Kapitel 4

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Draco

Liebes Tagebuch,

Nachdem ich mit Mum gesprochen habe, hat sie mir empfohlen Tagebuch zu führen. Ich finde es immer noch dämlich, aber trotzdem wollte ich dem ganzen einen Versuch geben. Sie hat sich ja schließlich alles angehört und will mir nur helfen. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll....

Als ich meinen Tagebucheintrag fertig hatte, ging ich schließlich zum Frühstück. Ich wusste einfach nicht was es mir bringen sollte Tagebuch zu führen. Nachdem ich damals mit Mum und Dad gegangen war, dachte ich über einiges nach. Ich wollte unbedingt meinen Abschluss nachholen und ein normales Leben führen. Auf meine früheren Taten war ich nicht stolz. Im Gegenteil. Ich schämte mich dafür. Mum meinte, dass es mir helfen würde, wenn ich Tagebuch führen würde. Also wollte ich es zumindest versuchen. Nun musste ich noch das letzte Jahr hinter mich bringen und dann mein neues Leben beginnen.

Als ich in die große Halle kam, war am Slytherin-Tisch noch einiges frei. Ich setzte mich mit Absicht mitten in die größte Lücke die es gab und aß in Ruhe mein Essen. Genau gegenüber saßen Harry und seine Freunde. Aber irgendetwas stimmte nicht. Harry sah nicht aus wie sonst. Oder besser gesagt, wie vorher. Er war dünner. Und er hatte einen merkwürdig traurigen Gesichtsausdruck. Ganz genau konnte ich es nicht deuten. Zu meinen Vorsätzen für ein neues Leben gehörte, nicht mehr so fies zu sein. Ich wollte versuchen einfach nur die Schule in Frieden zu beenden.

Nebenbei bemerkte ich wie Harry aufstand. Das erinnerte mich daran, dass ich auch zum Unterricht musste. Schnell trank ich mein Wasser aus, nahm meine Tasche und ging in Richtung Klassensaal.
Der Unterricht verlief den gesamten Tag Ereignislos. Die ersten Stunden am Jahresbeginn sind immer etwas lockerer. Dennoch hatten wir bereits Hausaufgaben auf, weshalb ich auf dem Weg in die Bibliothek war. Dort war schon einiges los, also ging ich nach ganzen hinten durch. Einer der drei Tische war noch frei, welchen ich schließlich belegte. An einem der anderen Tische saßen Harry und seine Freunde. Ohne sie zu beachten, packte ich meine Tasche aus und begann mit den Hausaufgaben für Zaubereigeschichte.

Ich war vollkommen vertieft in das Buch, in dem ich gerade ein paar Jahreszahlen recherchierte, als ich bemerkte, dass vor mir ein paar Schüler standen. Ich kannte sie nur vom sehen her. Sie waren vielleicht in der 4. oder 5. Klasse.
„Was hast du hier zu suchen?", fragte ein Junge mit herablassendem Ton.
„Ich mache meine Hausaufgaben", gab ich desinteressiert zurück.
„Du bist ein Verräter. Du hast hier nichts mehr zu suchen.", sagte ein anderer Junge.
„Ja. Deinetwegen ist Dumbledore tot!", sagte nun das Mädchen neben den beiden. Das zu hören versetzte mir einen Stich und mein Magen verkrampfte sich.
„Ich bin nicht stolz darauf, Okay? Ich kann es nicht mehr ändern, aber ich versuche mich zu ändern.", gab ich ruhig zurück.
„Schwachsinn. So jemand wie du kann sich niemals ändern.", kam als Antwort. Genervt schaute ich wieder auf mein Buch und versuchte die drei zu ignorieren.
„Einmal Verräter, immer Verräter!", rief das Mädchen.
„Jetzt lasst ihn doch mal in Ruhe!". Überrascht schaute ich auf. Es war Harry. Er kam geradewegs auf uns zu. Er war wütend.
„Was mischst du dich denn jetzt ein, Harry?", sagte der erste Junge genervt.
„Lasst ihn einfach in Ruhe. Er hat gesagt, dass er sich geändert hat, also lasst ihn."
„Er ist schuld, dass Dumbledore tot ist!", rief das Mädchen.
„Woher willst du das wissen? Warst du dabei? Ich glaube nicht, dass ich dich gesehen habe. Also lasst ihn jetzt einfach in Ruhe. Verstanden?", gab Harry genervt zurück. Ich beobachtete gespannt das Gespräch. Sie verdrehten die Augen, murmelten irgendwas vor sich hin und gingen schließlich. Ich schaute Harry an.
„Ehem, Danke.", hörte ich mich sagen.
„Schon gut.", sagte Harry leicht genervt. Er sah noch immer wütend aus.
„Warum hast du mich verteidigt?", wollte ich wissen, weil ich einfach nicht wusste, warum er so etwas machen sollte. Ich hatte ihn schon immer mies behandelt.
„Warum nicht?", bekam ich als Antwort. Harry ging und setzte sich wieder zu Ron, Hermine und Anna an den Tisch. Sie sahen genauso verwirrt aus, wie ich mich fühlte.

After war of WizardsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt