Oh Fuck. Stimmt. Deshalb habe ich ja auch das Kleid eingepackt. Das hab ich total verdrängt.
Ich meine ok, wir haben uns eben darauf geeinigt das wir Freunde sind.
Aber ob es für unserer Freundschaft wirklich so förderlich ist, dass wir bei langsamer Musik eng miteinander tanzen?
Naja aber eigentlich muss ich ja nicht tanzen, wenn ich das nicht will. Allerdings kann es verdächtiger wirken, wenn ich mich weigere mit ihm zu tanzen als das ich es tatsächlich tu. Ach verdammt.
»Was ist?«
»Ich bin nur einfach nicht die beste Tänzerin, davon abgesehen, dass ich es hasse.«
»Wird schon nicht so schlimm werden. Wir müssten jetzt auch los. Wir treffen uns in 20 Minuten beim Bus.«
Mit den Worten stehen wir auf. Sam bezahlt noch unseren Kaffee und hinterlässt dabei ein äußerst üppiges Trinkgeld. Zumindest scheint er nicht geizig zu sein.
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Völlig erschöpft, wobei ich eigentlich gar nicht so genau weiß warum lasse ich mich auf mein Bett fallen. Vi ist noch nicht da vermutlich ist sie noch bei Elliot.
Sie hat während der Fahrt zurück ins Camp schon bei Elliot gesessen, was mir die Möglichkeit gegeben hat, im Bus noch mal in Ruhe meinen Aufsatz zu bearbeiten davon abgesehen, gönne ich sowohl ihr als auch mir ihre Zeit mit Elliot.
Jedenfalls habe ich augenscheinlich jede Menge Freizeit, denn mein Aufsatz ist fertig und ich habe ehrlich gesagt auch wenig Lust meine Zeit mit dem Rest der Klasse zu verbringen. Somit habe ich jede Menge Zeit zum Nachdenken.
Über Sam und mich, oder besser gesagt unsere Freundschaft.
Ich bin eigentlich ganz froh darüber, dass wir uns so einigen konnten. Aber mal ehrlich, selbst wenn wir sagen das wir Freunde sind, können wir das überhaupt sein?
Ich glaube wir beide können nicht abstreiten, dass wir uns von dem jeweils anderen angezogen fühlen.
Wäre dem nicht so, hätten wir nicht noch mal miteinander geschlafen, nach dem wir gewusst haben wer der jeweils andere ist.
Ich habe Sam von Tyler aus dem Club schmeißen lassen uns Sam wäre fast ausgetickt als er gehört hat, dass ich was mit Tyler habe oder besser gesagt hatte.
Und Freunde tun sowas nicht, sowas machen Menschen, die was für einander übrig haben. Oder?
Ach scheiße, ich wusste es ist keine gute Idee, über diese Sache nach zu grübeln.
Wir hatten uns geeinigt Freunde zu sein. Wieso stelle ich das keine Stunde später schon wieder in Frage?
Weil du alles unnötig kompliziert machst, merkst du das nicht? Vielleicht solltest du dir selbst mal langsam eingestehen, dass du nicht das geringste Interesse daran hast nur mit Sam befreundet zu sein. Du willst mehr und da brauchst du dir nichts vor zu machen. Und er will das nicht, sonst hätte er dieser ganzen abgedrehten Freundschafts-Geschichte niemals zugestimmt. Und das wurmt dich. Es wurmt dich so sehr, dass du einen Typen haben willst aber nicht haben kannst, weil er dich nicht will. Scheiß Gefühl was?
Flüstert mir die kleine Stimme in meinem Hinterkopf zu. Eine Stimme die sich irrt.
Ich werde noch irre, wenn ich hier allein rum sitze. Entschlossen hieve ich mich von meinem Bett hoch. Ich schnappe mir meinen Aufsatz und zünde mir noch während ich aus der Tür gehe eine Zigarette an. Zum einen weil ich hoffe das mir das Nikotin dabei hilft meine Gedanken zu ordnen, zum anderen weil ich dann vielleicht wieder ein wenig klarer im Kopf werde. Wie auch immer.
Mit meinem Aufsatz unter dem Arm mache ich mich auf den Weg zu Mrs. Webber. Höchst wahrscheinlich bin ich eine der ersten, die ihren Aufsatz abgibt, die anderen werden sich sicher noch ihren Kopf darüber zerbrechen, was sie schreiben sollen, weil sie ihre Zeit in der Stadt damit verbracht haben, Shoppen zu gehen, statt zu tun was sie tun sollten. Allerdings hätte ich das vermutlich auch gemacht, wenn ich nicht Sam bei mir gehabt hätte.
Wie nicht anders zu erwarten, ist Sam mal wieder bei Mrs. Webber. Aber überraschender Weise stört mich das zum ersten Mal nicht. Weil wir jetzt Freunde sind. Ja genau!
»Hallo. Hier, mein Aufsatz.«
»Oh, Aurora. Du bist aber früh dran.«
Sagt sie überrascht und nimmt meinen Aufsatz entgegen. Sie prüft ihn Fachmännisch und dann sehe ich etwas, von dem ich gehofft hatte, dass ich es sehen werde. Sie hebt erfreut ihren Blick.
»Sie haben über die Familie Hammilton geschrieben? Die Gründerfamilie?«
»Ja, ich hoffe das war ok. Genau genommen ist es ja keine Sehenswürdigkeit, aber ohne die Gründerfamilie gäbe es ja nicht eines.«
»Aber natürlich ist das in Ordnung. Ach Aurora, deine Sichtweise fasziniert mich seit dem ersten Tag. Ich bin davon ausgegangen, den Rest des Tages, nur von Kirchen, Statuen und Denkmälern zu lesen und du überraschst mich jedesmal.«
Auch wenn ich es versuche ich kann meine Freude kaum verbergen und auch Sam kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Jackpot. Ich werfe Sam einen „Ich habs dir doch gesagt" Blick zu und er verdreht lediglich, noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen die Augen.
»Ok, also dann mach ich mich mal fertig.«
Mrs. Webber nickt mir zustimmend zu und ich mache mich mit einem Zufriedenen Gefühl zurück zum Bungalow.
Wenige Meter bevor ich es erreiche bleibe ich stehen. Warum ist die Tür auf? Ich bin mir sicher, dass ich die Tür zu gemacht habe als ich gegangen bin.
Ist Vi etwa schon da? Aber wenn ja, warum lässt sie dann die Tür offen stehen? Mit einem Mulmigen Gefühle gehe ich weiter.

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Maybe love? Definitely passion!
RomanceAurora ist 21 und geht zur Highschool. Um sich ihren Traum von einem Harvard-Studium zu erfüllen, arbeitet sie nebenbei in einem Club. Das ist auch der Ort, an dem sie den Mann kennenlernt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sam... Und diese...