Draco
„Was soll ich denn bitte machen?", fragte Anna verzweifelt. „Ich hab's mir ja nicht ausgesucht.", schrie sie fast.
„Er ist unser Lehrer!", sagte ich mit Nachdruck. Panisch sah sich sich um.
„Kannst du mal ein bisschen leiser sprechen?", sagte sie leicht wütend.
„Oh man..."
Ungläubig schaute ich zur Decke. Aber ich konnte sie verstehen. Man sucht sich nicht aus in wen man sich verliebt.
„Und jetzt?", wollte ich wissen.
„Jetzt denkt er, dass ich mit dir zusammen bin und lässt mich in Ruhe."
Ihre Stimme klang verzweifelt.
„Und was ist, wenn Harry und ich uns outen?"
„Bis dahin muss ich mir wohl noch etwas überlegen."
Sie sah traurig aus. Trotzdem war ich wütend auf sie. Sie konnte doch nicht einfach so ein Gerücht in die Welt setzen.
„Jetzt denken alle, dass ich mit dir zusammen bin.", sagte ich genervt.
„Nein. Nur er."
„Und was, wenn sich das rumspricht?"
„Dann sagen wir einfach, dass wir kein Paar sind und er da etwas falsch verstanden hätte. Draco bitte. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich kann nicht mit ihm zusammen sein. Auch wenn ich es will....", bettelte sie.
„Na gut... Aber wir spielen jetzt nicht das verliebte Traumpaar. Kein Händchen halten oder sonst was. Und vor allem keine Gerüchte."
„Okay"Anna fing mich nach dem Unterricht in der Eingangshalle ab und teilte mir mit, dass Harry bereits mit Ron und Hermine zum See gelaufen war. Also ging ich mich schnell umziehen und ging mit ihr zusammen ebenfalls zum See.
Als wir ankamen, stand Harry mit dem Rücken zum See und unterhielt sich mit den beiden anderen. Sie saßen auf einem großen Stein vor ihm. Mit jedem Schritt stieg meine Aufregung, obwohl mir Anna zig mal versicherte, dass alles gut werden würde. Seit mindestens der Hälfte der Strecke, dachte ich darüber nach wie ich Harry begrüßen sollte. Ich blieb an der Hoffnung hängen, dass er den Teil übernahm. Nervös grinste ich in seine Richtung, als wir näher kamen. Sein strahlendes Gesicht gab mir Mut.
„Hey.", rief er über die Köpfe der anderen hinweg.
„Hey ihr.", rief Anna und setzte sich neben Hermine auf den Stein. Ich ging vorsichtig auf Harry zu. Mein Herz schlug fest gegen meine Brust. Harry streckte mir seine Hand entgegen. Als ich sie nahm, zog er mich zu sich hin und gab mir einen schnellen Kuss. Dann flüsterte er in mein Ohr.
„Schön, dass du da bist.". Dann drehte er sich wieder zu den anderen um, ließ meine Hand aber nicht mehr los.
„Hey.", sagte auch ich schließlich.
Und schon trat die peinliche Stille ein. In meinem Kopf ging ich alle möglichen Themen durch, die man ansprechen könnte, fand aber keines passend.
„Leute. Warum muss ich hier immer das Eis brechen?", fragte Anna lachend. Wie konnte sie nur so fröhlich sein, nachdem was heute morgen passiert war. Erst weinte sie, weil ihr die Sache mit Harry zu schaffen macht und dann war sie so niedergeschlagen, weil sie sich in einen der Menschen hier verliebt hatte, den sie nicht haben konnte. Und trotzdem sprühte sie nur so vor gute Laune.
„Weil du ihn anscheinend leiden kannst.", gab Ron patzig zurück.
„Ron!", sagte Hermine vorwurfsvoll.
„Entschuldige....", er wandte sich an Draco. „Es tut mir leid, aber ich kann eben nicht einfach alles vergessen, Okay? Ich akzeptiere, dass Harry mit dir zusammen ist und ich bemühe mich..."
„Ist schon okay..", unterbrach ich ihn. Ich konnte ihn verstehen. Und das es nicht leicht werden würde, wusste ich auch.
„Ron... Ich kann es verstehen.. Aber ich habe mich geändert. Und ich bitte dich und Hermine mir eine letzte Chance zu geben. Ich weiß wie ich euch behandelt habe. Aber ich bereue es. Ich bereue alles. Bitte gebt mir eine Chance...". Ich sprach meine Gedanken so schnell aus, dass ich erst verstand was ich gesagt hatte, als ich fertig war. Aber es war die Wahrheit. Sie sahen mich beide an. Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis einer von Ihnen reagiert. Es war Ron. Er stand auf und streckte mir seine Hand entgegen.
„Für Harry. Eine letzte. Verspiel sie nicht.", sagte er ernst. Ich löste meine Hand von Harrys, um Rons zu schütteln.
„Danke!", sagte ich knapp und lächelte ihm zu. Selbst er konnte mir ein leichtes Lächeln schenken. Nun stand auch Hermine auf und nahm mich in den Arm. Überrascht sah ich über ihre Schulter. Ron schaute skeptisch, aber hinter ihm lächelte Anna aufmunternd.
„Danke Hermine.", flüsterte ich fast.
„Mach ihn glücklich.", gab sie zurück, während sie sich von mir löste. Auch sie hatte nun ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht. Ich schaute rüber zu Harry und griff wieder nach seiner Hand. Er schien zufrieden. Die grünen Augen strahlten mich an. Sofort machte sich ein warmes Gefühl in mir breit.
„Jetzt fühle ich mich wie das 5. Rad am Wagen....", unterbrach Anna die Stille.
„Für dich finden wir auch noch jemanden", gab Hermine zurück. „Wie wärs mit Henry? Oder vielleicht Sean?"
Anna stieß sie von der Seite an. „Lieber nicht."
Ihr Blick wanderte vorsichtig zu mir. Als ich sie fragend ansah, schüttelte sie fast unmerklich den Kopf.
„Was ist denn bei euch los?", fragte Harry freudig, der unsere Stille Kommunikation bemerkt hatte.
„Was meinst du?", fragte ich, als wüsste ich nicht was er meinte. Skeptisch schaute er zwischen uns hin und her.
„Dieser Blick."
„Welcher Blick?"
„Du weißt doch was.", er ließ nicht locker. Also zuckte ich mit den Schultern und sah ihn so unschuldig an wie ich nur konnte.
„Es gibt nichts zu wissen, Harry.", sie versuchte zu lächeln, aber man sah, dass es nicht echt war.
„Glaube ich dir nicht. Dafür siehst du gerade zu traurig aus. Also spucks schon aus.", drängelte er. Kaum hatte Harry fertig gesprochen, sah man ihre Traurigkeit deutlich. Nun war die Frohnatur von vorhin doch weg. Sie richtete ihren Blick auf das glitzernde Wasser hinter Harry. Ron und Hermine verfolgten ruhig das Gespräch.
„Ich möchte nicht darüber sprechen, Okay?"
Stille. Keiner sagte etwas....
Schließlich unterbrach Hermine die Stille.
„Draco. Erzähl doch mal von dir. Wir müssen dich ja mal ein bisschen kennenlernen."
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...