Harry
Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit mit den Karten gespielt hatten, packten wir schließlich alles wieder ein und gingen hoch. Es war fast 21:30 Uhr und Draco war nicht aufgetaucht. Meine Gefühle spielten ein wenig verrückt. Einerseits wusste ich, dass er mich nicht einfach so sitzen lassen würde, aber andererseits fragte ich mich was da wohl los gewesen sein musste. Außerdem war ich enttäuscht, dass ich meine Überraschung nicht mit ihm teilen konnte. Ich war so aufgeregt, ihm endlich davon zu erzählen und dann tauchte er nicht auf.
Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich endlich einschlief.
Am Morgen wurde ich von den Sonnenstrahlen der Morgensonne geweckt. Es war ein wunderschöner Wintertag. Zwar lag kein Schnee, aber der Himmel war blau und die Sonne strahle vor sich her.
Als ich mich aufsetzte, bemerkte ich, dass Ron nicht mehr da war. Augenblicklich kamen die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück und trübten meine Stimmung.
Ich zog mir meine Jeans und eines der roten Gryffindor-Shirts an und ging die Treppen runter in den Gemeinschaftsraum. Ron und Hermine standen mit dem Rücken zu mir. Als Anna mich sah, weiteten sich ihre Augen und ließ die anderen fast unmerkbar wissen, dass ich auf dem Weg zu ihnen war.
„Was machst du denn schon hier?", fragte ich sie nüchtern und ließ mich auf eine der Sofas fallen.
„Ehm... Ich war schon früh wach.", stotterte sowie.
„Was ist hier los?", fragte ich skeptisch. Alle drei sahen schuldbewusst zu mir runter. Hermine versteckte definitiv etwas hinter ihrem Rücken.
„Zeig es ihm.", seufzte Ron nach einer Weile und sah zu Hermine. Widerwillig zog sie die Hände vor sich und streckte mir somit die heutige Ausgabe des Tagespropheten entgegen.„Dieb in der Winkelgasse gefasst."
„Was soll ich damit?", fragte ich verwirrt.
„Guck dir die Titelseite an.", gab Ron von sich. Als ich die Zeitung drehte, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Ich hatte das Gefühl all meine negativen Gefühl auf einmal zu erleben. Fassungslos sah ich zu meinen Freunden auf.
„Was?"
„Keine Ahnung. Sie lag heute morgen hier.", sagte Hermine. „Aber vielleicht ist sie nicht echt...."
„Hermine wie soll man sowas denn bitte fälschen?"
Fragend sah sie mich an.
„Ich weiß es nicht....", gab sie einen Moment später zu. In allen Gesichtern war eine Mischung aus Mitleid und Sorge zu erkennen, während meine Verletzung zur Wut führte. Ich atmete zweimal tief ein und aus, während ich überlegte was ich machen sollte.
„Harry, es gibt bestimmt eine Erklärung...", versuchte es Anna.
Es brachte nichts. Ich war zu wütend. Und verletzt. Definitiv keine gute Mischung.
Mit der Zeitung in der Hand ging ich in unser Zimmer, kramte in meiner Tasche und verließ schließlich mit dem Heft und Annas Zeichnung in der einen und mit dem Tagespropheten in der anderen Hand den Zimmer.
Ohne ein weiteres Wort zu den anderen zu sagen, stürmte ich aus dem Gemeinschaftsraum.
Nebenbei bemerkte ich, dass sie mir folgten, aber es war mir egal. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und die Augenbrauen zogen sich immer enger zusammen, je länger ich darüber nachdachte. Ich wusste nichtmal was ich dachte. Das einzige was ich wusste war, dass es unglaublich weh tat.
Mit schnellen Schritten eilte ich die Treppen nach unten, bis ich schließlich in der großen Halle ankam. Meine Wangen waren so warm, dass sie wahrscheinlich die Farbe meines Shirts haben mussten.
Mein Blick schweifte über den linken Tisch. Als ich ihn fand lief ich los. Er saß seelenruhig alleine vor seinem Teller und drehte nachdenklich den Ring, den ich ihm zu Weihnachten geschenkt hatte. Als er schließlich aufsah und mich entdeckte riss er die Augen auf.
Ihm gegenüber blieb ich stehen und warf die Zeitung auf den Tisch.
„Harry?", fragte er verwirrt und sah mir in die Augen.
„Lies!", befahl ich streng. Verwirrt senkte er den Blick.
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After war of Wizards
FanfictionNach der Schlacht, kehren einige Hexen und Zauberer zurück, um das 7. Jahr in Hogwarts zu beenden. Doch die Folgen des Krieges sind nicht zu leugnen. Wie geht man als 18-jähriger mit den Folgen um? Und was passiert, wenn mal nicht viel passiert? Sin...