Kapitel 9

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Anna

Die letzten Tage war ich viel alleine unterwegs und konnte gut meine Gedanken sortieren. Jetzt freute ich mich aber wieder mehr Zeit mit meinen Freunden zu haben. Die ersten Tests und Hausarbeiten hatten wir hinter uns, also konnten wir wieder ein bisschen entspannen. Gerade war ich auf dem Weg in die große Halle zum Mittagessen. Als ich sie betrat, stellte sich heraus, dass kaum ein Schüler gerade am Essen war. Das war wahrscheinlich, weil bei uns die letzte Stunde ausgefallen war und wir schon früher zum Essen konnten. Harry saß als einziger am Gryffindor-Tisch.
„Hey Harry.", sagte ich und nahm neben ihm Platz.
„Hey Anna. Wie gehts dir?"
„Ganz gut. Und dir?"
„Ja mir geht es auch gut. Hast du was von Remus gehört?"
„Nein. Ich war ja am Sonntag wieder bei ihm, aber er lag da wie die ganze Zeit auch schon.", sagte ich etwas traurig.
„Vielleicht können wir ihn in den Ferien mal alle gemeinsam besuchen?", schlug Harry vor.
„Das würde mich freuen. Und ihn auch. Ich glaube ja immer noch, dass er alles mitbekommt."
„Kann schon gut sein. Liest Du ihm immer noch jedes Mal den Tagespropheten vor?"
„Ja. Jedes Mal."
„Das freut ihn bestimmt. Sonst bekommt er ja nur den ganzen Tratsch von den Schwestern mit.", sagte Harry belustigt. Ich musste grinsen. Harry aß weiter seine Suppe, während ich ein wenig in meinen Gedanken versunken war.... Als ich mich umsah, fiel mir auf, dass Draco häufig in unsere Richtung sah.
„Ich glaube Draco schaut die ganze Zeit zu dir.", flüsterte ich Harry zu.
„Hm?"
„Er schaut ständig zu dir rüber.", sagte ich nochmal.
„Das bildest du dir ein.",sagte Harry ruhig und widmete sich wieder seinem Essen. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass Draco oft rüber sah, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Von einem Lauten Eulengeschrei wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Eine fremde Eule war direkt vor mir gelandet und hatte einen Brief am linken Bein. Ich entknotete den Faden und war gespannt auf die Nachricht. Also entrollte ich das Stück Pergament und las

Miss Lupin,

endlich können wir ihnen mitteilen, dass unser Patient, Remus Lupin, aus dem Koma erwacht ist. Alle weiteren Details würden wir gerne mit Ihnen vor Ort besprechen.

St. Mungo's

Ich ließ einen lauten Schrei los. Alle in der Halle drehten sich zu uns um. Aber das war mir alles egal. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Harry erschrak sich so sehr, dass er sich den Löffel Suppe, den er sich gerade in den Mund schieben wollte, überkippte.
„Was ist denn bei dir los?", fragte er überrascht.
„Dad!", schrie ich.
„Remus?", fragte Harry verwirrt.
„Ja!". Harry riss die Augen auf, sprang auf und nahm mich in den Arm. Dass er damit seine Kürbissuppe auf mir verteilte, war mir in dem Moment egal.
„Ich. Ich muss zu McGonagall.", sagte ich voller Euphorie.
„Glück für dich. Sie kommt gerade.", sagte Harry und zeigte auf den Eingang. Kaum hatte ich sie erblickt, sprintete ich los.
„Professor! Professor!"
Sie blieb wie angewurzelt stehen und sah aus als würde sie die Welt nicht mehr verstehen.
„Mein Dad. Er ist aufgewacht. Ich muss zu ihm."
„Remus ist wach? Aber natürlich. Sie können sofort los."
Voller Überforderung schaute ich hin und her und musste erstmal überlegen wie ich zu ihm kommen sollte.
„Miss Lupin. Sie fliegen jetzt mit dem Besen über die Grenze von Hogwarts und Apparieren hin.
„Oh Ja. Eh. Alles klar.", sagte ich aufgeregt.
„Anna!"
Ruckartig drehte ich mich um. Draco hatte mich gerufen.
„Komm! Ich fliege dich schnell über die Grenze. Darf ich Professor?"
„Sie dürfen."
Kaum hatte sie das ausgesprochen, nahm Draco meine Hand und rannte raus.
„Accio Besen", rief er laut und reckte seinen schwarzen Zauberstab in die Höhe. Es dauerte nicht lange bis der Besen auch schon angeflogen kam. Draco brachte mich schnell an die Grenze und ich apparierte sofort.
Ich war so aufgeregt, dass ich kaum laufen konnte. Ich hatte Dad so lange nicht gesprochen. Aufgeregt stürmte ich an der Annahme vorbei und rannte die Treppe hinauf. Den Weg kannte ich gut. Zu oft war ich ihn in den letzten Monaten gelaufen. Zimmer Nr. 77. Die Tür stand auf, als ich ankam. Der Arzt machte gerade noch einen Test, als er mich sah.
„Anna!", rief er strahlend. Er saß im Bett und breitete die Arme aus.
„Dad.", rief ich mit Tränen erstickterer Stimmte. Ich fiel in seine Arme und weinte erstmal.
Es dauerte ein paar Minuten bis ich mich beruhigen konnte. Zum Glück ließ der Arzt uns alleine.
„So. Ich lag also über 4 Monate im Koma. Was ist passiert?"
„Ich weiß es nicht. Es konnte mir niemand sagen. Molly hat dich gefunden. Bewusstlos und hat dich sofort hergebracht. Niemand konnte sagen was du hast. Du lagst einfach im Koma und ich hab gehofft, dass du wieder aufwachst.", mir liefen schon wieder die Tränen.
„Kleines... nicht weinen."
„Dad, ich hab doch nur dich. Was sollte ich denn ohne dich machen?". Er war die ganze Zeit damit beschäftigt mir die Tränen zu trocknen.
„Ich liebe dich, kleines."
„Ich liebe dich auch, Dad."

After war of WizardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt