuten.
Ich wachte mit der Sonne wieder auf. Viel schlaf bekommt man anscheinend nicht in diesem Job. Ich stand auf und ging ins Bad. Ich zog mir einen schwarzen Pulli, blaue Jeans und schwarzen Parker an.
Ich ordnete noch ein paar Sachen. In der Zeit habe ich Jennie angerufen. Sie nahm beim 3. klingeln ab. ,,Guten Morgen!" sagte ich. Sie antwortete das gleiche nur mit einer weitaus kratzigeren Stimme. ,,Tut mir leid, hab ich dich geweckt?" ich stoppte meine Bewegungen, um ihr voll und ganz zuhören zu können.
,,Nein, eher gerettet, ich hätte fast verschlafen" ich höre im Hintergrund das Rascheln ihrer Bettdecke. ,,Gern geschehen" sagte ich und ordnete ein paar Unterlagen.
Ich unterhielt mich 15 Minuten mit ihr als ich eine Nachricht bekam.
Unknown: ,,Nimm das Geld mit. Gleicher Treffpunkt."
Tilo, verdammt.
Unknown: ,,Jetzt."
,,Jennie? Ich muss jetzt zur Uni fahren. Ich melde mich später nochmal bei dir. Wann hast du Pause?" fragte ich. Es tut mir im Herzen weh, dass ich ständig alles abbrechen muss nur weil Tilo pfeift.
,,Oh okay, uhm. Um 12 glaub ich" sagte sie.
,,Dann hör ich dich um 12. Komm sicher an"Ich legte auf, nahm mein Zeug und das Geld und ging zu meinem Bike. Wir haben es 7:00 Uhr. So früh bin ich wahrscheinlich noch nie Richtung Uni.
Als ich am Unigelände vorbei fuhr, um mein Bike zu parken sah ich Tilo, alleine diesmal.
Ich stoppte ein paar Meter weiter von ihm weg und setzte mein Helm ab. ,,Wo sind deine Bodyguards?" fragte ich. ,,Auch schön dich zu sehen Lisa. Wie waren deine ersten Erfahrungen?" fragte er und schränkte die Arme.,,Interessant" antworte ich. ,,Okay, gib mir dad Geld." sagte er. ,,Hier? Jetzt? So offensichtlich?" er nickte. Okay, er ist der Profi schätze ich. Ich nahm den Umschlag, in dem ich das Geld gesteckt habe und gab es ihm. Er öffnete ihn und zählte nach. Danach nahm er einen Stapel Geld raus und gab ihn mir. ,,Hier, 10.000€ für deinen ersten Einsatz"
,,10.000? Abgemacht waren 5.000. Was ist der Haken dabei?" ich vertraue dem Frieden hierbei nicht. 10.000€? Einfach so? Nur weil ich 10 Tüten ausliefer? ,,Es gibt keinen Lisa. Du kannst dich glücklich schätzen für mich zu arbeiten und nicht für irgendjemand anderen."
Er steckte den Briefumschlag in seine Innentasche und holte eine Zigarettenschachtel raus. Er nahm 2 raus und bot mir eine an. Ich lehnte ab. Woher soll ich wissen was da drinne ist. Ich vertraue dem ganzen nicht.
Er zündete eine an und zog einmal dran bevor er sie mir hin hielt. ,,Das ist eine ganz normale Zigarette aus dem Kiosk ein Stück die Straße hoch." Ich sah ihn an und nahm die Zigarette. Er zündete daraufhin die 2. an und legte seinen linken Arm über meine Schulter. ,,Du hast garkeie Ahnung wie weit unser Geschäft hier geht. Es gibt so viele Dealer die jämmerlich scheitern und alle mitreißen."
,,Und was macht dich dann so anders?" fragte ich und löste meine Schulter von seinem Arm worauf hin er stehen blieb.
,,Der unterschied zu mir ist, dass ich das ganze seit 10 Jahren erfolgreich betreibe und ausarbeite.",,Was genau arbeitest du dabei aus?" wenn ich schon für ihn arbeite will ich zumindest was über seine Geschäfte wissen. Als antwort bekam ich nur ein lachen. ,,Alles erzähle ich dir auch nicht kleines. Deine nächste Ladung bringe ich dir morgen vorbei. Ich bin um 7 vor deinem Haus. Gleiche Vorgehensweise. Wenn du dich gut anstellst vielleicht sogar die gleiche Provision." Morgen? Morgen ist Samstag, ich wollte morgen früh losfahren.
,,Tilo, ich bin das Wochenende über nicht da. Ich fahre morgen um 8 los. Ich kann dir das zwar abnehmen aber ich kann mich erst am Montag darum kümmern." Ich zog einmal an seiner Zigarette und wartete auf seine Antwort.
,,Deine Schnecke in Busan, richtig?" Schnecke? Ich würde ihm für diesen Kommentar gerne eine reinhauen aber so, dass er in China wieder raus kommt.
,,Sie ist nicht meine Schnecke aber ja, ich kann nicht und ich werde das nicht absagen, egal was du mir sagst." Ich meine es. Jennie ist mir wichtiger als alles andere. Vor allem jetzt, da sie anscheinend keine gute Zeit hat.
,,Verstehe, schau. Ich geb dir generell immer 3 Tage Zeit daher passt das aber deine Provision sinkt jeden Tag um Tausende und deine Aufträge werden unregelmäßiger."
,,Was heißt das jetzt im großen und ganzen für mich?" fragte ich und schmiss die Zigarette auf den Boden.
,,Du entscheidest über dein Geld. Stell dir deine Prioritäten selbst aber ich habe es dir gesagt." damit drehte er sich um und ging. Ich blieb stehen wo ich war. Ich hab 10.000€ in der Hand. Davon kann ich mir locker eines der Apartments mieten. Wenn er mich immer so gut bezahlt kann ich vielleicht sogar davon leben.
Ich weiß das ist vielleicht die falsche Einstellung für mein späteres Leben aber gerade ist es die beste Möglichkeit an Geld zu kommen. Ich kann nichts "normales" machen wie Jennie. Dafür bin ich einfach nicht gemacht.
Das hier ist meine Welt und ich fange langsam, Stück für Stück, an das zu erkennen und zu akzeptieren.
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To Get To You
FanfictionEine Online Bekanntschaft entpuppt sich als mehr. Ich hätte nie gedacht, dass mein Handy jemals das wichtigste in meinem Leben sein könnte.