Draco
Meine Gedanken ruhten nur auf meinem Freund. Nachdem wir heute morgen miteinander schliefen und noch eine Ewigkeit im Bett lagen, bestand er darauf mir den Ort zu zeigen. Also zogen wir uns wieder an und gingen durch die verschneiten Straßen. Es schneite noch immer leicht, sodass sich die glitzernden Eiskristalle auf Harrys schwarzen Haaren niederließen.
Der Ort war nicht außergewöhnlich. Ganz gewöhnliche Häuser an ganz gewöhnlichen Straßen. Hier wohnten wohl keine Zauberer. Zumindest fiel es nicht auf, wenn welche hier wohnten.
Eine Weile liefen wir stumm nebeneinander her, bis Harry das Wort ergriff.
„Sirius hat mich damals gefragt, ob ich zu ihm ziehen wollte.", begann er mit gesenktem Kopf. Seine Hände waren tief in den Jackentaschen vergraben.
„Aber dann ist Pettigrew abgehauen und er musste sich verstecken.... damals hatte ich trotzdem noch die Hoffnung, dass wir irgendwann gemeinsam hier wohnen würden."
Seine Stimme wurde immer leiser. Was anschließend passierte wusste ich bereits. Bella hatte Sirius im Ministerium getötet. Wie konnte man nur seinen eigenen Cousin töten?
„Bis...", begann er erneut. Ich drehte ihn an der Schulter zu mir um und nahm ihn in den Arm.
„Du musst es nicht sagen...". Ich drückte ihn nochmal fest an mich, bevor ich ihn wieder los ließ. Seine grünen Augen sahen mich an. Sein Blick war traurig.
„Immer wenn ich hier bin erinnert mich eben alles an ihn. Und an das was passiert ist...."
„Ich weiß.. aber er ist immer bei dir.", versuchte ich ihn aufzumuntern.
„Ja ich weiß", gab er mit einem minimalen Lächeln zurück. Er wandte sich wieder der Straße zu und ging still weiter. Harry hatte mich an die vergangenen Jahre erinnert. Wie Voldemort ständig bei uns war und ich mich nirgends mehr sicher fühlte.
Ich versuchte mir diese Gedanken wieder aus dem Kopf zu schlagen.Nach einiger Zeit kamen wir an einem kleinen Park an. Der ganze Schnee war noch unberührt. Auf den Bänken bildete sich eine weiße Schicht und auch die kahlen Bäume waren bedeckt. Der Brunnen in der Mitte war nicht an. Dafür war es viel zu kalt. Dennoch hatte der Ort etwas beruhigendes.
Als hätten wir uns abgesprochen blieben wir davor stehen und schauten uns diese kleine Landschaft in Ruhe an. Harry sah nachdenklich aus. Was ihm wohl gerade durch den Kopf ging? Seine Schultern waren angezogen und er vergrub sein halbes Gesicht in seinem Schal. Die Hände noch immer in den Jackentaschen vergraben. Ein leichtes rosa zierte seine Nase. Und um die Augen bildeten sich langsam kleine Fältchen. Er musste wohl lächeln. Dann drehte er den Kopf und sah mir direkt in die Augen. Durch den weißen Hintergrund, kam mir die Farbe seiner Augen noch viel intensiver vor.
„Ich liebe dich.", sagte ich ohne nachzudenken. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand was ich sagte. Mein Herz raste. Wir hatten es noch nie gesagt. Und jetzt war es mir einfach rausgerutscht.
Harrys Augen weiteten sich ein wenig, als ich auf eine Reaktion wartete. Schließlich drehte er sich komplett zu mir und sagte: „Ich liebe dich auch.".
Er vergrub sein grinsen wieder in seinem Schal. Ich musste ihn einfach küssen. Ich legte meine rechte Hand in seinen Nacken, als er sich ruckartig löste.
„Hey. Ich hab gesagt, ich liebe dich, aber deine Hände sind kälter als Eis.".
Er lachte.
„Entschuldige.", sagte ich grinsend und zog sie zurück in meine eigenen Taschen. Es war perfekt. Er war perfekt. Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass das passieren würde, hätte ich ihn wahrscheinlich dafür verspottet. Wie viel sich in einem Jahr ändern konnte.
„Woran denkst du?", fragte Harry plötzlich.
„Nur daran wie glücklich du mich machst.", gab ich zurück.
Er schob seine Hand in meine Jackentasche und schließlich gingen wir dann wieder zurück.***
„Draco.... töte ihn!", rief die unheilvolle Stimme Voldemorts. Mein Herz raste und panisch griff ich nach meinem Zauberstab.
„Töte ihn oder ich töte deine Eltern!"
Ängstlich richtete ich mich auf und ging aus dem Raum. Plötzlich stand ich auf dem Astronomieturm. Und Dumbledore vor mir.
„Draco, das bist nicht du...", sagte er. Tränen stiegen mir in die Augen.
„Draco. Los!", rief Bella.
Ich brach in Tränen aus und schrie. So laut Ich konnte.
„Draco!", es rüttelte an meiner Schulter.
„Dray. Wach auf!"Ich schreckte hoch. Meine Augen brannten und das Herz raste. Panisch schaute ich mich um, konnte aber in der Dunkelheit nichts erkennen. Mein Atem ging schnell und dennoch hatte ich das Gefühl keine Luft zu bekommen. Die Tränen liefen immer weiter. Ich konnte spüren, wie sie an meinem Hals runter liefen. Das einzige was ich hörte war mein lauter Herzschlag. Er pulsierte in meinen Ohren.
Vor mir tauchte plötzlich ein schwaches bläuliches Licht auf. Dann wurde ich an meiner Hand aus dem Bett gezogen. Ich konnte einen großen Druck auf meinen Körper wahrnehmen.
Nach einiger Zeit wurden meine Gedanken langsam wieder klarer. Ich stand in Harrys Zimmer. Bis auf das kleine Licht seines Zauberstabs war alles dunkel. Harry hatte die Arme fest um meinen Oberkörper geschlungen. Mein Atem wurde ruhiger und ich bekam wieder besser Luft. Vorsichtig hob ich die Arme an Harrys Rücken und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Einzelne Tränen fanden noch immer den Weg über mein Gesicht.
Ich wusste nicht wie lange wir so dastanden, aber mein Freund ließ mich keine Sekunde lang los, bis ich mich schließlich löste. In Harrys Gesicht konnte ich deutlich die Angst erkennen, die er wegen mir hatte.
Vorsichtig ließ er die Hände sinken.
„Was ist passiert?", fragte er leise.
„Schlecht geträumt."
Mitleidig nahm er meine Hand und zog mich zurück ins Bett. Er selbst legte sich etwas erhöht hin und nahm mich in seinen Arm. Durch seine Brust konnte ich seinen Herzschlag hören. Es beruhigte mich. Mit dem einen Arm drückte er mich an sich und mit dem anderen Strich er mir über den Hinterkopf.
„Ich bin bei dir.", flüsterte er in meine Haare.
„Danke.", gab ich leise zurück.Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich wieder einschlief. Jedoch fuhr Harry die gesamte Zeit beruhigend über meinen Kopf.
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...