Dublin...

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Clair' war überraschend ruhig geblieben nachdem ich meine Beichte abgelegt hatte und versprach mir auch Stillschweigen über die Ganze Situation zu bewahren, als es kurz bevor wir das Taxi erreichen konnten, unmenschlich laut wurde. Eine tobende Horde irischer Fans, hatte Sam erkannt uns so musste er Autogramme geben, Fotos von sich machen lassen und tausende Fragen beantworten, deren Sinn weder Clair' noch ich verstanden. Es war halt eine kleine Welt für sich dieses Dublin mit ihrer Sprache, aber zum Glück beherrschte Sam auch dieses fließend und so standen wir da und sahen dem Treiben um uns herum zu. Surreal aber doch wirklich, stellte ich fest, dass der Typ ja wirklich sehr berühmt war. Ich meine, in England war er zwar auch nicht gerade eine kleine Nummer, aber das hier, dass artete es schon fast in Boygroup-Hysterie aus. Eine geschlagene Stunde waren wir schon angekommen, aber keinen Meter weiter gegangen, weil Doc Huntigton, kein Foto und kein Autogramm ausschlagen konnte. Clair', die das ganze nur noch genervt betrachtete, war kurz vor einer Detonation, als sich wieder eine von diesen, ichwilldichheiraten und einkindvondir - Tussenihm an den Hals warf und er auch noch freundlich mit ihr ein Foto machte. „Abbie...ich schwöre es dir....das ist schlimmer als jede Gabe!" Sie stampfte stink sauer neben mir her. „Ich komme mir vor wie ein Nichts.....Schau dir doch mal diese Weiber an....sehen ja aus wie geklont. Entweder alle Barbie Blond - nett, oder Candy Braun - schmachtend!„ Ich war verwirrt. "Candy Braun - schmachend?" „Das ist die andere brünette Bachstelze !...... Freundin von Barbie!", erklärte sie mir und wenn Blickte hätten töten können, dann würden wahrscheinlich hunderte von Frauenleichen vor uns liegen, denn so böse sah Clair' im gleichen Atemzug zu ihnen herüber. Sam bekam dies mit und musste, trotz das er sich nicht sehr wohl fühlte, gute Mine zum bösen Spiel machen, denn es waren schließlich seine Fans von denen er lebte. Und so ging es noch zehn Minuten weiter, bis Clair', den Gipfel der Wut erreichte. Ein weiblicher Fan, der natürlich brünett, rundlich geformt und mit Monster Klötzen, wie Clair' es so schön formulierte, ausgestattet war, ihm mir nichts dir nichts, einen dicken Schmatzer auf die Lippen drückte. „Mir reichts .....ich...der ....ach vergesst es....!", polterte sie barsch los und verschwand, mit einer abwertenden Handbewegung, neben uns, in einem dieser Rund um die Uhr Shops. Genervt sah ich Haven an. Er beobachte das Szenario anscheinend gerne,denn ihm schien zu gefallen, das die Frauen sich so bereitwillig an den Hals einen völlig fremden Mann warfen. -Typisch Mann. „Sag mal findest du das etwa lustig?Oder macht dich das an?", böse funkelnd sah ich zu ihm auf. Er lachte. „Nein, es macht mich nicht an! Ich finde es lediglich nur sehr erheiternd, diese Frauen sich alle möglichen Hoffnungen auf unseren Sammy machen, aber er mit denn Gedanken ganz woanders ist!" „ Und wo ist er BITTE?", fragte ich barsch, weil ich mir die Antwort schon denken konnte, als wieder eine von diesen Damen den Ausschnitt noch ein bisschen tiefer zog, um mit ihren Reizen ans Ziel, ihrer Wünsche zu gelangen."Er überdenkt nur die Strategie, wie er Clair', wenn sie nachher allein sind besänftigen kann! Schließlich macht er ja dieses Gedankendingsbums, wie du immer so schön zu sagen pflegst!" Belustigt lehnte er sich gegen die Wand hinter sich und schaute hinunter zu mir. „Ich finde das nicht lustig!", sagte ich entschieden. „ Und ich kann Clair' da vollkommen verstehen, das sie sich so verhält. Mich regt es ja schon auf, wenn dir nur eine hinterher schaut- was ja öfter vorkommt, als normal, aber wenn ich mir vorstelle, du wärst ein Sänger und diese Frauen wären deine Groupies- nein das wäre auch für mich zu viel!" , ich rümpfte die Nase. Haven lachte wieder und gab mir zuckersüss zu verstehen. „Honey, das ist aber nun sehr weit hergeholt, ich kann weder Songs schreiben noch Singen!" Boahhhhh, verstand er denn diese Metapher garnicht? Wusste er nicht was ich meinte? Entschlossen ihm nocheinmal zu verdeutlichen erklärte ich ihm das Beispiel mit Schauspielerei und siehe da, er Kapierte."Hmmm.....Schauspieler...das hat doch was.....Die können nette Szenen drehen, haben sehr viel Fantasie und vor allem haben auch solche süßen Fans!". neckte er mich während er sich nachdenklich an sein Kinn griff und wieder zu Sam, der umlagert war von Frauen, hinsah. Ich schüttelte den Kopf. Hatte ich wohl zu früh gedacht ich hätte mich verständlich ausgedrückt. Enttäuscht über mich und böse, über seine Worte, lies ein verächtliches Schnaufen los.„ Ach Darling, natürlich verstehe ich deine Metaphern. Ich wollte dich nur necken!- Glaub mir, zur Schauspielerei fehlt mir nun wirklich das Talent, so wie, das nötige Interesse!" Sein Blick wurde weich. „ ....Ferner, meine Angebetete Ms. Eifersüchtig - Steel, würde mir keine von diesen Frauen zusagen, da ....!", schnell zog er mich ganz nah zu sich „...-außer Ihnen es niemand schafft, mich schlagartig so Geil zu machen, dass ich es fertig bringe, auf einer Flugzeugtoilette zu vögeln!!" Jetzt wurde ich knall rot und hoffte das es niemand sah. Musste er das wieder so direkt sagen? Musste er mich wieder an unsere nette Liaison im Flugzeug und meine Orgasmen erinnern? Er war unmöglich, aber genau das war es, was ich so an ihm liebte, diese auf einmal aufkeimende Spontanität, sich von Mr. Perfekt Steel, in Haven, den Mann, mit dem Fetisch für dreckige Wörter zu verwandeln.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt