»Mrs. Webber, kann ich Sie kurz stören.«
»Natürlich. Was gibt es denn Aurora?«
»Wegen dem Ausflug morgen. Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es möglich ist, mich bei einer anderen Gruppe anzuschließen?«
»Wieso? Stimmt etwas nicht?« Fragt sie und sieht dabei nicht mich sondern Sam an.
»Nein, Nein.« Beschwichtige ich sie.
»Ich dachte nur, da es ja morgen im Grunde nicht um eine Gruppenarbeit geht, könnte ich mich vielleicht bei einer anderen Gruppe anschließen. Mr. Spencer, will sich sicherlich die Altstadt ansehen. Und das sollten sie auch, sie ist wirklich schön.«
Wende ich mich an Sam, in der Hoffnung ich würde sie so überzeugen können.
»Nun ja. Im Grunde ist es keine Gruppenarbeit, da haben sie recht. Na schön, dass passt vielleicht sogar ganz gut. Sie könnten sich bei Jessica und Marc anschließen, die beiden könnten wirklich jede Hilfe gebrauchen um morgen eine gute Punktzahl zu erreichen.«
Ich sehe erst geschockt zu Sam und dann zu Mrs. Webber. Jessica? Niemals! Das werde ich mir ganz sicher nicht antun nur weil der Herr etwas besseres vor hat.
»Ehm. Ich dacht eher an die Gruppe von Violett und Elliot.«
»Aurora. Nehmen sie es mir nicht übel, sie haben den Vorschlag gemacht sich bei einer anderen Gruppe anzuschließen und ich habe ihnen die Möglichkeit gegeben, dass bei Jessica und Marc zu tun. Mr. Spencer hat mir erzählt, dass sie die Aufgaben gelöst hätten, als hätten sie selbst sie verfasst und Jessica und Marc können Ihre Hilfe wirklich dringend gebrauchen. Sie werden sich also Jessica und Marc anschließen oder wie geplant mit Mr. Spencer den Ausflug machen.«
Ich sehe Sam entschuldigend an, denn auch wenn ich lieber den Tag ohne ihn verbracht hätte, wäre ein Tag mit Jessica noch viel schlimmer.
»Ich glaube, Jessica würde das genauso wenig wollen wie ich.«
»Dann ist ja alles gesagt.« Unterbricht sie mich und ihrem Tonfall nach zu urteilen, sollte ich mich jetzt schleunigst verpissen. Was ich mit einem Nicken auch tue.
»Entschuldigen sie mich einen Moment.« Höre ich Sam hinter mir. Natürlich. Jetzt wird er sich erst einmal beschweren.
»Was sollte denn das? Sie hat ja praktisch schon ja gesagt.« Fährt er mich mit gedämpfter Stimme an.
»Ja schön. Aber ich werde meinen Tag ganz sicher nicht mit dieser Bitch verbringen nur weil du etwas besseres vor hast. Tut mir leid, aber damit musst du jetzt genauso leben wie ich.«
»Mein Gott, Aurora. Das war wirklich wichtig.«
»Ich hab's mir ja nicht ausgesucht.«
»Äh, doch hast du wohl.«
»Du hast sie doch gehört: Dann ist ja alles gesagt.« Äffe ich die Webber nach und lasse Sam dann stehen und mache mich auf zum Bungalow.
Dort angekommen entdecke ich Vi, die auf ihrem Bett liegt und Musik hört. Als sie mich sieht zieht sie die Kopfhörer aus den Ohren und sieht mich schon wieder so an als wäre ich ihr eine Erklärung schuldig.
»Was gab's denn?«
»Ich wollte die Webber fragen ob ich den Ausflug morgen mit dir und Elliot machen kann. Aber sie hat mir nur erlaubt bei jemand anderen mit zugehen, wenn es Jessica und Marc sind, weil die beiden meine Unterstützung mehr brauchen als du und Elliot.«
»Und?«
»Was und? Ich hab natürlich nein gesagt.«
»Also gehst du jetzt allein?«
»Nein, mit Sam natürlich.«
»Und was ist daran so schlimm? Er ist doch nett.«
»Kann sein. Aber ich hab wirklich keine große Lust, jeden Tag von dieser Klassenfahrt mit meinem Lehrer zu verbringen.«
»Naja es könnte dich schlimmer treffen.«
»Ach ja?« Frage ich und muss mich zusammenreißen nicht allzu Biestig zu klingen.
»Ich glaube die Webber wäre schlimmer.« Ich funkle sie erst böse an, muss aber dann doch lachen.
»Glaube ich auch.«
Wir unterhalten uns noch einige Zeit darüber, wie die Woche wohl für mich Aussehen würde, wenn ich statt Sam, Mrs. Webber an meiner Seite hätte. Ehe mir die Frage auf den Lippen brennt, wie denn nun eigentlich Vi's und Elliots Aufgabe gelaufen ist.
»Wir hatten eigentlich relativ viel Spaß und bei der zweiten Aufgabe, gab es auch einen kurzen intensiven Moment.«
»Intensiven Moment?« Hake ich nach.
»Naja, die zweite Aufgabe hing ganz oben in einem Baum und Elliot musste mich hoch heben, damit ich da ran kam.« So wie bei mir und Sam, bemerke ich in Gedanken.
»Und als ich sie mir geschnappt habe und Elliot mich wieder abgesetzt hat, standen wir sehr eng an einander. Wir haben uns in die Augen gesehen und ich habe wirklich gedacht, dass wir uns gleich Küssen, aber dann war irgend ein Geräusch in dem blöden Wald und der Moment war zerstört.«
»Na und dann?«
»Nichts. Wir sind einfach weiter gegangen, als wäre nichts gewesen.«
»Ach Vi. Wenn er schon nicht die Initiative ergreift musst du das machen.«
»Was soll ich denn machen? Du weißt das ich mich mit sowas nicht auskenne.«
»Küss du ihn doch einfach mal ganz spontan. Lang genug wart ihr doch heute allein.«
»Ja, na klar. Und wenn er mich dann nicht zurück küsst, komme ich mir vor wie ein vollkommener Idiot.«
»Warum sollte er denn nicht? Er steht auf dich, wie oft soll ich dir das denn noch sagen?«
»Ach ich weiß doch auch nicht.«
Das ist das Problem wenn man so verklemmt ist wie Vi. Wenn man etwas haben will muss man sich das eben nehmen.
Sagt die Richtige.
Ach halt doch die Klappe.
Wo ist der Aus-Knopf für diese nervige Stimme in mir?Nach einer schier endlosen Unterhaltung darüber, dass Elliot auf sie steht und sie endlich den Arsch hoch kriegen soll, klopft es an der Tür. Und welche Überraschung, wenn man vom Teufel spricht. Es ist Elliot zusammen mit James, diesem Marc und keine Ahnung wem noch um mit uns zum Abendessen zu gehen. Ist es echt schon 19.00 Uhr? Die Zeit ist ja wie im Flug vergangen.
Vi und ich ziehen uns noch schnell unsere Jacken an, ehe wir uns mit den Jungs auf den Weg zum Speisesaal machen. Ich nutzte die Gelegenheit, dass Vi abgelenkt ist und zünde mir eine Zigarette an. Dann wird sie mich wenigsten einmal in Ruhe rauchen lassen.
Nachdem ich eine ekelige Pampe herunter gewürgt habe, die angeblich Spaghetti und Tomatensoße sein sollte machen wir uns auf den Weg zur Feuerstelle wo wir mit den anderen Verabredet sind. Und noch immer halte ich an meinem Plan fest, lieber ins Bett zu gehen. Während Vi, die neben Elliot läuft nach links einschlägt, laufe ich einfach weiter gerade aus, auf unser Bungalow zu. Sie scheint mich im Moment eh nicht bemerken, da kann ich mich auch unauffällig aus dem Staub machen. Tja, falsch gedacht.
»Wo willst du denn hin?«
»Ich bin müde. Ich geh lieber schlafen.«
»Wieso das denn?«
»Wie gesagt, ich bin müde.«
»Soll ich mit kommen?« Oh Gott nein, du lässt mich doch die nächste Stunde nicht schlafen.
»Nein schon ok. Bleib du ruhig hier. Wirklich!«
»Ok. Dann bis später.« Sagt sie und an ihrem Tonfall merke ich dass es ihr eigentlich gar nicht passt, mich jetzt allein gehen zu lassen. Aber was soll's. Sie soll noch mal ihre Chance nutzen und Elliot endlich dazu bewegen einen Schritt auf sie zu zumachen.
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Maybe love? Definitely passion!
RomantizmAurora ist 21 und geht zur Highschool. Um sich ihren Traum von einem Harvard-Studium zu erfüllen, arbeitet sie nebenbei in einem Club. Das ist auch der Ort, an dem sie den Mann kennenlernt, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sam... Und diese...