Kapitel 10

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Draco

Liebes Tagebuch,

Ich wollte es echt nicht wahr haben, aber mittlerweile kann ich es einfach nicht mehr leugnen. Ich habe mich in Harry verliebt. Er ist der Erste in den ich mich jemals verliebt habe. Woher weiß ich es?
Ich starre ihn an und merke es nicht mal. Wenn er dann zurück schaut werde ich rot, weil er mich erwischt hat.
Vor über einer Woche, hatte mir Harry seinen Pullover gegeben. Er liegt in meinem Bett. Ich glaube das ist Beweis genug. Zum Glück habe ich ein Einzelzimmer und es sieht niemand.
Vorgestern hatten wir zum zweiten Mal unsere Partnerarbeit bei Slughorn. Wir sind wieder in die Bibliothek gegangen. Unsere Hände haben sich für einen Bruchteil einer Sekunde berührt und mein ganzer Arm hat gekribbelt. Was für ein Gefühl.
Siehst du. Ich kann es nicht länger leugnen. Aber was nun? Er steht nicht auf Männer. Er war ja mit Ginny zusammen.... oh maaaan.... heute kann ich ihn aber wenigstens wieder sehen. Wir haben wieder Zaubertränke....

Ich las mir mein Tagebucheintrag von heute morgen nochmal durch, während ich in der Bibliothek auf Harry wartete. Slughorn hatte uns gesagt, dass wir die nächsten 3 Male direkt in die Bibliothek durften. Wir sollten nur ab und zu mal runter kommen und Bericht erstatten. Also hatten Harry und ich uns direkt dort verabredet. Ich war schon aufgeregt ihn wieder zu sehen. Wie und vor allem wann war das denn passiert? Vielleicht, weil ich versuchte endlich meine Vergangenheit hinter mir zu lassen und mich auf neue Dinge einlassen wollte. Aber das hatte ich eigentlich nicht gemeint. Wir konnten uns nicht ausstehen. Und jetzt hatte ich sogar Gefühle für ihn entwickelt. Es ist schon sehr komisch, wie die Gefühle so spielten. Aber mir ist früher nie aufgefallen, wie hübsch und klug er eigentlich war. Ich fing schon wieder an zu schwärmen.
„Draco."
Ich schlug das Buch ruckartig zu.
„Harry."
„Hast du schon nach den Büchern geschaut?", fragte er mich und setzte sich dabei an den Tisch.
„Ehem Ja. Hier die habe ich uns schonmal geholt."
„Alles klar. Danke."
Er schaute sich die Bücher an, packte seine Sachen aus und legte los. Nach einigen Minuten schaute Harry plötzlich auf.
„Was ist mit dir los? Du bist gar nicht bei der Sache.". Ich zog die Augenbrauen hoch.
„Was soll los sein?", fragte ich während mein Herz raste.
„Keine Ahnung. Du bist mit den Gedanken immer ganz woanders.", stellte er fest. Und er hatte recht. Nur was sollte ich ihm jetzt antworten?
„Ja... Du hast ja recht.", sagte ich leise und schaute auf die Bücher auf dem Tisch.
„Was ist los?", fragte er ehrlich interessiert. Ich klappte das Buch zu und stand auf.
„Ich kann mit dir nicht darüber sprechen...", rief ich schon fast, als ich zwischen den Regalen verschwand, um der unangenehmen Situation zu entgehen. Ich stellte das Buch weg, was ich eigentlich noch brauchte, aber ich konnte ja schlecht mit dem selben wieder zurück kommen. Anschließend schaute ich mich nach einem neuen um. Ich hoffte so sehr, dass er nicht hinterher kommen würde, aber er tat es. Harry lehnte sich an der Wand an und sah mir zu wie ich ein imaginäres Buch suchte.
„Komm schon", sagte er schließlich. Er stand da einfach so, mit den Händen in den Hosentaschen, an der Wand gelehnt. Seine Haare standen wir immer in alle Richtungen ab, als wäre er gerade erst aus dem Bett gekommen.  Er lächelte leicht und durchbohrte mich mit diesen grünen Augen. Es fühlte sich an, als könnte er Gedanken lesen. Ich ignorierte ihn so gut es ging.
„Draco. Ich warte...."
„Es geht nicht, okay?", sagte ich und schaute ihm direkt ihn die Augen.
„Warum? So schlimm kann es doch nicht sein.". Er lächelte immer noch leicht und es brachte mich um den Verstand. Mein Verstand und mein Bauchgefühl stritten sich gerade was ich jetzt wohl machen sollte. Ich stand da und tat so als würde ich einen Buchrücken lesen, während mein ich innerlich noch diskutierte.
„Draco!", rief Harry jetzt.
„Ach, scheiß drauf.", sagte ich und ging mit schnellem Schritt auf ihn zu. Ich sah ihm seine Überraschung an, aber jetzt war es zu spät. Es passierte gefühlt alles gleichzeitig. Mit meinem Körper drückte ich Harry gegen die Wand hinter ihm. Meine rechte Hand lag in seinem Nacken, die linke stützte sich an den großen Steinen der Wand ab. Und meine Lippen lagen auf seinen. Mein Herz raste wie verrückt. Ich war sicher, dass er es spüren konnte. Da ich kein Zeitgefühl mehr hatte, wusste ich nicht wie lange dieser Kuss schließlich ging, bis ich mich von ihm löste. Langsam drückte ich mich von der Wand ab, und zog meine rechte Hand zurück. Mein Augen öffneten sich und sahen in Harrys Gesicht. Ich konnte es nicht deuten. Er stand da mit offenem Mund und sah überrascht aus. Aber alles weitere konnte ich nicht deuten.
„Harry?",fragte ich leise und vorsichtig und schien ihn damit aus den Gedanken zu reißen.

After war of WizardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt