Part 6: Ein aufregender Tag

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Es ist 14.00 Uhr als ich aufwache. Ich sehe auf mein Handy und stelle fest, dass meine Mum heute Morgen noch einmal probiert hat mich zu erreichen, ich sollte sie wohl wirklich so schnell wie möglich zurück rufen.

Außer dem Anruf von meiner Mum habe ich noch eine SMS von Violett.

*Hey, hast du heute Abend schon was vor? Wie wär's mit einem Mädelsabend und einer DVD?*

Ich tippe schnell eine Antwort.

*Ja klar, habe noch nichts vor. Aber nehm nicht wieder so ne Liebesgeschichte. 19.00 Uhr bei mir? Ich koche uns was.*

Ich gehe ins Bad nehme eine schnelle Dusche und schmeiße mich in frische Klamotten. Als ich wieder auf mein Handy schaue hat Vi mir geantwortet.

*Alles klar, ich bin 19.00 Uhr bei dir... Na schön, ich schau mal ob ich eine Komödie finde. :) Bis dann xo.*

Ich gehe in die Küche um mir einen Kaffee zu kochen und dann rufe ich meine Mom an. Es ist 1 Woche her, seit ich das letzte mal mit ihr gesprochen habe und 7 Wochen seit ich sie das letzte mal gesehen habe. Sie meldet sich schon nach dem zweiten Klingeln.

»Na endlich. Dich erreicht man ja überhaupt nicht mehr, ich dachte schon es wäre vielleicht was passiert. Ich war kurz davor Maren anzurufen und sie zu bitten mal nach dir zu sehen. Warum sagst du denn nichts? Es ist doch alles in Ordnung oder?«

»Wie soll ich etwas sagen wenn du mich nicht zu Wort kommen lässt? Bei mir ist alles ok, bei dir? Wie läuft die Buchpräsentation?«

»Oh Großartig. Die Lesungen sind restlos besetzt. Es ist echt toll und diese Resonanz. Beim nächsten mal musst du unbedingt wieder dabei sein. Paris war wunderschön.«

Das glaube ich ihr nur zu gerne. Ich wäre auch lieber in Paris gewesen als hier die Schulbank zu drücken, aber das habe ich mir ja selbst ausgesucht.

»Wann kommst du nun eigentlich wieder?«

»Übernächste Woche ist vermutlich die vorerst letzte Lesung, zumindest hat Michael bisher keine neuen Termine angesetzt. Gibt es denn bei dir was neues?« Michael ist ihr Manager, sie hat zwar nie irgendwas gesagt aber ich glaube die beiden haben was miteinander.

»Nein Mom, alles beim Alten.«

»Naja, immerhin keine schlechten Neuigkeiten. Du Schatz ich muss los. Michael trippelt schon ungeduldig auf und ab neben mir. Ich ruf dich nächste Woche noch mal an, bis dahin weiß ich dann hoffentlich auch genau wann ich wieder da bin.«

»Ich muss jetzt auch los. Bis dann. Hab dich Lieb.«

»Ich dich auch und mach keinen Blödsinn.« Ich lege auf und schenke mir eine Tasse von dem Kaffee ein, der mittlerweile fertig ist.

Ich denke darüber nach was ich für Vi und mich Kochen könnte und entscheide mich dann für Spaghetti und Tomatensoße, ich weiß das Vi das für ihr Leben gern isst.

Ich schreibe mir eine Einkaufsliste und mache mich, nach dem ich meinen Kaffee geleert habe, auf den Weg in die Stadt um die Zutaten und ein paar andere Dinge einzukaufen.

Und siehe da, ich habe schon wieder einen Grund um in die Stadt zu fahren. Ich verdränge den Gedanken an Sam ehe er sich auch nur Ansatzweise in mir breit macht.

Ich bin etwa zwei Stunden unterwegs. Es ist 17.30 Uhr als ich wieder Zuhause ankomme. Ich hätte nicht so lange gebraucht hätte ich Jenna nicht unterwegs getroffen und mit ihr einen Kaffee getrunken.

Sie hat mir in aller Ruhe von ihrem und Randys Hochzeitstag erzählt und das er sich tatsächlich Mühe gegeben hat mal einen Abend nicht von der Arbeit zu reden.

Nachdem wir mit dem Smalltalk durch waren, hat sie dann das Thema angesprochen wegen dem sie mich heute noch angerufen hätte, hätten wir uns nicht in der Stadt getroffen.

Maria hat sich heute Morgen krank gemeldet und das heißt das Billy die Bar morgen allein schmeißen müsste und da die Bar in der Dancehall kaum allein zu bewältigen ist, muss Jenna morgen für sie einspringen, dass heißt ich Arbeite wieder allein an der Bar in der Lounge.

Sie hätte genauso gut mich für die Schicht bei Billy einteilen können, aber sie weiß das ich am nächsten Tag wieder zur Schule muss und daher übernimmt sie das. Das heißt aber auch, dass ich vermutlich länger arbeiten muss als sonst, da mich niemand ablösen bzw. die Schicht übernehmen kann. Mir wäre es zwar lieber gewesen ich könnte pünktlich um 23.00 Uhr Feierabend machen, aber ich kann Jenna nicht hängen lassen. Also habe ich ihr gesagt das das schon klar geht.

Ich habe zwar eigentlich noch 1 ½ Stunden zeit, bis Violett kommt aber ich fange trotzdem an, unser Abendessen zu kochen, denn so wie ich sie kenne schlägt sie spätestens in einer Stunde hier auf. Ich werfe die Spaghetti in einen Topf und mache mich daran die Tomaten für die Soße zu zerkleinern.

Ich bin kaum fertig mit der Soße als es an der Tür klopft. Ich sehe auf die Uhr, wie nicht anders zu erwarten ist Vi zwanzig Minuten zu früh. Ich gehe zur Tür um sie herein zu lassen. Beinahe Triumphierend hält sie mir zwei DVD's vor die Nase.

»Wie verlangt keine Liebesfilme.«

»Komm rein.« sage ich Lachend. »Essen ist schon fertig.«

»Tomatensoße? Ich liebe dich, ernsthaft.« Wieder muss ich lachen.

Da wir beide ziemlichen Hunger haben, machen wir uns nicht die Mühe erst alles ins Esszimmer zu schleppen und setzen uns einfach auf die Barhocker an der Küchentheke und essen dort.

Ich muss sagen, diesmal ist mir die Soße noch besser gelungen als sonst, die Spaghetti waren perfekt, nicht zu weich und nicht zu hart und die Tomatensoße war super gewürzt.  Ich werde immer besser.

Vi sagt zwar kein Wort während wir essen, doch ich merke das ihr irgendetwas auf dem Herzen liegt. Da sie es bisher nicht getan hat, glaube ich nicht, dass sie von selbst damit anfangen wird. Was es wohl ist? Ich werde ihr wohl auf den Zahn fühlen müssen.

»Das war lecker. Wäre ich nicht pappensatt würde ich den Topf auslecken.« sagt sie grinsend.

»Lass das mal lieber, sonst hast du ja nachher nichts mehr.«

»Wieso nachher?«

»Wie lange kennen wir uns jetzt schon? Du weißt genauso gut wie ich, dass du dir in spätestens 1 ½ Stunden noch mal einen Teller warm machen wirst. Du konntest Tomatensoße noch nie wiederstehen, egal wie schlecht sie auch geschmeckt hat.«

»Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?«

»Bist du.« Wir brechen beide in schallendes Gelächter aus.

Ich nehme unsere Teller und stelle sie in die Spüle. Zum Aufwaschen habe ich jetzt wenig Lust, außerdem kann das durchaus auch bis morgen warten.

»Also ich habe 'Bad Neigbourghs' und '21 Jump Street' was darf es sein?« fragt sie und hebt wieder ihre DVD's in die Höhe.

»Ich glaube wir sollten erst mal was Besprechen.«

»Was willst du denn Besprechen?« fragt sie unschuldig.

»Meinst du nicht wir sollten erst einmal über das reden weshalb du einen Mädelsabend machen wolltest?«

»Ich bin wirklich ein offenes Buch für dich oder?«

Ich zucke mit den Schultern. Sie holt tief Luft und sucht offensichtlich nach den richtigen Worten.

»Ok, geh du doch schon mal rüber zur Couch. Ich mache uns eine Flasche Wein auf.«

Mit Alkohol wird ihre Zunge immer lockerer, ich glaube das kann sie heute gut gebrauchen und ich genauso. Denn ehrlich gesagt brauche ich auch unbedingt einen Mädelsabend.

»Nein, ich muss doch noch fahren, da kann ich keinen Alkohol trinken.«

»Dann schläfst du heute einfach hier.« Sie nickt.

Maybe love? Definitely passion!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt