Anna
Wie jeden Morgen, seit die Weasleys ausgezogen waren, saß ich alleine am Küchentisch und frühstückte. Harry hatte ich seit vorgestern nicht mehr gesehen, jedoch fehlte etwas Brot und Wurst, weshalb ich schonmal etwas beruhigter war. In Gedanken versunken nippte ich an meinem Kaffee, als meine Eule Lizzy durch das Küchenfenster hereinflog. An ihrem linken Beim war eine kleine, zusammengerollte Pergamentrolle gebunden. Die kleine Eule streckte mir ihr Bein entgegen, damit ich den Brief abnehmen konnte. Ich rollte ihn auf und las.
„Hey Anna,
Ron und Ich kommen gerne deiner Einladung nach. Wir werden gegen 10 Uhr bei euch sein."Es war Hermines Handschrift. Nach einem schnellen Blick auf die Uhr, die über der Küchentür hing, stellte ich fest, dass die beiden in wenigen Minuten eintreffen würden. Langsam erhob ich mich und räumte den Tisch ab. In meinem Kopf war nur Platz für zwei Gedanken. Wann mein Dad endlich aufwachen würde und was ich machen könnte, damit es Harry wieder besser ging. Wir waren zwar kein Paar, aber er bedeutete mir viel. Als der Orden des Phönix wieder aktiv wurde, verbrachten Harry und ich dadurch immer mehr Zeit miteinander. Er war wie ein Bruder für mich. Und ich wusste auch, dass mein Dad ihm viel bedeutete, weshalb es wohl noch schwerer für Harry war mich täglich zu sehen und daran erinnert zu werden, dass Dad im Krankenhaus lag.
Ein dumpfer Knall riss mich aus meinen Gedanken und verriet mir, dass Ron und Hermine gerade angekommen sein mussten.
„Anna!"
„Hermine! Ron!". Ich fiel den beiden in die Arme und brach in Tränen aus. Die Situation war anstrengend. Mit Hermine und Ron hatte ich endlich die Kraft mal nicht Stark zu sein. Sie gaben mir die Kraft die ich brauchte.
„Anna...", jetzt klang Hermine traurig.
„Ja?", fragte ich noch immer in ihren Armen liegend.
„Es ist okay.", gab sie als Antwort zurück.
Wenige Sekunden später löste ich mich aus der Umarmung und schaute die beiden an. Hermine wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und zog mich zu dem Tisch an dem ich eben noch saß.
„Entschuldigt bitte. Als ich euch eben gesehen habe ist es einfach aus mir rausgebrochen."
„Wir können das absolut verstehen. Mach dir keine Gedanken darüber.", tröstete Hermine und Ron nickte zustimmend.
„Ich habe Harry schon lange nicht gesehen, aber er hat sich wohl etwas zu essen geholt, als ich geschlafen habe."
„Wenigstens etwas.", murmelte sie.
„McGonagall hat gestern geantwortet. Sie freut sich, dass wir zurück zur Schule kommen und unseren Abschluss machen wollen. Sie hat mir auch gleich die Briefe und die Materiallisten mitgeschickt."
„Ich habe auch nichts anderes erwartet.", gab Ron zurück.
„Ja stimmt. Nur wie bekommen wir Harry nach Hogwarts?", fragte ich die beiden.
„Das ist eine gute Frage...."Wir grübelten über ein paar Ideen und beschlossen, dass wir in die Winkelgasse reisen würden, um die Materialien zu besorgen. Die Schule würde bereits in einer Woche beginnen.
Ich packte noch schnell meine Tasche bevor wir schließlich mit Flohpulver in die Winkelgasse flogen.
Wenige Stunden später hatten wir die Liste komplett abgearbeitet. Dad hatte mir vor dem Krieg einen Schlüssel für Gringotts gegeben. Dort hatte er sein gesamtes Geld auf mich überschrieben. Falls etwas passieren würde.... Es war genug, um durch das letzte Schuljahr zu kommen und ein Leben aufzubauen. Ich wusste wie hart er dafür gearbeitet haben muss. Wir hatten nie viel Geld. Er muss alles was er irgendwie zusammenkratzen konnte, für mich weggelegt haben. Dieser Gedanke machte mich noch trauriger, als ich eh schon war.Für Harry hatten wir auch alle Materialien besorgt. Hermine verstaute alles in ihrer magischen Tasche. Somit mussten wir die Sachen nicht überall mit rumtragen. Am Nachmittag besuchten wir noch gemeinsam meinen Vater in St. Mungo. Er lag, wie die letzten Wochen auch, im Koma. Man konnte seine regelmäßigen Atemzüge am heben und senken seiner Brust erkennen.
Wir blieben etwa eine halbe Stunde, bis wir uns wieder auf den Heimweg machten.Hermine legte die Schulsachen von Harry und mir im Wohnzimmer auf den Tisch. Kurz darauf verabschiedeten sich die beiden. Ich mochte dieses Gefühl nicht, wenn ich auf einmal wieder alleine war. Dann fühlte ich mich immer extrem einsam.
Wie jeden Abend begann ich zu kochen. Immer für zwei, in der Hoffnung, Harry würde mir Gesellschaft leisten. Nachdem ich den Tisch gedeckt hatte, ging ich die Treppe rauf und klopfte an die Tür.
„Harry. Essen ist fertig."
Wie jeden Abend bekam ich keine Antwort, also versuchte ich die Tür zu öffnen. Es war das erste Mal, dass sie nicht zugeschlossen war, also trat ich ein.
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...