Maybe love? Definitely passion!

Part 1: Wer ist Aurora?

Es ist ein Sonntag wie jeder andere, ich bin auf dem Weg zur Arbeit, ins Blue Moon.

Das Blue Moon ist ein zweistöckiger Club, der aus einer Dance Hall im unteren Teil und einer Lounge im oberen Teil besteht und jeder Bereich hat seine eigene Bar.

Die Lounge ist eine Art VIP-Lounge, denn dort stehen überall Sitzgruppen aus weißem Leder mit den dazu passenden Tischen.

Dort arbeite ich heute. Wie jeden Sonntag.

Seit 5 Monaten arbeite ich für Randy im Blue Moon, anfangs hatte ich nur die Freitagsschicht in der Bar der Dance Hall, doch da diese hauptsächlich von Leuten meines Alters besucht wird, die ebenso wenig Geld übrig haben wie ich, fällt das Trinkgeld eher schmächtig aus.

Mir ist relativ schnell klar geworden, dass ich allein mit dem Gehalt von Randy und dem wenigen Trinkgeld ewig brauchen würde um mein Ziel, mein Studium zu finanzieren, zu erreichen.

Ich habe Randy deshalb, nachdem eine der Barkeeperinnen der Lounge gekündigt hatte, gebeten mir auch noch die Sonntagsschicht in der Lounge zu geben. Ihm kam es ganz recht, da das hieß, dass er niemanden neues anlernen musste, also hat er mir die Schicht bereitwillig gegeben.

Eigentlich kann man die Arbeit in der Lounge-Bar kaum als Arbeit bezeichnen, anders als in der Bar der Dance Hall bedient man hier wenn es hoch kommt 5-6 Gäste an einem Sonntag. Und genau aus diesem Grund wollte ich die Sonntagsschicht haben, nicht nur weil das Trinkgeld hier wesentlich üppiger ausfällt sondern auch weil es am nächsten Tag wieder für mich hieß: 'Die Schulbank drücken'.

Ich bin 21, arbeite in einem Club und gehe noch zur Schule.

Meine Mum ist eine erfolgreiche  Autorin und durch ihre Arbeit sind wir oft umgezogen. Jahrelang und von Land zu Land.

Und weil wir immer nur für eine kurze Zeit an ein und dem selben Ort und in verschiedenen Ländern gewohnt haben, wurden mir einige meiner Highschool Jahre nicht anerkannt.

Vielen Dank dafür Mum.

Ich kann ihr dafür eigentlich keinen Vorwurf machen, denn ich hätte auch bei meinem Dad und meinem Halbbruder Mike in Virginia wohnen können, wenn ich das gewollt hätte. Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich schon da, wo ich so unbedingt hin möchte, auf dem Collage.

Aber ich entschied mich dafür, bei meiner Mum zu bleiben. Sie hatte schon meinen Dad an eine andere Frau verloren, sie sollte nicht auch noch mich verlieren.

Jedenfalls bin ich jetzt in meinem Senior Year auf der Madison Highschool in Longfellow.

Wir sind vor 3 Jahren nach Longfellow gezogen. Da auch meine Mum nicht sonderlich begeistert davon war, dass ich 3 Meiner Highschool Jahre wiederholen muss, beschloss sie hier ein Haus zu kaufen, und mir somit die Möglichkeit zu geben, meinen Abschluss zu machen.

Ich habe mich hier ganz gute eingelebt und würde nur ungern vor meinem Abschluss hier wieder weg müssen.

Steht nun wahrscheinlich die nächste Frage im Raum: Warum ist die Tochter einer erfolgreichen Autorin auf einen Job in einem Club angewiesen um ihr Studium zu finanzieren?

Auch hierfür gibt es eine einfache Erklärung.

Ich will Medizin studieren, nicht irgendwo, sondern in Harvard.

Meine Mum hat exakt die Summe für ein Studium für mich angelegt, die man benötigt um in Yale Journalismus zu studieren, so wie sie.

Nach einiger Zeit hat sie jedoch eingesehen, dass sie mich zu keinem Studium zwingen kann und zugestimmt das ich nach Harvard gehen kann, sofern ich dort angenommen werde.

Allerdings unter der Bedingung, dass mir meine Mum lediglich das Geld zur Verfügung stellt, dass für mein Studium in Yale gedacht war. Und da das Harvard Studium um einiges mehr kostet als das in Yale, brauche ich den Job bei Randy.

Ich spare jeden Cent den ich hier verdiene oder den ich von meinem Dad als Geburtstags oder Weihnachtsgeschenk bekomme genau dafür an, für Harvard.

Mein Dad wollte mir das Geld geben das ich für mein Harvard Studium brauche, aber das fand ich meiner Mum gegenüber nicht fair.

Ich habe ihr gesagt ich würde tun was nötig ist um das Geld aufzutreiben, und es von meinem Dad geschenkt zu bekommen, auch wenn das wirklich nett von ihm ist, fand ich einfach nicht richtig.

Natürlich unterstütz er mich trotzdem in dem er das Geld was er mir zu meinem Geburtstag und zu Weihnachten schickt sehr viel üppiger ausfallen lässt als es andere Eltern tun würden und dafür bin ich ihm sehr Dankbar.