Gelegenheiten und Zukunft

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Gedankenleer bereitete ich uns Frühstück zu, während Haven nach seiner sehr liebevollen Entschuldigung, mit einem fürchterlich schlechten Gewissen duschen gegangen war. Mein Plan war zwar aufgegangen, aber im Nachhinein, tat er mir dann doch leid. Ich hatte ihn mit meiner klein Mädchennummer böse manipuliert, obwohl er vollkommen Recht hatte, was seine Vermutung betraf. Es stimmte! Ja, ich war anders, aber ich wollte mich erst einmal selbst finden und lernen damit zurecht zu kommen, bevor ich ihm Rede und Antwort stand. Mit nassen Haaren und grauer Jogginghose kam er aus dem Bad. Es war eine seltsame Situation zwischen uns, keiner sagte etwas und ich sah ihm zu wie es sich eines von meinen alten Unterhemden, die ich Paps abgeluchst hatte anzog. Es war eine Wonne für meine Augen, aber änderte nichts an meinem schlechten Gewissen. Vorsichtig ja nichts zu verraten was ich so hartnäckig geheim vor ihm hielt fragte ich." Was ist das was du vorhin erwähnt hattest?" Fragend sah er mich an." ...Seelenwanderung...oder so hast du dazu gesagt!", ergänzte ich mich und Haven verstand nun was ich meinte. Ohne ein Wort zu sagten, er setzte sich zu mir an den Tisch und versuchte ohne seine Brille die Zeitung zu lesen. Ich beobachtete ihn und seine Mimik genau und wusste das er so gut wie nichts entziffern konnte. „Brauchst du deine Brille...?" fragte ich ihn aber er gab mir keine Antwort. Das war wohl die Strafe auf meine kleine Lüge. Gut dann spielen wir eben beleidigt! Was für eine blöde männliche Zicke, schoss es mir durch den Kopf und auf einmal war ich so aufgebracht, das ich ihm meine Gefühle, wie ein nasses Handtuch um die Ohren schlug. " Ich bin weder eine blöde Zicke, noch habe ich ...wie dachtest du...Machomontröshormonellestörungen .....Ich weiß nur definitiv, das du vorhin nicht die Wahrheit gesagt hast und mich mit deinen Tränen, wir ihr Frauen es zu gerne tut......weich kochen wolltest.... Und das ...meine Liebe....das erzürnt mich...." Sein Blick wurde ernst und er nahm die Zeitung runter. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren schob er sie mir entgegen und verschränkte beleidigt die Arme. Wow, ein sexy, muskulöser, motziger, blinder und beleidigter Haven....die Mischung war echt....süß! „Ich bin nicht Blind...nur etwas weitsichtig..ist das ein Verbrechen!?", schmollend spannte er seinen Bizeps noch mehr an. Lächelnd sah ich mir zu gerne dieses Mann an und stützte meinen Kopf mit der Hand ab, während ich mich fragte ob er das extra machte um mich verführen zu wollen. Haven verzog das Gesicht und ich ahnte das er immer noch meine Gefühle las. Seine Mimik war zu lustig, er spielte die sexy beleidigte Leberwurst, in der Hoffnung das ich ihm erzählen würde was er wissen wollte, nur damit jeder von uns an sein Ziel kam. Aber ich wollte keinen Sex und so blieb ich stur und streckte ihm wie ein Kleinkind die Zunge raus. „Schon gut...ich gebe mich geschlagen.....du hast gewonnen und ich verloren...aber nur weil der Klügere nachgibt....und jetzt hör mach deine Zunge rein ....sonst endet das nicht gut für dich!" Belehrend drohte er mir und versuchte mich aus der Reserve zu locken. Ich musste zugeben seine Taktik war nicht minder so böse wie meine von Vorhin, aber das war mir scheiß egal. Ich würde auf keinen Fall mich auf irgendwelche Psychotricks, die er aus seiner Rhetorikkiste raus kramte einlassen und so streckte ich noch immer meine Zunge raus! „Abbie ..ich warne dich!" Mahnte er mich erneut. Ohhh hatte jetzt der böse Mr. Steel etwa gesprochen? Oder war der kleine Haven jetzt doch eine beleidigte Leberwurst? Ich ließ es drauf ankommen seiner Warnung Taten folgen zu lassen und verdrehte wie eine dreijährige die Augen während ich ihm wieder und wieder meine Zuge entgegen steckte.„ Jetzt ist Schluss...!", murmelte Haven. Er nahm sich ohne Vorwahrung das Marmeladenglas, mit der guten Rosenerdbeermarmelade, die Ma extra für mich gemacht hatte, steckte den Löffel rein und schleuderte mir davon eine nicht gerade mickrige Menge genau auf die Stelle. wo sich meine Zunge befand. „Ihh...du Ekel!" schrie ich auf, denn es klebte fürchterlich in meinem Gesicht. Wenn ich eins nicht leiden konnte dann waren es klebrige Dinge auf oder an meinem Gesicht und noch während ich versuchte die pappige Masse abzuwischen, schmiss ich ihm ein Brötchen entgegen. Das ganze artete wenig später in einer Essenschlacht epischen Ausmaßes aus. In der Gegend flogen nun alle Dinge herum, die man auf einem Frühstückstisch finden konnte. Es war die reinste Sauerei. Mein ganzer Oberkörper klebte, denn obwohl ich es nur ungern zugab war Haven wirklich ein exzellenter Schütze. Überall an mir klebte dieses zähflüssige Zeug, sogar in den Haaren hatte ich etwas, das ganz nach Butter aussah. Angeekelt betrachtete ich Strähne für Strähne, während sich Haven einen feixte und sich seelenruhig auf seinen Stuhl setzte. Jetzt reichte es mir. Wie ein Leopard auf angriff ging ich um den Tisch herum und schnappte mir im letzten Moment die Kanne voll Milch, die ich dem nichts ahnenden Haven frech über seine frisch gewaschenen Haare schüttete. So perplex hatte ich ihn noch nie gesehen und es war mir eine Wonne wie das weiße Zeug von seinem Kinn tropfe. Freudig lachte ich auf und böse Gedanken schossen mir durch den Kopf. Sollte er mal wissen wie es sich anfühlte, wenn etwas weißes das man im Gesicht hatte auf den Boden tropfte. Ich kicherte und bekam nicht mit wie Haven meine Gedanken stahl und die Fäuste unter dem Tisch ballte. Mit einem Satz sprang er auf " Alleine für dieses wirklich ekelerregenden Gedanken, der mich jetzt den ganzen Tag verfolgen wird, sind sie jetzt aber so was von dran ......Mrs. Steel!" Entsetzt entkam ich seinem Griff quiekte auf und rannte so schnell es ging um das Sofa. Ich wollte mich gerade im angrenzenden Zimmer verstecken, als er elegant über das Möbelstück sprang und mich zurück ins Wohnzimmer zog. Mit einem gewaltigen Rums, den man bestimmt noch drei Stockwerke unter uns hörte landeten wir auf dem Boden. Ich versuchte mich frei zu kämpfen, aber er drückte meinen Körper mit seinem runter und hielt mir beide Hände fest über meinem Kopf zusammen auf den Boden gedrückt. Die Milch, die er noch immer in den Haaren hatte, tropfte direkt in mein Gesicht, man war das eklig. Ich versuchte mich zu befreien und dem klebrigen feuchten etwas zu entkommen, aber eindeutig Haven stärker. „Du brauchst dich gar nicht so zu winden.....ich bin stärker!", brüstete er sich frech und lachte mich aus. „Das ist unfair...ich bin eine kleine...sensible...schwache ....und vor allem unschuldige Frau!", protestierte ich und kämpfte verzweifelt gegen Windmühlen. Haven las aber kein Stück ab und fing an zu lachen. „Das du klein bist das stimmt...sensibel ....ja das kann ich bestätigen...und schwach...das merke ich.......aber auf keinen Fall bist du unschuldig, du kleines verdorbenes Miststück!" Entgeistert über seine Wortwahl sah ich ihn an und er zog die Augenbraue hoch. Das reichte um mich gefügig zu machen. Windend versuchte ich mich unter ihm hoch zu stemmen und gerade als meine Lippen seine berührten, schüttelte seine Haare, so dass ich noch eine weitere Ladung, von der Milch ab bekam. „Ihh...verflucht.......hör schon auf......die ganze Wohnung ist eingesaut...und ich klebe wie eine Fliegenfalle ....du Ferkel!", enttäuscht das er mich so an der Nase herumgeführt hatte versuchte ich mich wieder zu befreien. Nichts half, er war zu stark und schrecklich damit beschäftigt, seine Haare an meinem Gesicht abzuwischen. Jetzt war ich nass, klebte und lief mir auch noch Milch, den Nacken runter und ich begann erneut ihn an die Sauerei in meiner Wohnung zu erinnern. „Deine Wohnung ist mir so was von egal Honey.....! Ich will nur das du aufhörst mich zu ärgern und zugibst das ich Recht habe.......!", er gab mir einen Kuss auf die Nase. "....Hmm schmeckst du gut..!" Plötzlich sah er mich an wie ein Stück Sahnetorte. „Das wagst du nicht....vergiss es...!", protestierte ich und wand mich unter ihm wie ein Wurm in der Sonne, weil ich in seinem Blick sah was er vorhatte. Mit verschmitzten Lächeln sagte er "Und ob!" und leckte mir mit seiner Zunge, ganz zärtlich über jeden Quadratzentimeter, meines Gesichts!"Ihhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh hör sofort auf...... sonst ......!" wand ich mich unter dieser nicht gerade unangenehmen Folter und wurde ganz rot vor Anstrengung. Aber Haven nahm meine Drohung nicht ernst und lachte mich obendrauf auch noch aus, während er fragte „Sonst waasssss.....!!???" Ich nutze die Gunst der Stunde um ihn zu überraschen. „Sonst mein über alles geliebter und klebriger Gatte....lasse ich mich scheiden!" Ungläubig über meine Worte, ließ er für einen Augenblick seine Taktik außer Acht und ich nahm meine Chance wahr. Ich bäumte mich auf, riss meine Arme hoch und schubste ihn auf den Rücken. Vielleicht war ich eine schwache Frau mit einem verstauchten Handgelenk, aber mein Wille und mein Dickkopf waren stärker denn je. Nicht umsonst sagte mein Paps immer, dass ich viel von Ma geerbt hätte, aber meinen Willen und den Starrkopf wären eindeutig Zeichen, das ich eine Ripley wäre.

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