Händchen haltend laufen wir den Weg entlang und falls uns jetzt jemand begegnen würde, würde er vermutlich denken wir wirkten wie ein Paar. Doch tatsächlich muss er mir dabei helfen einen Fuß vor den anderen zu setzen, da mir der ganze Alkohol die letzten Tage ziemlich die Körperbeherrschung zerstört hat.
»Was denkst du, wie das jetzt weiter gehen soll?« Meine Antwort ist die typische Bewegung der letzten Stunden.
»Was ist mit Harvard? Willst du dir das alles versauen? Die werden nach deinen Fehlzeiten und deinen abgründigen Noten in der letzten Zeit fragen. Die könnten die Zusage zurückziehen.«
Ich schnaufe erschöpft.
»Sei nicht so gleichgültig. Verdammt noch mal, Aurora! Du kannst dir deine Zukunft doch nicht so versauen. Ich dachte, du wolltest das immer? Warum wirfst du das alles weg? Raffst du nicht, was du für ein verdammtes Glück hast? Weißt du, wie viele Leute von dem träumen, was du hast?«
Meine einzige Antwort ist das Schulterzucken. Das war einmal zu viel.
Er bleibt abrupt stehen und so wie er meinen Arm und mich zu sich reißt, spüre ich seine Wut.
»Wenn du jetzt noch einmal mit den Schultern zuckst, klatsche ich dir eine. Rede mit mir!«
»Ich will nicht reden. Ich will nur allein sein und meine Ruhe haben.«
»Tja, Pech. Jetzt bin ich hier.«
»Was willst du denn nur von mir?«
»Ich will, dass du endlich aufwachst! Komm aus deinem scheiß Koma raus.«
»Du musst nicht...«
»Doch muss ich.« Unterbricht er mich. »Ich bleibe so lange hier, bis du mit mir redest. Solange, bis ich wieder das Gefühl habe, der Aurora gegenüberzustehen, die ich kenne.«
»Die Aurora gibt es nicht mehr.«
»Da irrst du dich. Die steckt noch irgendwo da drin und wir werden sie zurückholen.«
»Warum machst du das überhaupt?«
»Ich hab dir damals gesagt, komm auf den Mars. Du hast abgelehnt und wolltest IHN. Und das haben wir jetzt davon. Wir sind Freunde...«
Freunde? Sind wir das?
»Du kennst mich doch kaum.«»Gut genug! Du schaffst es vielleicht Vi von dir weg zu schieben, aber bei mir hast du da schlechte Karten. Und wenn ich bis zu deinem Abschluss Kindermädchen spielen muss! Aber ich werde mir nicht angucken, wie du dich und dein Leben kaputt machst! Da hast du dich geschnitten. Und glaub mir, ich zerre dich jeden Tag unter die Dusche und füttere dich. Solange, bis du dich wieder am Riemen reißt! Ich lasse dich nicht allein.«
All die Gefühle, die ich die letzten Tage mit Alkohol betäubt habe, brechen in dem Augenblick aus mir heraus als Mars das sagt. Ich breche in Tränen aus und werfe mich schluchzend in seine Arme, froh darüber ihn zu haben.
»Sieh mich nur an.«
»Ich mache nichts anderes, seit ich dich das erste Mal gesehen habe.«
Seine Umarmung wird fester und ich erwidere den Druck.
Ich brauche jetzt jemanden. Und Mars scheint gerade genau der Richtige zu sein.»Komm, lass uns noch ein Stück gehen. Die frische Luft wird dir guttun.«
Ich will protestieren, aber die letzten Stunden haben mir gezeigt, dass er seinen Willen so oder so durchsetzen wird. Und vielleicht hat er auch recht.
Was hat er gesagt?
Ich war 7 Tage in meinem Saufkoma. Es kam mir nicht vor wie 7 Tage.
Klar teilweise erschien mir die Zeit endlos, aber dass ich mich schon seit 7 Tagen abschotte, das hatte ich wirklich nicht auf dem Schirm.
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Maybe love? Definitely passion!
RomanceAurora ist 21 und geht zur Highschool. Um sich ihren Traum von einem Harvard-Studium zu erfüllen, arbeitet sie nebenbei in einem Club. Das ist auch der Ort, an dem sie den Mann kennenlernt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sam... Und diese...