Mit dem nervtötenden Klingeln meines Weckers werde ich wach.
Warum? Warum tust du mir das an?
Ich will nicht wach werden. Ich will weiter schlafen, weiter in dem Delirium leben, in dem ich mich seit Freitagnacht befinde. In der Welt in der ich mit niemandem reden muss. In der ich mich nicht dem Stellen muss, was jetzt wieder auf meinen Geist, mein Hirn einprasselt.
Sam ist Geschichte. Alle Probleme sind Geschichte und doch habe ich jetzt mehr als noch vor ein paar Tagen. Jedenfalls kommt es mir so vor.
Ich muss ihm gegenüber treten, dem der mich so verarscht hat und mir seine dummen Ausreden und seine Entschuldigungen anhören. Ich muss Vi gegenüber treten, sie wird jede Menge Fragen haben und sie wird so lange bohren, bis ich sie ihr beantworte.
Ich weiß schon jetzt wie der Tag laufen wird und ich will das alles nicht. Ich würde am liebsten hier bleiben, solange bis Gras über die ganze Sache gewachsen ist, aber ich kenne beide lang genug, um zu wissen, dass das nicht passieren wird. Spätestens heute Nachmittag werden beide hier stehen.
Widerwillige schäle ich mich aus meinem Kokon aus Selbstmitleid, Vodka und Schlaftabletten und mache mich auf den Weg ins Badezimmer.
Ich stehe minutenlang regungslos unter der heißen Dusche und starre vor mich hin. Ich bin ausgelaugt und Lustlos. Ich ziehe mir irgendeine Jeans und T-Shirt an, weil es mir tatsächlich scheiß egal ist, wie ich heute aussehe. Meine Haare triefen vor Fett, doch statt sie zu waschen, habe ich sie nur zu einem Zopf zusammen gebunden.
Meine Augen sehen Müde und vergwollen aus, doch statt zu Makeup greife ich zu meiner Sonnenbrille. Die wird mich zumindest vorerst vor dummen Blicken schützen, was danach kommt, ist mir egal.
Ich greife zu meiner Tasche. Ich habe keine Ahnung welche Bücher sich darin befinden oder welche ich heute brauchen werde, doch auch das ist mir egal.
Mit dem Schlüssel in der Hand gehe ich zu meinem Auto und mache mich auf den Weg zur Schule, wohl wissend, dass dieser Tag unerträglich werden wird.
Spoiler-Alarm: Ich werde recht behalten.
Der Parkplatz ist bedauerlicherweise gut gefüllt von Menschen die mir allesamt schon jetzt auf die Nerven gehen, genauso wie der Weg ins Schulgebäude rein.
Ich sehe mich kaum um, schlängle mich an allen vorbei und mache mir keine Mühe meine schlecht Laune zu verbergen, sodass es niemand wagt, mich anzusprechen.
Niemand, außer natürlich Vi, die am Eingang auf mich wartet.»Was ist los?«
Ich wusste, sie kauft mir meine Nachricht nicht ab. Ich versuche weiter so zu tun als, ob nichts wäre und gehe ins Gebäude und den Flur entlang zu meinem Spind.»Nichts, was soll los sein?«
»Aura, ich kenne dich. Ich wusste bei der Nachricht schon das, was nicht stimmt und so wie du aussiehst, lag ich nicht falsch. Also was ist?«»Vi, lass uns da später drüber reden... ich bin echt total fertig.«
»Was hat er gemacht?«
»Spielt keine Rolle. Ist kein Thema mehr.«Sie reißt erstaunt die Augen auf und zieht mich am Arm zur Seite, aus der Masse der Schüler heraus.
»Was soll das heißen ist kein Thema mehr? Weich mir nicht aus und sag was los ist.«
»Es ist das passiert, was schon vor Monaten hätte passieren sollen, es ist aus.«
»Warum?«
»Vi, ich will jetzt wirklich nicht darüber reden.«»Du hast bei Elliot nicht locker gelassen und ich lasse bei ihm jetzt auch nicht locker. Also sag schon was los ist.«
Ich hole tief und offensichtlich genervt Luft. Ich habe wirklich keine Lust das jetzt ewig zu diskutieren, aber ich weiß sie wird nicht locker lassen und darauf habe ich noch weniger Lust.
DU LIEST GERADE
Maybe love? Definitely passion!
RomanceAurora ist 21 und geht zur Highschool. Um sich ihren Traum von einem Harvard-Studium zu erfüllen, arbeitet sie nebenbei in einem Club. Das ist auch der Ort, an dem sie den Mann kennenlernt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sam... Und diese...