Part 80: Abflug

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Die letzten Stunden sind an mir vorbeigezogen als wäre ich in Trance. Naja bin ich ja auch halbwegs, immerhin habe ich fast eine Flasche Wodka intus.

Dem Wodka ist es auch zu verschulden, dass ich nicht weiß wie ich überhaupt hier her gekommen bin oder wann ich den Entschluss gefasst habe her zu kommen.

Es kann definitiv nur am Alkohol liegen, ich weiß nicht mal wo ich hin muss.

Was mache ich nur hier?

Ich stehe in mitten einer begrünten Rasenfläche um mich herum sind mehrere Wohnhäuser und ich hab keinen Schimmer wo ich hin muss.

Um die aufkeimenden Zweifel zu Zerstreuen nehme ich einen großen Schluck aus meiner Wodka Flasche, deren Inhalt sich nun allmählich dem Ende zuneigt.

Auf einer Parkbank ein paar Meter von mir entfernt entdecke ich eine kleine Gruppe, die anscheinend diese laue Sommernacht genießt.

Zielstrebig gehe ich auf sie zu. Die werden mir schon sagen können, wo ich hin muss.

Leicht torkelnd nähere ich mich der Gruppe. Der Alkohol hat mir zwar schon ganz schön zu gesetzt, ich kann es allerdings noch halbwegs gut überspielen. Naja zumindest rede ich mir das ein.

Als ich vor ihnen stehen bleibe ernte ich von jedem einen fragenden Blick. Zwei Mädchen schauen mich missbilligend an, während die Jungs der Gruppe ihren Mund kaum zu bekommen.

Irritiert schaue ich an mir herunter. Mein Hemd ist so weit offen, dass man mir ohne größere Anstrengung bis zum Bauchnabel schauen kann, demzufolge ist die Aussicht auf meine Brüste nur durch meinen BH blockiert. Ich zucke mit den Schultern, was solls.

»Alles ok?« Fragt einer der Jungs. Sieht es so aus?

»Wo wohnt Mars?«

»Gebäude B, Zimmer 9. Das ist da links.« Antwortet eins der Mädchen, ihr ist es vermutlich ganz recht wenn ich so schnell wie möglich verschwinde.

»Danke.« Murmle ich in ihre Richtung und mache mich dann auf den Weg zu dem Gebäude, was sie mir gezeigt hat.

»Bleib doch bei uns, der pennt bestimmt schon.« Ruft mir einer der Jungs hinterher.

Ich winke ab und setze meinen Weg fort.

Er hat wahrscheinlich recht und Mars schläft schon, ich weiß zwar nicht wie viel Uhr es ist, aber ich vermute nach 12.

Schwankend bewältige ich die Treppe, die in das Wohnhaus führt und bin froh als ich den Flur unbeschadet erreiche, jetzt muss ich nur noch Zimmer 9 finden.

Nach einem weiteren großzügigen Schluck aus meiner Flasche muss ich zu meinem Bedauern feststellen, dass ich erneut eine Treppe hinter mich bringen muss.

Nach einer gefühlten Ewigkeit stehe ich endlich vor seinem Zimmer.

Kann er sich den ersten Stock nicht leisten?

Ich klopfe einige Male vorsichtig, glaube ich zumindest, doch von drinnen rührt sich nichts.

Mein bester Freund wird erneut um einen Schluck ärmer und ich lehne mich mit dem Kopf gegen die Tür, dann hämmere ich Unermüdlich dagegen.

Unter dem Türspalt sehe ich wie ein Licht angemacht wird. Wäre ich vom Alkohol nicht so neben der Spur, wäre mir vielleicht die Idee gekommen, dass es kein guter Einfall ist, sich so gegen die Tür fallen zu lassen.

Es kommt also wie es kommen musste, die Tür wird aufgerissen und ich habe alle Mühe mich auf den Beinen zu halten, meinem Gegenüber kann also definitiv nicht entgehen, wie betrunken ich bin.

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