Eifersucht und Stärke...

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Es war ein wirklich sehr schöner Morgen, obwohl es eiskalt war. Die Sonne schien und ich saß in einem völlig überfüllten Bus. Ich, sah das hektische Treiben, derer, die auch zur Arbeit wollten. Träumerisch fragte ich mich, ob unter Ihnen auch Gläubige waren, die salieren konnten. Es war schon unheimlich, dass es eine Welt, neben der unseren gab. Dass es Menschen gab, die davon wussten und welche die überhaupt keine Ahnung hatten. Mich faszinierte der Gedanke, an dieser anderen Welt sehr und ich beschloss, dass Haven mir heute einfach mehr davon erzählen musste. Ich hatte eine Million Fragen an ihn und hoffentlich im Laufe des Tages, die Gelegenheit dazu, ihn auszuquetschen. Ganz hibbelig und aufgeregt, was dieser Tag, für Überraschungen, für mich bereithalten sollte, stieg ich an der Haltestelle Flexmoore aus, sie war genau gegenüber von Richard & Marks und überquerte die Ampel. Es war kein langer Weg zu meiner Arbeitsstätte, aber heute kam er mir unendlich vor. Vor dem modernen Bürogebäude, das komplett aus Glas bestand, sah ich einige von meinen Arbeitskollegen stehen. Sie rauchten. Es weckte Erinnerungen, alter Gewohnheiten in mir. Vor ein paar Jahren, hatte ich auch ab und an mal eine Zigarette genossen, aber irgendwie war mir die Lust daran vergangen. Vielleicht hatte es auch, mit Pauls Drogenkonsum zu tun. Ich empfand in der Zeit, alles was süchtig machte, als eine Belastung und deshalb schmeckte es mir von heute auf morgen nicht mehr. Dies wiederum, war wahrscheinlich, auch der Grund, dass meine Figur etwas weiblicher und runder wurde. Um ehrlich zu sein, hatte ich in den vergangen Jahren rund 17 Pfund zugenommen. Ich zog meine Jacke etwas runter, da ich wieder an meinen zu runden Po denken musste. Gedankenversunken blickte ich weiter in die Gruppe und sah Haven. Er stand da und lachte. Es war, als ob die Sonne gleich noch heller scheinen würde. Diese verdammten Schmetterlinge, in meinem Bauch tanzten einen wilden Samba. Ich freute mich den heutigen Tag, an der Arbeit, mit ihm verbringen zu dürfen. Es war irgendwie aufregend, zu wissen, dass dieser Mann, den einige meiner Kolleginnen, mit ihren Blicken ausziehen wollten, gestern mit mir, der unscheinbaren Ms. Ripley, einen sehr interessanten Abend verbracht hatte. Natürlich sollte keiner mitbekommen, dass etwas zwischen Mr. Steel und mir lief. Es war wie, in einem dieser Filme, wo sich ein geheimer Spion in seine Klientin verliebte und niemand erfahren durfte, dass sie ein Verhältnis miteinander hatten. Heute würde definitiv ein interessanter und geheimnisvoller Tag werden. Ich beobachtete Haven und lies meinen Blick an ihm herunter gleiten. Er hatte eine dunkle Jacke, ein schwarzes Hemd, eine beige Hose und dazu schwarze Schuhe an. Oh, nein das passte doch nicht, er war eher der Typ Anzug und nicht Stoffhose mit Bundfalten. Es machte Ihn viel zu alt und passte überhaupt nicht zu ihm. Vor allem aber, betonte diese Hose seinen Hintern und seine Männlichkeit so stark, dass ich meinen Blick gleich darauf richten musste. Halleluja, fing das schon am frühen Morgen bei mir wieder an, wie sollte ich nur den Tag mit ihm und dieser Hose überstehen? Mit einem leichten Schamgefühl, ging ich auf ihn und meine Kollegen zu und begrüßte sie. Er zog an seiner Zigarette und blies den Rauch, wie ich fand, sehr erotisch, wieder aus. " Einen schönen Guten Morgen Ms. Ripley!", er lächelte. Ich blieb stehen. Ich erwiderte den Morgengruß und ich nickte. Er stellte sich dicht an mich her ran und flüsterte leise. „Na, haben sie gut geschlafen?" Ich nickte wieder. Haven nahm einen letzten Zug und warf dann seine Zigarette weg „Ich habe auch gut geschlafen und ich hatte einen wirklich wunderbaren Traum!". Mir viel auf, das er mich vor den anderen wieder siezte, sicher um den Schein zu waren. Das war echt heiß! „Und was haben Sie geträumt Abigail?", er sah mich an. Ein seichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Leise und ziemlich zaghaft antwortete ich „ Ich weiß es nicht mehr...wahrscheinlich nichts Aufregendes...Mr. Steel!" und bekam sofort rote Wangen. Natürlich wusste ich ganz genau, was ich geträumt hatte, aber allein bei dem Gedanken diesen Traum in der Badewanne, fühlte ich mich irgendwie, ertappt. Haven griente „Ahh so, also nichts Besonderes?" „Nein!", sagte ich leise. Er verzog lächelnd seinen Mund und wandte sich an meine Kollegen "Mr. Brown, Ms. Bell und Mrs. Packard, ich denke wir sollten hochgehen,", lächelnd sah er auf seine Uhr und lies die anderen vorlaufen. Was sollte denn jetzt diese komische Ablenkung von unserem Gespräch? Irritiert von seiner seltsamen Reaktion, setzte ich mich in Gang und wollte den Kollegen folgen, da hielt mich Haven von hinten, leicht am Arm fest. Er flüsterte mir ins Ohr." Sie haben heute Morgen, eine sehr, sehr nette Frisur Ms. Ripley...! Muss wohl doch eine ziemlich harte Nacht und ein intensiver Traum gewesen sein!", stocksteif stand ich da und mir viel die Kinnlade herunter. Ich, bekam Gänsehaut, von seiner Anspielung und seinem warmen Atem an meiner Wange. "Ich...ich weiß nicht...was du...äh...natürlich Sie...genau damit meinen, Mr. Steel?", stotterte ich zurück. Verdammt wusste er von Paul, oder hatte er ihn vielleicht sogar gehen? Unwohl sah ich ihm in die Augen. Ich kam mir vor wie eine, die Ihren Ehemann, mit dem Postboten betrogen hatte. Verdammte Scheiße nein, Abigail Ripley, du dummes Ding, Du hast nichts Unanständiges getan, im Gegenteil! Du kannst nichts dafür was Gestern passiert ist. Jetzt reiß dich verdammt nochmal zusammen und werde Erwachsen! Ich beschimpfte mich und mein kleines Selbstbewusstsein, wie eine Irre. Haven sah mich an und atmete tief ein und aus. Ich lächelte, obgleich ich mich auch noch begann, schuldig zu fühlen. „ Was ist?", er sah mich fragend an. „Nichts warum?" „Ich weiß nicht, du bist stehen geblieben und siehst aus, als ob dir eine Laus über die Leber gelaufen ist!", ob er etwas ahnte? Beschwichtigend winkte ich ab und lächelte weiter. Es war mir keine Laus über die Leber gelaufen, nein, im Gegenteil, es war eine Ratte gewesen! Sie war groß, dürr und hieß Paul O'Tinleyl! Haven stupste mich an, irgendetwas an mir, schien er gerade anscheinend witzig zu finden? Ich zuckte mit den Schultern und ging langsam an ihm vorbei. „Man könnte fast glauben, dass du dich von deinem Karibischen Traum, gestern Abend, noch nicht erholt hast!", nuschelte er ziemlich leise. Ich blieb wieder stehen. "Woher weißt du davon?", platzte es aus mir heraus. Er zuckte geheimnisvoll mit den Schultern. Verdammt, woher wusste er von meinem Traum? Ich hatte es niemanden erzählt! War es überhaupt ein Traum gewesen, oder war es auch wieder Realität, wie diese Parallele Welt? Es kam mir genau wie gestern Abend vor, unheimlich und vollkommen unrealistisch. " Später erkläre ich es dir Abbie, komm, die anderen warten, es fällt auf wenn wir tuscheln!", bekam ich als ausweichende Antwort und er ging einfach weiter. Es passte mir nicht, dass er irgendetwas vor mir verschwieg und ich wollte wissen, was seine ganzen Andeutungen, heute Morgen, zu bedeuten hatten. Ich schnellte hinter ihm her. " Haven Steel, jetzt sag es mir schon! ", quengelte ich wie ein Kind. Aber er ließ sich nicht darauf ein und antwortete " Später!". Er war wohl der Ansicht, dass mir diese Antwort fürs erste genügen musste, so diktatorisch wie er sich in seinem Tonfall vergriffen hatte. Ich war enttäuscht. Am liebsten hätte ich ihm, wie eine 4 jährige am Ärmel gezogen und quengelt, bis er mit der Wahrheit rausrückte. Ich gab meiner Versuchung aber nicht nach! Haven war anscheinend verdammt konsequent, in seiner Haltung und dass machte mich rasend. Die Anderen hatten auf uns gewartet und hielten den Lift auf. Wir stiegen als Erste ein und schwiegen. Sie unterhielten sich über Firmen interne Angelegenheiten und über die Umstrukturierung der Firma. So ein unwichtiger Scheiß, in meinem Kopf brodelte es, ich war kurz vorm überkochen. Ich sah Haven an der dicht neben mir stand, er verzog keine Miene. Scheiß, Geheimnistuerei, ich hasste so etwas, schoss mir durch den Kopf. Meine Gedanken überschlugen sich. Wie kam er nur darauf und woher wusste er, was ich geträumt hatte? Woher wusste er, dass von der Karibik? Ach, war das alles zum verrückt werden. Früher war ich doch nicht so auf den Mund gefallen und hätte mich nicht so abspeisen lassen. Aber jetzt ? Ist Abigail Ripley, ein alter wandelnder Liebeszombie, der sich sagen lässt was er zu tun hat und jetzt alles so akzeptiert, wie der junge Adonis es will?! Nein, so leicht würde ich nicht aufgeben, er würde mir mit dieser Billigen Abspeisung nicht davon kommen. Bei nächster Gelegenheit, würde er mir Rede und Antwort stehen müssen, dafür würde ich schon irgendwie sorgen. Ich war schließlich eine erfahrene Frau und keine kleine Maus! Als die Fahrstuhltüren sich öffneten und die Anderen ausstiegen, nahm ich, durch meinen aufgestauten Ärger, allen Mut zusammen und kniff ihm im Vorbeigehen, fest in seinen Hintern. Mir war einfach danach, auch mal etwas Unerwartetes zu tun und ein bisschen Macht über ihn und den Moment aus zu üben. Abrupt blieb er stehen. Allein der Ausdruck in seinem Gesicht, lies mich meinen Ärger vergessen und mich gleichzeitig etwas mutiger werden. Ich griente ihn herausfordernd an. Tja, jetzt hatte sich wohl das Blatt gewendet und ich hatte die Oberhand gewonnen. Leise und bedächtig, dass keiner uns hörte, flüsterte ich, " Nette Hose, gab es die auch in ihrer Größe Mr. Steel, oder sind sie heute Morgen einfach hoch erfreut darüber mich zu sehen?" Haven machte noch größere Augen und war perplex. Er bekam seinen Mund nicht mehr zu und schaute schweigend an sich herunter. Der Ausdruck seiner Mimik war unbezahlbar. Breit grinsend und mit gehobener Brust, stolzierte ich an ihm vorbei, direkt zur Eingangstür. Er wurde wach und kam hinter mir her. Gentlemanlike, hielt er die Tür auf. "Ms. Ripley, ich möchte sie in 15 Minuten in meinem Büro sehen, wenn es sich einrichten lässt, denn...!", er spannte seine Kiefermuskeln an. Man sah förmlich wie er wieder Herr der Lage sein wollte. „..,mein Stecker scheint nicht richtig zu funktionieren,.... an meinem Pc! Vielleicht ist dieses, viel zu lange Kabel beschädigt, dort unten! Bitte, bringen sie doch mal ihre Steckdose mit, damit wir das Ding reinstecken und ausprobieren können, ob noch genügend Saft drauf ist!". Ich bekam große Augen. Er grinste, ging an mir vorbei und verkündete noch laut zu allem Überfluss„ ...Ach und wenn es nicht zu viel verlangt ist Ms. Ripley, dann bleiben Sie bitte, bis ich ihn hochgefahren habe, sie wollen doch nicht, das dieses Ding mir noch abstürzt!". Heilige Scheiße, war das eine verbal verstecke Anmache gewesen. Ich musste mich schnell sammeln, dass keiner etwas von meinen Kolleginnen mitbekam. "Aber natürlich Mr. Steel!", rief ich ihm hinter her und zog meine Jacke aus. Was dachte sich dieser lüsterne Steel nur dabei, hier in aller Öffentlichkeit, solch scharmlose Unterhaltungen mit mir zu führen? Ich fuhr meinen Pc hoch, und während ich auf diese langsame Möhre wartete, knöpfte mir zwei meiner Blusen-Knöpfe auf. Ich bereitete mich seelisch und moralisch darauf vor, in sein Büro zu gehen. Er wollte heute anscheinend Krieg, mit mir haben, warum auch immer? Darauf ließ ich mich gerne ein, den konnte er bekommen. Mein Selbstbewusstsein kam augenblicklich aus seinem Kellerverlies gekrochen und ich wusste, die Schlacht war eröffnet.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt