Ungewollte Rückführung...

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Vorsichtig schlug ich meine Augen auf. So gut hatte ich seit langen nicht mehr geschlafen. Um ehrlich zu sein, schlief ich erst so friedlich, seit Haven an meiner Seite war. Verträumt sah ich ihn an. Seine Augen waren geschlossen und wie er so friedlich da lag, die Sonne auf seine dunklen Haare schien sah er wunderschön aus. Friedvoll lag er da bis auf einmal eine Regung im Gesicht ihn dazu brachte dieses zu verkrampfen und die Fäuste zu ballen. Abwechselnd zog er den Mund und die Stirn in Falten. Entweder hatte er einen Alptraum oder er musste irgendwas interessantes Träumen, was ihn überaus anstrengte. Interessiert beobachtete ich dieses Spektakel geschlagene 5 Minuten bis ich immer neugieriger wurde. Konzentriert sah ich auf seine Stirn und überlegte. Würde es klappen wenn ich mich auf ihn konzentrierte, in seine Gedanken eintauche um seine Träume zu lesen? War ich durch meine Fähigkeiten auf dazu im Stande? Neugierig was mich gleich erwarten würde probierte ich es und schloss angespannt meine Augen. Nichts, außer einem schwarzen warmen Vorhang sah ich rein gar nichts. Moment?! Ein warmer schwarzer Vorhang? Seit wann waren Vorhänge warm, oder hatten sonst irgendwelche Beschaffenheiten die wir fühlen konnten? Angestrengt dachte ich nach und kam zu folgendem Ergebnis. Ich hatte definitiv etwas gefühlt, aber nichts gesehen, also konnte ich in seine Gedanken/ Traumwelt hin eintauchen, nur die Frage war wieso waren da keinerlei Bilder? Betrübt sah ich Haven wieder an, seine Mine war eindeutig entspannter geworden und so beschloss ich mich an ihn zu kuscheln, ohne mich weiter mit meinen Fähigkeiten zu beschäftigen. Es war wie eintauchen in warmes Wasser, als ich in einen Traum glitt, von dem ich mir im ersten Moment sicher war, das es nicht meiner war und das es mehr als nur Träumen sein musste.

Eine Wüste erstreckte sich über die ganze Ebene und ich stand mitten darin. Wie kam Haven auf eine Wüste? Wo war ich hier? Wo war er? Meine innere Stimme brauchte nicht lange und teilte mir umgehend mit, dass ich in Afrika war und dies, die Sahara oder eine andere Würste sein musste von der ich nichts wusste. Fasziniert, wie ich es geschafft hatte in Havens Verstand und auch in seinen Traum zu gelangen, griff ich in den Sand, der mir wie weicher fließender Stoff durch die Finger rann. Die Sonne Stand hoch am Himmel und normalerweise hätte ich die Hitze spüren sollen, da ich nicht sehr belastbar war was höhere Temperaturen betraf. Aber komischerweise fühlte ich mich wohl und es machte mir nichts aus, gerade so, als ob ich es gewöhnt wäre, hier zu sein. Wie in Trance richtete ich mich plötzlich auf und bewunderte diese Dünenlandschaft,die mir nur all zu vertraut vorkam. Ich wusste nicht wieso, aber meine Innere Eingebung sagte mir, in welcher Richtung, der Tempel, die Stadt und die Kleinen Dörfer waren, in denen ich es so liebte die Vorräte einzukaufen und die Nachmittage am seichten Ufer des Nil zu verbringen. Ich erschrak, woher wusste ich das es der Nil war? Woher wusste ich wo sich die Dörfer, die Stadt und dieser Tempel befanden?Und wo zum Teufel war Haven, wenn es doch sein Traum war? Träumte er etwa von mir allein in der ägyptischen Wüste? Es war Sonderbar, aber noch unerklärlicher war die Tatsache das sich meine Füße wie von Selbst bewegten und ich den Unstillbaren Drang verspürte in Richtung, eines kleinen Vordorfes und des Palastes zu gehen.....

.....Das Bild wechselte und nun befand mich mitten in einer Art Lehmhüttensiedlung oder wie man es beschreiben sollte. Diese kleinen brauen Hütten standen dicht zusammen und waren nicht größer als die Hälfte meiner Wohnung, die mit 65 qm² auch nicht gerade überragend war. Überall um mich her rum liefen Ziegen, Hühner und Menschen, die ihrem Geschäftlichen Dasein fristeten und andere gingen ihrer Arbeit auf den Feldern nach. Wie ein Beobachter stand ich da und sah dem Treiben zu, während Ich für diese Leute nicht vorhanden war. Keiner beachtete mich und keiner sagte auch nur ein Wort. Ein kleines Kind rannte an mir vorbei und ein weiteres folgte ihm. Als das erste Kind sich herum drehte erkannte ich das es ein kleines Mädchen war und das zweite ein Junge sein musste. Der Junge gab dem Mädchen etwas glänzendes und mit strahlend blauen Augen sah das Mädchen in meine Richtung während es den Jungen umarmte.....

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt