Draco
Liebes Tagebuch,
Harry spricht jetzt seit einer Woche nicht mehr mit mir. Ich kann es verstehen. Wirklich. Aber es tut so unglaublich weh.
Jeden Versuch mit ihm zu sprechen lehnt er ab oder ignoriert es einfach. Ohne mich anzusehen geht er an mir vorbei.
Ich kann ihm ansehen, dass es ihm nicht gut geht. Jeden Morgen sieht er noch müder aus, als am Tag zuvor. Er lacht nie und guckt immer auf den Boden. Die Kleidung sitzt unordentlich. Aber obwohl er so aussieht, als würde er keine Sekunde schlafen, ging er bis jetzt jeden Abend Sport machen. Ich sehe ihn immer, wenn ich draußen auf der Bank sitze. Ich weiß nicht, ob er mich mal gesehen hat. Wenn Ja, ignoriert er mich wohl einfach.Direkt am Sonntag war ich bei Madame Pomfrey und habe mich untersuchen lassen. Aber sie konnte keinen Zauber oder Zaubertrank feststellen. Sie sagte aber auch, dass einige Zaubertränke nach so langer Zeit sowieso die Wirkung verlieren und man sie deshalb nicht mehr erkennen kann.
Pansy hält immer noch an der Aussage fest, dass ich angefangen habe sie zu küssen, als ich betrunken war. Aber ersten war ich nicht betrunken und zweitens stehe ich nicht auf Frauen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie irgendwas gemacht hat. Aber ich habe keine Beweise....Die eine Woche war lang genug. Ich kann einfach nicht mehr im Unterricht sitzen und von ihm ignoriert werden. Ich liebe ihn. Und er liebt mich. Auch wenn er mich gerade hasst. Ich weiß es.
Seufzend schlug ich das kleine schwarze Buch zu. Es war Sonntag morgen und ich war unglaublich müde. Gestern Abend war ich früh eingeschlafen und genauso schnell von einem Alptraum wieder aufgewacht. Seit dem Streit mit Harry waren sie wieder da. Und zwar jede Nacht. Es war alles wie immer, nur dass Voldemort diesmal ihn tötete und nicht meine Mum. Und weil er nicht bei mir war, dauerte es immer eine halbe Ewigkeit, bis ich mich beruhigte.
Erschöpft ließ ich den Kopf auf den Tisch in meine Arme sinken. Ich war gerade in dieser Phase zwischen Wachsein und Schlafen, als es klopfte.
Mir entwich ein genervtes „hm?". Die Tür knarzte ein wenig und jemand trat ein, jedoch wollte ich mir nicht die Mühe machen meinen Kopf zu heben.
„Was ist?", murmelte ich in den Tisch hinein.
„Du hast noch mein Buch. Ich brauche es."
Sofort erkannte ich die Stimme und sah überrascht auf. Harry stand in der Tür. Es war das erste Mal, dass er mit mir sprach. Und mich auch noch dabei ansah.
„Hey.", sagte ich und stand langsam auf.
„Ich möchte nur mein Buch holen. Ich brauche es für meinen Aufsatz.", erklärte er ruhig. Es musste ihn anstrengen so normal mit mir zu sprechen. Ich sah mich kurz in meinem Zimmer um und entdeckte das gesuchte Buch auf meinem Nachtisch. Gestern Abend hatte ich noch darin gelesen. Ich ging darauf zu, nahm es hoch und gab es ihm schließlich.
„Harry...bitte.", hielt ich ihn auf, als er sich wieder der Tür zuwendete. Er senkte den Blick, blieb aber mit dem Rücken zu mir stehen.
„Rede mit mir. Bitte.", flehte ich ihn an. Einen Moment lang schien er darüber nachzudenken und drehte sich tatsächlich um.
„Warum?", fragte er knapp.
„Ich möchte dir alles erklären. Bitte. Gib mir eine Chance."
Harry sah mir direkt in die Augen und seufzte.
„Warum sollte ich?", fragte er erschöpft. Es schien schon fast gleichgültig. Unter seinen Augen waren dunkle Schatten und alles an ihm sah aus, als wäre ihm alles egal geworden.
„Weil ich dich liebe.", flüsterte ich mit Tränen in den Augen. Für einen Moment überlegte ich, ob ich gegen sie ankämpfen sollte, aber wozu? Als er sich umdrehte lief mir die erste über die Wange. Mit der rechten Hand drückte er die Tür langsam zu und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. Es überraschte mich, dass er nicht ging, aber gleichzeitig kam Erleichterung auf. Endlich würde ich die Chance bekommen, ihm alles richtig zu erklären. Auch wenn ich selbst nicht so genau wusste, was ich ihm erklären sollte.
„Du hast mich verletzt.", sagte er leise, aber sah mir fest in die Augen. Diese wunderschönen grünen Augen.
„Ich weiß.... Aber lass mich bitte erzählen was passiert ist. Okay?"
Er nickte leicht. Ich ging einen kleinen Schritt auf ihn zu und fing an zu sprechen.
„Pansy und ich sind zusammen nach Hogsmead gegangen."
Als ich ihren Namen erwähnte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck für eine Sekunde. Schnell versuchte er es zu verstecken und sah weg.
„Ich habe ein Butterbier getrunken. Danach war mir irgendwie total schlecht und ich wollte zurück in Schloss. Das letzte was ich weiß, ist, dass ich aufgestanden bin und meine Jacke angezogen habe. Danach ist alles Weg. Am nächsten Morgen bin ich aufgewacht und dann..."
Die Skepsis war deutlich zu erkennen.
„Warum erinnerst du dich an nichts?", fragte er leise.
„Keine Ahnung. Ich denke, dass sie es war. Sie hat es geplant und auch dafür gesorgt, dass ein Reporter da war.", sagte ich überzeugt.
„Warum sollte sie sowas machen?"
„Wir sprechen hier von Pansy! Sie war schon immer hinterhältig. Außerdem war sie sauer auf mich, weil ich keine Zeit mit ihr verbracht habe....", gab ich zu bedenken.
„Und deshalb zerstört sie eine Beziehung?", fragte er überrascht. Es wunderte mich, dass er darüber tatsächlich so überrascht war. Schließlich war sie schon immer so.
Ich ging noch einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand.
„Harry. Du bist der einzige Mensch auf dieser Welt, mit dem ich zusammen sein möchte. Ich liebe dich. Mehr als alles andere. Ich vermisse dich... Du bedeutest mir alles..."
Erneut standen mir die Tränen in den Augen. Skeptisch sah er mich an.
„Lass mich darüber nachdenken...", sagte er und ging so schnell aus meinem Zimmer, dass ich nicht reagieren konnte.
Für einen Moment sah ich in den leeren Türrahmen. Seufzend schloss ich die Tür und ließ mich dagegen fallen.
Er wollte darüber nachdenken. Immerhin besser, als nicht mit mir zu sprechen. Oder? Vielleicht kam er ja zu dem Ergebnis sich von mir zu trennen. Waren wir überhaupt noch zusammen? Ich fuhr mit mit den Händen kurz durch mein Gesicht und stand auf. Aus meinem Kleiderschrank holte ich meine Sportsachen und zog mich um. Vielleicht würde es ja etwas helfen meine Gedanken zu ordnen.
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...