Hexen und Mut...

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Mit einem süffisanten grinsen stand Haven vor mir als wir uns mitten in seinem Büro wieder verfestigten. Es war ein unangenehmes Gefühl, auf diese Art und Weise zu reisen. Ob ich mich je daran gewöhnen würde wusste ich nicht. Ich sah auf die Uhr und mich beschlich ein unangenehmes Gefühl. "Was sagen wir den Mr. Baker und den Anderen, was hier drinnen so lange gemacht haben? Es wird uns keiner abkaufen, dass ich so lange dein Büro gesäubert habe!" fragte ich ihn unsicher. Haven zuckte lässig mit den Schultern, anscheinend nahm er es nicht für all zu wichtig was meine Arbeitskollegen und mein Chef von mir dachten. Ich sah ihn tadelnd an. " Abbie schau mich bitte nicht so böse an! Ich werde Mr. Baker gewissentlich versichern, das ich dir eine Unterweisung in Ergonomie am Arbeitsplatz gezeigt habe! Dabei musste ich dir in allen Einzelheiten zeigen wie du am effektivsten deine Haltung beim Putzen einnimmst!" er drehte sich vor mir um streckte mir seinen Hintern entgegen. Ich fasste es nicht, meinte er das wirklich ernst? Es war zu verlockend wie er in leicht gebückter Haltung vor mir mit seinem Po ausstreckte und so schlug mit voller Wucht drauf und drohte ihn mit dem Zeigefinger!" Autsch!", er rieb sich sein Hinterteil „...ich lass mir was anderes einfallen, wenn es der Dame nicht zusagt!" „Hoffentlich!" Mit verschränkten Armen baute ich mich mit meiner ganzen kleinen Grösse vor ihm auf. Haven lachte „ Spielverderberin!" Ich machte vorsichtig, die Tür auf und lugte raus, gut, Mittagspause keiner zu sehen. " Ach und da wäre noch etwas Ms. Ripley?" er kam hinter mir her. Ich drehte mich um. " Ihre Bluse...!", was war denn jetzt schon wieder mit meiner Bluse? Hatte ich mich schon wieder bekleckert? " Sie haben keinen BH mehr an...das ist heiß!", er ging an mir vorbei, zog aus seiner Hosentasche den mir bekannten Snoopystoff und kniff mir kräftig in meinen Hintern. Ich starrte ihn mit offenen Mund an, SUUUUPER! Jetzt fühlte ich mich erst recht so richtig wohl! Mit einem Zwinkern verschwand er schnell in der Büroküche. Ich musste mich beherrschen nicht hinterher zu gehen um ihn meinen BH zu entreißen, es war eine Frechheit von ihm. Haven Steel war kein Gentleman, sondern ein perverser Spießer, was mir irgendwie recht gut gefiel. Ich ging schmunzelnd an der Tür zur Küche vorbei und zu meinem Schreibtisch, wo ein Berg Arbeit auf mich wartete. Innerlich stöhnte ich auf, aber es lenkte mich von meinen Gedanken zu IHM ab. Der restliche Tag verging recht schnell, ich hatte viel zu tun. Mr. Steel sah ich nur kurz, als ich am Kopierer stand und dieser sich ganz dicht an mir vorbei drückten musste. Natürlich völlig unabsichtlich. Es war das reinste Katz und Mausspiel ,von dem keiner etwas mitbekam außer wir beiden. Ms. Nolding hatte mir während meiner kurzen Kaffeepause mitgeteilt, dass ich heute nicht an der Unterweisung teil nehmen könnte, da Mrs. Brayn krank sei und ich ihren Schriftverkehr übernehmen müsse. Ich war etwas enttäuscht, aber andererseits froh, das ich nicht mit Haven in einem Raum sein musste. Vielleicht wäre er dann auf die eine oder andere auf dumme Idee gekommen und hätte meine Gefühle gelesen. Das wäre weder für ihn noch für mich förderlich gewesen. Am späten Nachmittag kam Ms. Nolding wieder. Sie strahlte über das ganze Gesicht, bis sie mich sah. Mit einem miesepetrigen Gesicht, rief sie mich sofort in Ihr Büro. Ich war mir keiner Schuld bewusste und hatte nichts falsch gemacht, daher wusste ich nicht, was sie von mir wollte?! " Also Ms. Ripley, ich möchte ja nicht unhöflich sein und weiß, dass sie sehr viel Arbeit haben, aber ich wollte ihnen lediglich mitteilen, dass ich heute Abend nach Geschäftsschluss noch eine Sitzung einberufen werde.", sie ging stolzen Schrittes um Ihren Schreibtisch. Das war nichts neues für mich, da ich wusste das sie des öfteren Abendliche Sitzungen mit Mr. Baker abhielt. Mir war klar das es sich dabei weniger um etwas geschäftliches handelte als um etwas Privates. Ich war schließlich nicht von Gestern. "Allerdings .....!" sie fuhr mit ihren langen spitzen Nägeln über das Holz."...wird diese nicht hier stattfinden sondern im I'll Mundo! Könnten sie uns bitte dort einen Tisch für zwei reservieren?" Sie sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte und notierte mir den Namen des Lokales. „Bitte..auf den Namen Steel!" fügte sie säuselnd hinzu. Ich hob automatisch den Kopf. Sie lächelte zufrieden. Ich kritzelte seinen Namen auf das Papier und wusste gar nicht, wie meine Gedanken in diesem sammeln sollte. Sie und Haven, eine mir unbekannte Wut schlug mir immer wieder in die Magengrube. Mir wurde schlecht. " Gut ....", brummte ich " ..um wie viel Uhr soll ich den Tisch reservieren lassen?!" " Um 19 Uhr bitte, dass wäre dann auch schon alles! Wenn sie möchten, können sie für heute Feierabend machen, bis morgen Ms. Ripley und einen Schönen Abend!", sie saß triumphierend an ihrem beschissen Schreibtisch und grinste wie Hexe Gingema. Vor Wut und Eifersucht kochend ging ich zur Tür "Ach und noch was bevor ich es vergesse..." Ms. Nolding holte tief Luft und genoss den Augenblick." Mr. Steel, ich meine Haven ist wohl nicht ganz Ihre Liga....sie sollten sich besser einen Anderen zum Anhimmeln suchen...dieser Mann braucht eine Frau und kein Missgeschick!" Ich knallte dir Tür so laut es ging hinter mir zu und ging wutentbrannt an meinen Arbeitsplatz. Ich wollte sie umbringen, sie würgen, diese alte boshafte Schlange, oh wenn ich nur einen Wunsch hätte. Vor Wut kochend packte ich meine Sachen, fuhr meinen Pc runter und machte noch schnell diesen verdammten Anruf. " Guten Tag hier ist Ms. Nolding von Richard & Marks ich möchte heute Abend einen Tisch für zwei Reservieren um 18 Uhr. ...als Geschäftsessen....auf den Namen ....Mr.Steel und Mrs.Melman!...Ja danke!" ich legte auf. Morgen würde es den Ärger meines Lebens geben, aber das war es mir wert! Ich machte meine Runde und verabschiedete mich von allen außer vom Hexenbiest. An Havens Bürotür holte ich tief Luft und stieß sie auf. Er war da. Ich sah in böse an, knurrte, " Ich gehe jetzt tschau und viel Spaß mit der rothaarigen Medusa!" und knallte die Tür zu. Wütend und enttäuscht ging ich hinaus. Endlich kam der Aufzug, ich wollte nur noch hier weg. So eine alte Schlange...sagt die zu mir ....Missgeschick...grrrr....vor Wut schlug ich fester, als gewollt auf den Aufzugsknopf. Beim verlassen des Gebäudes hörte ich schnelle schritte und eine Stimme, allerdings war ich so in Rage, das ich nicht bemerkte, dass Haven hinter mir her rannte. Er packte mich an meinem Arm und schleuderte mich herum. "Würdest du, die Güte haben und stehen bleiben!...Was bitte, war das denn gerade, für ein Darbietung da oben?", er drückte sich sogar, wenn er sauer war, sehr gewählt aus, was mich wiederum, noch wütender machte. Wild gestikulierend erzählte ich ihm die ganze Story von Melman und mir und nachdem ich mich so richtig, bei ihm ausgekotzt hatte, stand er einfach nur da und lachte. Ich war fassungslos, dass brachte nun wirklich, das Fass meiner Gefühle, zum überlaufen. Er hätte wenigstens sagen können, „Du hast recht Abbie, mit so einer Person möchte ich nun wirklich nichts zu tun haben", oder „Mit dieser primitiven Frau setze ich mich an keinen Tisch!",. aber nein. Er lachte nur! Wild vor Wut und Eifersucht, schrie ich lautstark "Arschloch!" und entriss mich ihm. Er sah mich schockiert an, aber das war mir egal und ich ging! "Abbi warte.... bitte, so war das nicht gemeint, .....ich wollte dich nicht kränken, .....glaub mir, ....natürlich hast du einerseits recht, so etwas sagt man nicht und darüber werde ich sofort morgen mit ihr reden..!", er lief mir hinterer. "Das kannst du gerne heute Abend noch machen, mein Liebster! Beim Gläschen Wein im romantischen Kerzenschein!.....", kotzte ich ihn an. "....Ich wünsche den Herrschaften, viel Spaß, beim gemeinschaftlichen Philosophieren! Vielleicht könnt ihr euch ja zwischen den Gängen euren Wortschatz, in gepflegter Konversation erweitern? Oder du hältst am besten gleich die Schnauze und lässt dich von dieser Mistkuh, mal so richtig ........... !", angeekelt, winkte ich ab und ging weiter. und wollte nur noch meine Ruhe haben! Natürlich wusste ich irgendwie, dass er für diesen Umstand nichts konnte, aber ich war so, eifersüchtig und voller Wut, dass ich nur ungerecht werden konnte. Ich brauchte erstmals Zeit, nur für mich allein und hoffte das ich, es Haven richtig spüren lassen hatte.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt