Part 28: Nichts ahnend...

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Nach dem Essen haben wir uns alle noch mal an der Feuerstelle getroffen und das dafür vorgesehen Lagerfeuer angezündet und noch einige Zeit zusammen gesessen.

Auch Sam war dabei und hat sich angeregt mit einigen Schülern unterhalten. Unter anderem auch mit Jessica und ihren Freundinnen, die ihre Faszination von ihm kaum verbergen konnten.

Vi und ich haben uns dann um 21.30 verabschiedet und uns auf dem Weg zu unserem Bungalow gemacht.

Auch wenn heute eigentlich kaum etwas passiert ist, bin ich total erschöpft. Vi wollte zwar noch ein wenig Quatschen doch ich habe sie damit vertröstet das auf den nächsten Tag zu verschieben damit ich schlafen kann.

Die Nacht war weniger Erholsam als ich es mir gewünscht hätte. Die Betten sind eine Zumutung und auch die Lautstärke der anderen Schüler hatte nichts mit Rücksichtnahme zu tun. Ich weiß nicht wie oft ich durch irgendwelche unnötigen und undefinierbaren Geräusche geweckt wurde. Dementsprechend schlecht gelaunt wache ich auch auf als um 9.00 Uhr Vi's Wecker klingelt.

Er klingelt und klingelt und klingelt, aber Vi macht keinen Anstalten den Wecker auszuschalten.

»Vi, mach endlich dieses verdammte Ding aus.«

Rufe ich und wieder kommt von Vi keine Reaktion. Schläft sie etwa trotz dieses Krachs weiter? Wiederstrebend drehe ich mich herum um zu sehen, warum sie weder auf ihren Wecker noch auf mich reagiert.

Doch als ich mich dann zu ihr herum drehe sehe ich nur ein leeres Bett. Wo steckt sie nur schon wieder um diese Uhrzeit?

Ich male mir schon wieder sämtliche Szenarien aus wo Vi stecken könnte, da kommt sie auch schon durch die Vordertür in Sportklamotten gestürmt.

Mit einem vernichtenden Blick in ihre Richtung bringe ich die letzten Schritte zum Wecker hinter mich und bringe diesen mit einem kräftigen Schlag zum verstummen. Dann mache ich mich ohne noch ein weiteres Wort auf den Weg ins Badezimmer.

Nach 15 Minuten komme ich wieder aus dem Bad und finde eine beschämt drein Blickenden Violett auf ihrem Bett sitzen.

»Tut mir leid, ich wollte eigentlich rechtzeitig wieder da sein.«

»Rechtzeitig wieder da sein? Wo warst du denn?«

»Elliot hat mich gestern gefragt ob wir heute zusammen laufen wollen, bevor wir zu der Wanderung müssen.«

»Meinst du nicht, wir müssen heute noch genug laufen?«

Als Antwort zuckt sie mit den Schultern. Ich bin ihr jetzt auch eigentlich nicht mehr böse. Aber wenn ich so unsanft nach so einer Nacht geweckt werde, wäre vermutlich jeder so schlecht gelaunt. Außerdem kommt dazu das ich ein absoluter Morgenmuffel bin.

Ich nehme die gestrickte Überdecke von meinem Bett, wickle sie um mich und trete dann nach draußen, vor unser Bungalow.

Ich bin zwar jetzt wieder halbwegs gut gelaunt, aber wenn ich jetzt nicht meine Zigarette bekomme, wird sich das vermutlich schnell wieder ändern.

Nachdem Vi mich meine Zigarette in Ruhe hat rauchen lassen und ich meine Jacke im Bungalow geholt habe machen wir uns auf den Weg zum Speisesaal um zu Frühstücken und uns unser Verpflegungspacket für den Tag abzuholen.

Vi unterhält sich wie gestern wieder mit Elliot und seinen Freunden und ich genieße es in Ruhe gelassen zu werden.

Als wir dann auch das Frühstück hinter uns gebracht haben, gehen wir wieder zurück zu unserem Bungalow und machen uns für die bevorstehende Wanderung bereit. Ich tausche meine Leggins und mein T-Shirt durch eine Jeans und einen halbwegs wärmenden Pullover aus.

»Chucks? Ist das dein ernst?«

»Ich find sie bequem.« Rechtfertige ich mich.

»Kann schon sein, aber du hättest dir echt stabilere Schuhe mitnehmen sollen.«

»Ja, ja.« Meckere ich, während ich darauf warte, dass auch Vi endlich fertig wird.

Nach 10 Minuten und einer weiteren Diskussion darüber, dass die Wahl meines Schuhwerks nicht Durchdacht genug war kommen wir endlich bei der Feuerstelle an, wo Sam und Mrs. Webber schon angefangen haben, die Karten an die jeweiligen Partner zu verteilen.

Vi geht augenblicklich auf Elliot zu, der seine und Vi's Karte bereits studiert.

Ich halte Ausschau nach Thomas kann ihn aber nirgends entdecken. Vielleicht ist er auch noch gar nicht hier, immerhin hätten wir eigentlich noch 5 Minuten Zeit.

Da ich auch nach weiteren 10 Minuten noch immer keine Karte bekommen habe, gehe ich davon aus, dass Thomas hier irgendwo sein muss und ich ihn nur noch nicht entdecken konnte.

Außerdem hat Mrs. Webber eben zu Sam gesagt das jetzt alle Karten verteilt wären, wenn es sich hier ein bisschen leert, werde ich ihn sicher finden.

»Auf den Karten ist die Route abgebildet, die ihr heute bestreiten müsst. Die roten Kreuze sind eure jeweiligen Etappenziele bei denen die bereits angesprochenen Aufgaben auf euch warten. Ich will euch nur noch mal darauf hinweisen, dass die heutigen Aufgaben insgesamt 35 von den 100 Punkten ausmachen. Ich würde euch also raten, diese bestmöglich zu lösen. Ihr könnt euch jetzt erst einmal Gruppieren wenn ihr das wollt, aber ab einem gewissen Punkt werden sich eure Wege dann aber trotzdem trennen. Also viel Spaß und seht zu, dass ihr alle bis 17.00 Uhr wieder hier seit.«

Und dann geht das Getummel los, alle machen sich mit ihren Partnern auf den Weg, der auf ihren Karten eigezeichnet ist. Ich halte wieder Ausschau nach Thomas, kann ihn immer noch nicht entdecken.

Wo steckt der nur? So langsam leert sich die Feuerstelle aber noch immer keine Spur von Thomas. Verdammt noch mal. Muss ich den Idioten jetzt echt noch suchen gehen?

»Aurora. Können wir dich kurz sprechen?« Mrs. Webber? Was will sie denn jetzt noch?

»Äh, ja klar.« Antworte ich und folge ihr dann. Sie geht in Richtung der Bungalows. Was will sie nur hier? Alle anderen sind schon längst los gelaufen, nur ich nicht. Sie geht zielstrebig auf eines der hinteren Bungalows zu, denen der Lehrer.

»Sollte ich nicht längst unterwegs sein?«

»Ja eigentlich schon, aber es geht um Thomas. Komm erst einmal mit rein, dann erklären wir dir alles.«

Ich folge ihr (nichts ahnend) in das Bungalow. Was sollte ich auch anderes tun?

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