Kapitel 14

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Anna

„Was zur Hölle?",hörte ich Ron sagen. Harry schaute ihn nur verdutzt an.
„Ron..."
„Ist das dein Ernst?", unterbrach Ron ihn sofort.
„Was?"
„Was?", fragte er aufgebracht. „Was war das?"
„Ron...", versuchte Hermine jetzt ihr Glück. Wir standen noch immer auf den untersten Stufen der Treppe und schauten auf Harry hinab.
„Nein. Lass mich.", fuhr er Hermine an und stürmte die Treppe runter und schließlich raus.
„Ich geh hinterher. Rede du in Ruhe mit Harry.", sagte ich bestimmt und rannte ebenfalls hinaus. Ich ließ meinen Blick einmal von links nach rechts schweifen, bis ich Ron entdeckte. Er lief noch immer mit schnellem Schritt weiter. Sofort rannte ich los.
„Ron.", rief ich. Er ignorierte es.
„Bitte. Bleib stehen."
„Was soll das? Letztes Jahr war er noch mit meiner Schwester zusammen und jetzt küsst er Malfoy?", sagte er aufgebracht.
„Lass es ihn erklären."
„Was soll er mir schon erklären, Anna? Er ist seit über sieben Jahren mein bester Freund und hielt es nie für nötig mir zu erzählen, dass er schwul ist?". Ich konnte die Enttäuschung hören.
„Er wusste es doch selbst nicht....", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ron drehte sich wieder um und lief weiter.
„Red nicht so ein Schwachsinn. Wie kann man sowas denn nicht wissen?", brüllte er.
„Ronald Weasley! Hör sofort auf mich anzubrüllen!", schrie ich ihn nun an. Überrascht blieb er stehen und drehte sich um. Ich fuhr fort. „Ich kann ja wohl nichts für das alles, also hör auf mich so anzuschreien. Ich versuche hier nur dich zu beruhigen...". Wütend sah ich ihm ins Gesicht. Ich konnte den Moment in seinem Gesicht erkennen, als er feststellte, dass ich recht hatte. Er senkte den Kopf.
„Tschuldige..."
„Ron, was ist wirklich los?", fragte ich ruhig.
„Er ist mein bester Freund. Ich wusste weder, dass er auf Männer steht, noch dass er auf Malfoy steht.". Er war verletzt.
„Harry wusste es selbst nicht. Lass es ihn doch erklären. Dann wirst du es bestimmt verstehen."
Ron reagierte nicht auf mich.
„Hör mal. Vor zwei Tagen haben Draco und er in der Bibliothek gearbeitet. Draco küsste Harry plötzlich. Es überraschte ihn selbst, dass er es mochte."
„Vorgestern?"
„Ja..."
„Wann hat er es dir erzählt? Und warum nicht uns allen direkt?", fragte er mich.
„Er hat es mir auch erst vorhin erzählt. Daraufhin hab ich euch geholt. Ich denke er wollte nur gucken wie ich reagiere. Ihm ist wichtig was ihr von ihm denkt.", gab ich zurück. Ron schaute hoch in den Himmel. „Er ist mein bester Freund."
„Ich weiß. Und du seiner... Ron Ich habe ihn lange nicht mehr so glücklich gesehen. Gib dem ganzen eine Chance. Zwing ihn nicht sich zu entscheiden.... Du weißt wie schwer es die letzten Monate noch war."
„Es ist nur so merkwürdig. Wir konnten ihn nie ausstehen. Er hat uns das Leben schwer gemacht. Und plötzlich ist Harry in ihn verliebt?"
„Man sucht sich nicht aus in wen man sich verliebt...", sagte ich traurig und schaute zu Boden. „Er scheint sich wirklich geändert zu haben. Gib Draco eine Chance."
Er sagte erstmal nichts. Stumm schauten wir in den Himmel, bis er nach wenigen Minuten das Schweigen brach.
„Wenn Harry ihn mag und ihm vertraut, dann werde ich das auch irgendwie hinbekommen, oder?.... Aber wenn er es wagen sollte, einem von uns weh zu tun, dann ist er dran.", sagte Ron mit Nachdruck.
„Ron... Ich habe gesehen, wie er Harry ansieht. Er ist wirklich verliebt.". Er schaute zu mir.
„Bist du dir sicher?"
„Ja... Du musst das mal beobachten.", sagte ich lächelnd. „Na komm. Lass uns hoch gehen. Sag ihm, dass du hinter ihm stehst. Er braucht uns."
„Ich muss das auch erstmal verarbeiten...", flüsterte er fast.
„Kannst du ja. Aber sei für ihn da."
„Ja..."
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum. Harry hatte Hermine bereits alles erzählt und sie konnte sich schon etwas für ihn freuen. Jedoch merkte man, dass sowohl Ron, als auch Hermine noch skeptisch waren. Aber das konnte man ihnen nicht verübeln.

After war of WizardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt