Part 8: See him again

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Es ist 18.30 Uhr, als ich mich auf den Weg zum Club mache. Violett ist bis heute Nachmittag geblieben. Wir haben uns Vormittags noch den anderen Film angeschaut und dann zusammen die Reste von gestern Abend zu Mittag gegessen, so muss ich wenigstens nichts weg schmeißen denn in der Regel komm ich Zuhause nur selten zum Essen.

Tyler begrüßt mich mal wieder an der Tür. Ich bin froh, dass unsere Unterhaltung am Freitag anscheinend nichts an unserem Verhältnis geändert hat.

Heute gehe ich nicht gleich nach oben an die Bar, sondern erst einmal in den Pausenraum der Dancehall. Jenna will noch mal die Änderung im Schichtplan besprechen und gibt mir die Anweisung jemanden zu rufen sollte es in der Lounge wiedererwartend Stressiger werden als sonst.

Ich bestücke gerade noch die Kühlschränke mit den letzten Flaschen als Peter in die Lounge kommt. Ich brauche nicht zu Fragen was er trinken will, da es sowieso immer das selbe ist und schenke ihm einen Whiskey ein während er seinen Stammplatz an der rechten Seite der Bar einnimmt.

Er erzählt mir das seine Tochter diese Woche ihren 3. Geburtstag gefeiert hat und seine Frau auf einen Clown bestanden hat, der der kleinen allerdings eher Angst machte als das er sie zum Lachen brachte.

So wie es sich für einen anständigen Vater gehört, hat er sie natürlich sofort getröstet und ihr klar gemacht das man vor Clowns keine Angst haben muss.

Ich hätte alles für einen solchen Vater gegeben, nicht das mein Dad ein schlechter Vater wäre, dass ist er mit Sicherheit nicht, aber bei uns fehlt einfach diese Vater-Kind Bindung wie die, von der Peter erzählt.

Aber auch das ist weniger die Schuld von meinem Dad, da ich mit meiner Mom ständig wo anders gewohnt und meistens auch Tausende Meilen von meinem Dad entfernt gewohnt habe, hatten wir einfach nie die Gelegenheit eine solche aufzubauen. Auch wenn er es versucht hat.

Und auch die Beziehung zu meiner Mom ist weniger die, die eine Tochter zu ihrer Mutter haben sollte sondern eher die zweier Freundinnen. Ich bin so tief in Peters Erzählungen und der Gegenüberstellung meiner eigenen familiären Situation versunken, dass ich die übrigen Gäste die eben in die Lounge gekommen sind (auch wenn es nur ein vierer Tisch ist) beinahe übersehen hätte.

Leicht erzürnt darüber, dass ich nicht zu ihrem Tisch gekommen und nach ihren Getränkewünschen gefragt habe bestellt einer der vier eine Runde Martinis für sich und seine Freunde.

Natürlich entschuldige ich mich für meine Unachtsamkeit während Peter nicht einmal versucht seine Belustigung darüber zu vertuschen.

Ich bereite die Drinks vor und bringe sie an den Tisch. Lediglich von einer der weiblichen Gäste kommt ein Danke, die anderen drei beachten mich gar nicht. Blöde Snops, denke ich.

Als ich zur Bar zurück gehe trinkt Peter gerade den letzten Schluck von seinem Whiskey. Seine Stunde scheint um zu sein. Wie immer bekomme ich die 20 Dollar Trinkgeld und dann verabschiedet er sich mit einem:

»Bis nächste Woche.«

Auch heute bleibt es wieder ruhig in der Lounge. Der vierer Tisch ist noch besetzt und an einem zweier Tisch sitzen zwei junge Männer die ihre Augen nicht von der Tanzfläche abwenden können, vermutlich halten sie Ausschau nach ihren heutigen Bettgefährtinnen.

Jenna hat vor etwa 10 Minuten aus der Bar unten angerufen und sich nach der Lage erkundigt aber wie zu erwarten war, war auch heute nicht viel los, sodass ich ihr versichern konnte allein klar zu kommen.

Ich hoffe nur das Daniel nicht noch auftaucht, ich habe wenig Lust mich allein mit ihm Auseinander zu setzten. Was ihn angeht hätte ich Tylers Hilfe durchaus zu schätzen gewusst.

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