Part 79: Eine turbulente Woche - Freitag

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FREITAG

Ich bin gerade auf dem Weg zum Stadion, wo heute so etwas wie eine Abschlussfeier vor den Ferien stattfindet. Die Lehrer haben uns heute alle so ziemlich verschont, vermutlich hat keiner Lust noch einmal einen Streit loszubrechen, bevor wir 6 (dringend benötigte) Wochen ruhe voreinander haben.

Ich habe zwar wie allzu oft mal wieder keine Lust hieran teil zu nehmen, da ich eigentlich viel lieber zu Sam möchte, immerhin ist das hier mein letzter Tag in Longfellow für die nächsten 4 Wochen, aber ich brauche auch noch ein wenig Schonfrist, denn nach dem Tag gestern muss ich mir nicht nur überlegen, wie ich Sam das mit Harvard bei bringe sondern auch wie ich ihm klar mache, dass Vi von uns weiß.

Gedankenverloren steuere ich auf die Tribüne zu. In einer der hinteren Reihen sitzt Vi, allein, und schaut mich Hoffnungsvoll an.

Na schön was soll's. Ich nicke ihr kurz zu um ihr zu bedeuten, dass ich mich zu ihr setzen werde und dann bahne ich mir meinen Weg durch die Menge.

Ich weiß zwar immer noch nicht ganz, was ich von unserem Gespräch gestern halten soll, aber immerhin wurden weder ich noch Sam in irgendein Büro gerufen, was wohl heißt, dass Vi es tatsächlich niemanden gesagt hat.

Aber wie verhalte ich mich ihr gegenüber jetzt? Muss ich bei jedem kritischen Ton Angst haben, dass sie zur Schulbehörde rennt?

»Hey.« Begrüßt sie mich, als ich mich neben sie setze. »Sind wir schon wieder bereit für Klatsch?«

»Auf jeden Fall.«

»Jason hat Jessica heute vor aller Augen abserviert. Mitten in der Cafetria.«

Meine Antwort ist ein gehässiges Grinsen. Karma Baby.

»Oh, die ärmste.«

»Ja, sie tut mir so leid.«

Da ist sie, meine alte Vi. Nach einer Reihe sarkastischer Bemerkungen auf Jessica's Kosten vibriert mein Handy in meiner Hosentasche.

Ein Blick auf den Display verrät mir, dass es Sam ist. Mit prüfendem Blick sehe ich um mich, damit auch ja niemand meine SMS lesen kann.

*Du willst sie doch nicht hinterrücks ermorden oder? Ich will uns heute Abend was Kochen. Um 6 bei mir. Wann geht dein Flieger morgen?*

*Nein. (: Erzähl ich dir später. Bin um 6 da. Um 11 muss ich am Flughafen sein.*

*Dann können wir morgen noch Frühstücken und ich fahr dich dann nach Hause.*

*Also muss ich meine Mama fragen, ob ich bei dir schlafen darf?*

*Mach dir bitte keine Hoffnung auf schlaf.*

Ich versuche gerade mir eine schlagfertige Antwort aus den Fingern zu saugen, da beginnt auch schon Mrs. Webber mit ihrer Rede.

Also stecke ich mein Handy weg und hänge gespannt an ihren Lippen. *Sarkasmus Ende.

*****

»Danke Mom. Dann bis morgen.«

»Denk dran, wir müssen um 11 am Flughafen sein. Komm nicht zu spät.«

»Ja Mama.«

Dieser Scherz funktioniert nur leider nicht so gut, da sie ja wirklich meine Mutter ist.

»Da bist du ja endlich.«
Begrüßt er mich mit einem überschwänglichen Kuss als ich gerade dabei bin, die Klingel zu drücken.

Das Koffer packen hat leider länger gedauert als ich gedacht hätte.

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