Part 78: Eine turbulente Woche - Donnerstag

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DONNERSTAG

Sam hat heute einen Elternabend bei einer der unteren  Stufen also bleibt mir nichts anderes übrig als diesen Abend zum Lernen  zu nutzen.
Allerdings bin ich auch ziemlich froh, dass er mir nach dem  Tag gestern erst einmal eine Auszeit gönnt.
Nach „Freitag" und  „Samstag" folgte auch der „Sonntag" im Bett. Als ich ihn dann endlich  von einer Auszeit und einer Dusche überzeugen konnte, hat er den  „Montag" einfach in die Dusche verlegt. Nach einem kleinen Snack, bekam  ich den „Dienstag" im Wohnzimmer, bevor er mich für zwei weitere  Orgasmen wieder ins Bett geschleift hat, sozusagen als Zugabe. Ich war  und bin immer noch fix und fertig.

Mir graut es jetzt schon vor dem Tag,  wenn ich nach 4 Wochen bei meinem Dad zurück komme.
Erhöht er dann auf 28? Weil ich ja dann 28 Tage nicht da war? Oh Gott...

Ich  muss aber auch zugeben, dass ich eigentlich ganz froh bin, dass wir  gestern so Beschäftigt waren. Anfangs hatte ich noch ein schlechtes  Gewissen, weil ich ihm nichts von Harvard erzählt habe, hatte dann aber  zum Glück gar keine Gelegenheit mehr dazu. Und auch sein Elternabend  kommt mir ganz gelegen, so habe ich zumindest noch einen Tag Schonfrist.

Es  ist nicht so, dass ich Angst vor seiner Reaktion hätte, ich bin mir  sicher er wird sich mit mir freuen, weil er genau weiß wie wichtig das  für mich ist, aber mir ist trotzdem mulmig zu Mute wenn ich darüber  nachdenke.

Ich versuche seit gefühlten Stunden irgendwelche  hirnrissigen Algebra Aufgaben zu lösen, dessen Sinn sich mir mal wieder  völlig entziehen. Algebra... 
Wer braucht schon Logarithmen? Keiner? Und schon gar keiner muss  wissen, wie man den Logarithmus von der Potenz berechnet.  Zeitverschwendung.

Eigentlich will ich es aufgeben, aber dieses blöde  Fach ist meine Achillesverse. Ich will nicht, dass Harvard es sich  anders überlegt, nur weil ich in Algebra durchfalle. Mir bleibt also  nichts anderes übrig, als mich weiter damit zu befassen.

Zwei  Aufgaben später und der Lösung meines Problems immer noch nicht näher,  klopft es an der Tür.

Was will sie denn jetzt? Ich hab ihr doch gesagt,  dass ich lernen muss.

»Ich lerne noch.« Rufe ich deshalb in Richtung  Tür und hoffe, dass sie wieder verschwindet.

Aber weit gefehlt, die Tür  wird aufgemacht und sie kommt herein.

»Mom, ich hab dir doch gesagt...« Meckere ich, als ich mich zu ihr herum drehe.

Doch nicht meine Mom steht dort in der Tür, weshalb mir die Worte im Halse stecken bleiben.

»Ich bin's.«

Ach was? Das sehe ich auch! Warum hat Mom sie rein gelassen?

»Kann ich rein kommen?«

»Bist du doch schon.« Blaffe  ich sie an und packe meine Bücher zusammen.

Mit meiner Konzentration  ist es jetzt eh vorbei. Sie lässt sich von meiner offensichtlich  schlechten Laune nicht beirren und schließt die Tür hinter sich.

»Was willst du hier Vi?«

»Mit dir reden.«

»Ist dir nicht aufgefallen, dass ich nicht mit dir reden will?«

»Doch ist es. Aber ich wollte dir wenigstens zu Harvard gratulieren.«

Woher weiß sie das nur schon wieder?

»Ich hab June vorhin in der Stadt getroffen, sie hatte so gute Laune und da hat sie es mir erzählt.«

Dann steckt also meine Mom dahinter. Sie hat Vi garantiert dazu angehalten hier aufzutauchen.

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