Anna
„Dad. Wie sehe ich aus?"
„Wie meine kleine Hexe.", sagte er fröhlich.
„Dad. Jetzt sei mal ernst. Wie sehe ich aus?", fragte ich erneut? Dad stand von seinem Bett im St. Mungo's auf und kam auf mich zu.
„Du siehst wunderschön aus, kleines."
Er nahm mich in den Arm.
„Aber eine richtige Verkleidung ist das jetzt nicht, oder?"
„Es ist ja auch nur ein Maskenball. Also eigentlich nur ein Ball, aber das mit den Masken hat sich rumgesprochen.", antwortete ich woraufhin er die Augenbrauen hob.
„Du siehst in allem wunderschön aus. Und verlier ja nie dein hübsches Lächeln!", sagte er mit Nachdruck.
„Hab dich lieb"
„Ich hab dich auch lieb, kleines.", flüsterte er liebevoll und umarmte mich.
„Anna? Bist du soweit?", Harrys Stimme erklang laut hinter mir. Er war noch mit seiner Krawatte beschäftigt, als er aus dem Bad trat.
Er trug, wie wahrscheinlich die meisten Jungs, einen schlichten schwarzen Anzug. Dazu seine rote Krawatte und noch eine weiße Maske. Außerdem hatte er sich ein grünes Einstecktuch besorgt, als Symbol für Draco. Ich fand Ja, dass es nicht zur Krawatte passte, aber der Gedanke dahinter war unglaublich romantisch. Heute Morgen hatte er seinem Freund ein rotes Einstecktuch zukommen lassen, mit der Bitte es zu tragen. Allein die Vorstellung, wie beide Outfits zusammen passten, war toll.
„Ja.", gab ich knapp zurück, woraufhin er den Kopf hob.
„Wow.", langsam kam er auf mich zu. „Du siehst toll aus. Da kann sich ja hoffentlich jemand glücklich schätzen.", sagte er verschwörerisch.
„Wie bitte?", mischte sich Dad ein.
„Alles gut, Dad. Ich habe keinen Freund und habe auch nicht vor heute einen zu bekommen.", beruhigte ich ihn mit einem bösen Blick zu Harry. „Kümmer du dich erstmal um dein Liebesleben.", ärgerte ich Harry.
„Wie bitte?", fragte Dad erneut. Jetzt funkelte Harry mich böse an. Es wusste noch immer niemand von ihm und Draco, obwohl sie so glücklich schienen wie noch nie zuvor.
„Komm Dad. Wir lassen Harry damit in Ruhe."
„Aber..", fing er an, aber ich unterbrach ihn sofort.
„Aber Harry ist alt genug um selbst zu entscheiden was er macht. Genauso wie ich übrigens.", sagte ich bedeutungsvoll.
„Ist Ja gut. Ich glaube ihr müsst euch auf den Weg machen. Der Ball hat schon angefangen.", antwortete er schließlich.Wir verabschiedeten uns von meinem Vater und machten uns auf den Weg zum Ball. Als wir vor der Grenze von Hogwarts ankamen, rief Harry seinen Besen. Es war schon merkwürdig so mit einem Besen zu fliegen, aber es war nun mal die schnellste Lösung.
„Anna."
„Ja?"
„Können wir nochmal den Plan durchgehen?", fragte Harry nervös.
„Haben wir heute zwar schon mindesten 20 mal drüber gesprochen, aber wenn es dich ein bisschen beruhigt.", ich lächelte ihn an.
„Also. Wir fliegen jetzt hoch ins Schloss. Auf meiner Nachricht stand, dass er um 19 Uhr auf der Tanzfläche auf mich warten soll. Du gehst um 19 Uhr dann rein und tanzt mit ihm. Dabei drehst du ihn aber so, dass er mich nicht reinkommen sieht. Und dann komme ich und löse dich ab. Und... tanze mit ihm.", wiederholte Harry nervös.
„Okay. Aber da ist noch eine halbe Stunde Zeit.", bemerkte ich.
„Ja ich weiß. Ich muss sowieso nochmal hoch. Ich komme dann einfach nach. Gehst du schonmal rein?"
„Ja ich denke schon. Ich treffe bestimmt jemanden mit dem ich mich unterhalten kann. Harry bist du sicher, dass du es tun willst?", fragte ich besorgt?
„Ja. Er möchte es schon so lange und ich fühle mich bereit dazu.", sagte er selbstsicher. Ich lächelte ihn an.
„Ich bin stolz auf dich!", murmelte ich, während ich ihn umarmte.Im Schloss angekommen, zog ich meine Maske auf und ging in die Halle. Sie war wunderschön geschmückt. An der Decke schwebten leuchtende Kürbisse unter einem strahlenden Sternenhimmel. Auf der Bühne stand eine Band, die bereits ein schnelles Lied spielte. An der rechten Wand war eine große Tafel mit Snacks und Bowle aufgebaut. Auf der linken Seite waren einige Tische, an denen man eine Pause machen konnte. Die Mädchen hatten wunderschöne und teilweise auch ausgefallene Kleider an und die Männer trugen Anzüge in den verschiedensten Farben. Tatsächlich hatten viele eine Maske auf, genau wie ich.
Ich trug ein langes, blaues Kleid, welches bis auf den Boden fiel. Deshalb konnte man meine passenden, hohen Schuhe nur sehen, wenn ich lief. Das herzförmige Dekolleté war ein wenig gerafft, was mit einem blauen glitzernden Band unterhalb der Brust abschloss. Der restliche Stoff fiel fließend zu Boden. An sich ein sehr schlichtes, aber schönes Kleid. Meine Maske hingegen, war weiß und glitzerte im Kerzenlicht. Sie bedeckte gerade mal meine Nase und die Augenpartie, was meine seitlich geflochtene Frisur noch zusätzlich betonte.
Ich ließ meinen Blick einmal durch den riesigen Raum schweifen und fand die Person die suchte am Buffet.
„Hey."
„Ah hey da bist du ja.", sagte Milena. Ich hatte mich mit ihr verabredet, da sie mir etwas Alkohol besorgte. Auf dm Ball herrschte striktes Alkoholverbot, weshalb wir nochmal die Halle verließen, um nicht erwischt zu werden. Auf der Mädchen-Toilette drückte sie mir dann den kleinen, silbernen Flachmann in die Hand.
„Du musst aufpassen. Er sieht vielleicht nicht so aus, aber da ist eine ganze Flasche Pfirsich-Likör drin. Ausdehnungszauber. Lass dich nicht erwischen."
„Danke. Ich schulde dir was.", sagte ich erleichtert.
„Ich komm drauf zurück", sagte sie während sie die Tür raus lief. Ich nahm einen kleinen Schluck und schüttelte mich erstmal. Der Likör war ganz schön stark. Ich verstaute den kleinen Flachmann in meiner ebenso kleinen, weißen Tasche und ging wieder auf den Ball.Die letzten 20 Minuten verbrachte ich an einem der Tische in der hintersten Ecke, um unbemerkt trinken zu können und wartete auf meinen Einsatz.
19 Uhr. Ich sah wie Draco langsam die Halle betrat. Er war bis auf die Sekunde pünktlich. Also stand ich auf und ging auf ihn zu.
„Darf ich um diesen Tanz bitten?", fragte ich ihn und verbeugte mich.
„Eh Ja.", gab er unsicher zurück. „Ich dachte ich würde Harry treffen."
Er legte eine Hand auf meine Hüfte und die andere fand meine. Wir begannen uns rhythmisch zur Musik zu bewegen. Tatsächlich waren wir fast die einzigen auf der Tanzfläche, obwohl der Raum schon gut gefüllt war. Die meistens sahen so aus, als würden sie sich nicht trauen selbst zu tanzen und sahen uns stattdessen zu. In den Gesichtern konnte ich erkennen, dass die Schüler anfingen über uns zu sprechen. Ich war mir sicher, dass man uns beide gut erkennen konnte.
„Tut mir leid mein Lieber. Er hat mir versprochen, dass ich zuerst darf.", sagte ich amüsiert. Ich war mir sicher, dass ich es noch lustiger fand, weil ich schon etwas angetrunken war. Obwohl mich der Alkohol in den Bewegungen noch nicht einschränkte.
„Entspann dich. Er kommt gleich."
Seine Gesichtszüge entspannten sich tatsächlich. Ich legte die Arme um seinen Hals und meinen Kopf auf seine Schulter, sodass ich über ihn hinweg sehen konnte. Mein Blick blieb bei einer Person direkt neben dem Eingang hängen. Er starrte mich an. Professor Connor schaute zu wie ich mit Draco tanzte. Nach dem ich ihn glauben ließ, dass ich mit ihm zusammen war, passierte nichts mehr. Er erzählte es weder weiter, noch sprach er mich darauf an. Und das war auch gut so.
„Die starren uns alle an.", bemerkte Draco.
„Also mir ist es egal. Sollen die doch gucken."
Wenn er wüsste was gleich passieren würde. Mein Blick war weiter auf den Mann gerichtet, bis ich bemerkte, dass Harry die Halle betrat. Er nickte mir zu. Daraufhin richtete ich mich auf und gab Draco einen Kuss auf die Wange. Dann flüsterte ich ihm leise ins Ohr.
„Genieß es."
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...