Part 25: Langeweile?

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Eine Stunde später heißt es dann auch für mich endlich „Feierabend". Jenna hat mich und Lilly nach Hause geschickt und macht den letzten Rest noch mit Billy zusammen.

Lilly hatte ihre Hilfe zwar ebenso angeboten wie ich, aber Jenna meinte nur Lilly solle zu ihrem Sohn nach Hause und ich soll mich vor der Camping Woche noch mal ausruhen.

Ernsthaft, ich kann mir kaum vorstellen, dass man eine bessere Chefin haben kann. Ich sollte mich irgendwann mal bei ihr Bedanken, sie unterstützt mich wann immer es geht und redet mir gut zu wenn mir die Schule und die Arbeit mal wieder über den Kopf wächst.

Nach der Campingwoche werde ich ihr das zumindest einmal sagen, soviel steht fest.

Ich bin fast bei meinem Auto angekommen, als Tyler mir von der anderen Straßenseite zuruft ich solle warten. Ich tue wie mir geheißen und lehne mich gegen mein Auto während ich darauf warte, dass Tyler sich von seinen Kollegen verabschiedet.

Ich kann mir schon denken was er will. Vermutlich geht es mal wieder um Sam und so langsam vergeht mir die Lust noch länger über das Thema zu reden.

»Hey.«

»Hi. Was gibt's denn?«

»Kannst du mich mitnehmen? Ich wollte eigentlich mit Billy fahren, aber der macht ja jetzt mit Jenna die Abrechnung.«

»Ähm. Ja klar, steig ein.«

Ich stoße mich von meinem Auto ab, während Tyler zur Beifahrertür geht. Erschöpft lasse ich mich auf den Sitz fallen und fahre, nachdem Tyler eingestiegen ist, los.

Wir schweigen ein paar Minuten, aber da ich nicht Hundertprozentig weiß, wo Tyler nun eigentlich Wohnt, muss ich die Stille unterbrechen.

»Wo musst du denn hin?«

»Wellington-Avenue. Ich sag dir rechtzeitig Bescheid.«

»Ok.«

Wellington-Avenue? Das ist ein ziemlich nobles Viertel. Wie kommt Tyler denn da hin? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dort aus der Reihe fällt, was sein Erscheinungsbild betrifft. Soweit ich weiß ist das ein Viertel in dem die „betuchtere" Gesellschaft lebt. Aber wer weiß, vielleicht gehört Tyler ja dazu.

»Was ist mit deinem Auto?«

»Ist zur Reparatur, mir ist gestern vorm Club jemand rein gefahren und abgehauen.«

»Oh.«

»Ja, kann man so sagen.«

Wieder tritt die zuvor von mir unterbrochene Stille ein. Was soll ich auch sagen? Soll ich ihm erklären, warum ich ihn vorhin um Hilfe gebeten habe?

Aber ich kann ihm definitiv nicht die Wahrheit sagen, unter keinen Umständen. Ich bin mir zwar sicher, dass Tyler was auch immer ich ihm erzählen werde für sich behalten wird.
Aber ich bezweifle das er Verständnis für Sam's verhalten zeigen wird. Und ich würde es ihm nicht mal übel nehmen. Immerhin hat er noch mal mit mir geschlafen, nachdem er bereits wusste, dass ich seine Schülerin bin.

Tyler reißt mich aus meinen Gedanken.

»Hier kannst du mich raus lassen.«

Ein wenig zu plötzlich, erschrocken durch seine unerwartete Wortmeldung, halte ich an.

Ich sehe mich um. Wir stehen vor einem großen, mehrstöckigen Gebäude. Es sieht, wie nicht anders zu erwarten für diese Gegend, ziemlich nobel aus. Es ist in einem Hellen Gelb angestrichen und die Fenster sind mit breiten Grauen Rahmen abgesetzt. Ich kann durch zwei große Glaswände direkt in ein Foyer Blicken, ein Portier steht neben der Tür, bereit einem Bewohner die Tür zu öffnen.

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