Harry
„Wir kommen zu spät!", rief ich die Treppe rauf.
„Ich komme ja schon.", kam als Antwort.
Wenige Sekunden später kam Anna auch schon die Stufen herunter.
„Du siehst wunderschön aus."
„Danke.", sagte sie und machte aus Spaß eine leichte Verbeugung. Sie trug ein kurzes blaues Kleid und dazu passende hohe Schuhe an. Darüber ihren Umhang mit dem Ravenclaw Wappen. Die Haare waren zu einem gewöhnlichen Zopf zusammen gebunden.
„Na los. Wir kommen noch zu spät zur Feier."
„Ist Ja Okay.", entgegnete sie gespielt gereizt. „Wartet deine Verabredung unten auf dich?"
„Wir treffen uns vor der großen Halle", sagte ich und zog Anna an ihrer Hand aus dem Ravenclaw-Gemeinschaftsraum. Eilig gingen wir die Treppen nach unten. Bereits im Eingangsbereich waren einige Schüler versammelt, die auf dem Weg nach draußen zur Zeremonie waren.
Suchend ließ ich meinen Blick über die ganzen Köpfe schweifen.
„War vielleicht nicht so schlau sich hier zu verabreden.", bemerkte Anna grinsend neben mir. „Da ist er!", rief sie und zeigte in Richtung des Ausgangs. Diesmal zog sie mich mit.
„Hey Draco!", sie nahm ihn in den Arm. Er trug einen klassischen schwarzen Anzug mit seinem Slytherin-Umhang. Als sie sich löste gab ich meinem Freund einen Kuss und umarmte ihn ebenfalls.
„Na los. Wir sind schon spät dran", lachte Anna. Ich warf ihr einen gereizten Blick zu und lachte. Gemeinsam schlängelten wir uns durch die ganzen Schüler, bis wir endlich an unseren Plätzen neben Hermine und Ron ankamen. Im Hof wurden einige Reihen mit schwarzen Stühlen aufgestellt. Davor stand eine kleine Bühne mit einen Rednerpult. Überall war ein wenig geschmückt und an der Wand des Schlosses hingen Banner von allen vier Häusern.Die Zeremonie dauerte ungefähr eine Stunde. Professor McGonagall hielt eine rührende Rede und verteilte anschließend die Abschlusszeugnisse. Ich könnte schwören, dass sie Tränen in den Augen hatte, als sie mich in den Arm nahm. „Herzlichen Glückwunsch, Potter." Ihre Worte hallten in meinem Kopf immer wieder. Ich konnte ihre Rührseligkeit nach all der Zeit verstehen. Was sie schon mit uns mitgemacht hatte. Und nun hatten wir tatsächlich unseren Abschluss. Eine bedeutende Zeit meines Lebens endete. Und eine neue begann.
Ich hatte meine Freunde immer an meiner Seite. Und Draco. Ab nächster Woche würden wir ein halbes Jahr lang durch ganz Europa reisen. Seit Wochen freuten wir uns darauf und konnten kaum von etwas anderem sprechen.
Anna hatte ihre Zusage vom St. Mungo's bekommen und auch Hermine und Ron konnten ihre Ausbildungen beginnen.Am Mittag standen wir alle mit einem Sektglas auf dem Hof. Einige Eltern der Absolventen waren ebenfalls da. Molly und Arthur unterhielten sich mit Remus ein paar Meter neben uns. Sogar Narzissa war zu Feier angereist. Den Abschluss des einzigen Kindes wollte sie schließlich nicht verpassen.
Die Stimmung war ausgelassen und alle meines Jahrgangs waren sichtlich erleichtert endlich den das Zeugnis in der Hand halten zu können. Ich war auch froh darüber, jedoch schwang eine leichte Trauer mit. Immerhin hatte ich die letzt 8 Jahre hier mein zu Hause. Das letzte Jahr während dem Krieg, war eine Ausnahme.
„Harry? Alles okay bei dir?", fragte Draco und riss mich aus meinen Gedanken.
„Was? Eh Ja."
„Was ist los?", fragte er besorgt. Hermine, Ron und Anna waren bereits auf dem Weg zu Remus und Ron's Eltern.
„Komm mal mit.", befahl ich meinem Freund und zog ihn hinter mir her. Die vielen Menschen waren mir plötzlich zu viel. Ich steuerte auf eine ruhige Ecke im Hof hin, wo wir uns schließlich ins warme Gras setzten. Die Umhänge legten wir neben uns auf den Boden und auch die Jackets zogen wir aus. Die Sonne schien und es war unglaublich warm, weshalb ich mir schließlich auch die Ärmel meines Hemdes hoch krempelte.
„Harry?", fragte Draco während er mich beobachtete. „Rede mit mir. Ich sehe doch, dass irgendwas nicht stimmt."
„Es ist einfach ein komisches Gefühl zu wissen, dass ich nie wieder her kommen werde. Dass die Zeit einfach vorbei ist.",erklärte ich ruhig. Mein Blick blieb an einer weißen Wolke am Himmel hängen.
„Aber nur, weil wir unseren Abschluss haben, heißt es doch nicht, dass wir nie wieder hier her kommen können. McGonagall freut sich bestimmt, wenn du sie mal besuchen kommst und den Schülern in Verteidigung gegen die dunklen Künste einen besucht abstattest.", bemerkte Draco. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber die Möglichkeit bestände.
„Harry. Es ist eine Veränderung, aber keine schlechte. Schau glücklich zurück auf die deine Zeit hier und mit Freude in die Zukunft."
Das er so etwas sagte, hatte ich nicht erwartet.
„Du hast recht.", antwortete ich und sah ihm in die Augen. Er strahlte nur so vor Optimismus. „Du freust dich von hier weg zu kommen, oder?", fragte ich ihn grinsend.
„Ich freue mich eher darauf, was auf uns zukommt."
Langsam neigte er sich vor und gab mir einen langen Kuss.
„Ich liebe dich.", sagte ich, als er sich von mir löste.
„Ich liebe dich auch."
Mit ihm fühlte ich mich wirklich sofort leichter.
„Harry! Draco!", rief Anna von weitem, als sie auf uns zu kam. „Wenn ihr nochmal mit Dad sprechen wollt, müsst ihr das jetzt machen. Er geht gleich wieder. Aber ihr seht euch ja eh die Tage nochmal. Und ich gehe noch etwas erledigen. Sehen wir uns heute Abend auf der Party?"
„Ja alles klar!", entgegnete ich. Kurz darauf war sie auch schon wieder verschwunden.
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...