Ein Schrei weckte mich auf. War ich schon wieder eingenickt? Ich kam gerade zur Besinnung, als die Tür aufgerissen wurde und Haven nur mit einem Handtuch bekleidet herein kam. "Was war das denn eben?" Ich nahm die Kopfhörer aus den Ohren und legte sie zur Seite. "Claire'!" Haven, der die Augen verdrehte, setzte sich neben mich. Ich sah ihn verwirrt an. "Sie hat im dunkeln Gang nichts gesehen und hat nach dem Lichtschalter gegriffen und.....naja!" Er sah an sich herunter und ich hob die Hand an den Mund. "Nein! Hat sie dich an deinen ...!" Er lachte. "Nein! Gott sei Dank nicht, sie hat nur meine Brust berührt...!" Ich bekam einen Lachkrampf. Zu gerne hätte ich ihr Gesicht in diesem Moment gesehen. Die Arme würde heute Nacht böse Alpträume haben. "Was ist denn so komisch daran?" Sein Blick veranlasste mich noch mehr zu lachen. Er winkte ab. " Du bist albern...!" "Du weißt doch, Claire' steht nicht auf Brusthaare, sie findet diese Fusseln, wie sagte sie noch...abscheulich!" Es war zu komisch, Haven hingegen konnte meinen Albernheiten nichts abgewinnen und fand es überhaupt nicht lustig. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. " Vielleicht sollte ich doch mit der Mode gehen und mich rasieren?" Bei dieser Überlegung hörte ich sofort auf zu lachen, denn das war alles andere, als lustig mir mein Aphrodisiakum zu nehmen. "Hab ich dich...!" Mit lässigem grinsen lehnte Haven an der Kommode und lachte. Mir war klar er hatte er schon wieder in meinem Kopf herum gespukt und meine geheimen Sehnsüchte ausspioniert. Beleidigt weil ich nicht mal in meinem Hirn tun und lassen konnte was ich wollte, nahm ich mir meine Kopfhörer, Havens Kopfkissen, welches ich mir über die Augen zog und legte mich auf das Bett. Ob dies etwas gegen diese Gehirnvergewaltigung, die er viel zu oft bei mir abzog half, wagte ich allerdings zu bezweifeln.
Mit geschlossenen die Augen und dem Geruch von Havens Parfüm in meiner Nase, merkte ich, wie Jemand sich neben mich auf die Bettkannte setzte. Natürlich hatte ich meinem Mann längst verziehen, denn dieser versnobte Engländer, war seit langer Zeit, das süßeste Gift, was ich kannte. Ich spitzte verführerisch meine Lippen und war bereit für einen sehr sündigen Kuss. "Wenn du jetzt denkst ich küsse dich dann bis du echt... pervers!" Erschrocken über die Bekannte Stimme, schlug ich meine Augen auf und sah meinen Bruder neben mir sitzen. Es war der Schock des Tages, was machte er denn hier? Haven der sich mittlerweile angezogen hatte, achte blöd. "Das ist nicht lustig?" Böse Blicke meinerseits trafen ihn. "Ist ja gut...ich freue mich auch dich zu sehen Schwesterchen...!" Jan der nun auch grinste, streichelte meine Wange. " Was machst du hier?", geschockt kam mir der Satz etwas aggressiver, als gedacht über die Lippen und ich nahm die Stecker aus den Ohren. Beschwichtigend mit beiden Händen in der Luft drehte sich mein Bruder zu meinen Mann "Das ist ja schlimmer als ein verhör bei der Polizei? Bist du dir sicher, dass sie vielleicht nicht doch schwanger ist...wegen der Launen... meine ich?!" Haven schüttelte den Kopf " Nein...nicht das ich wüsste oder Darling?" Was sollte diese selten dämliche Unterhaltung. Erbost sah ich Beide an. "Natürlich nicht...spinnt ihr...?" "Ich dachte ja nur, du bist echt krass gereizt...!" Jan schüttelte den Kopf. Gut, vielleicht hatte ich etwas übertrieben, aber bei dem Gedanken, dass ich meinen Bruder küssen wollte, wurde mir übel. " Wir sind hier weil Richard uns eingeladen hat...!" Er stand auf und ging zur Tür. Ich sah verständnislos zu Haven, der mir die Situation erklärte. "Mein Dad hat eure Familien eingeladen die Tage zwischen den Jahren und Silvester hier zu bleiben. Er beabsichtigte sin alle kennen lernen, da wir ja jetzt verheiratet sind, aber ich denke das dies nur ein Vorwand war. Meiner Meinung nach, wollte er nach diesem ganzen Dilemma einfach nicht allein sein mit seinem Schmerz und sucht lediglich etwas Ablenkung." Havens Blick sprach Bände und Jan klopfte ihm tröstend auf die Schulter " Ist ok! Wir wissen wie es euch jetzt geht und du kannst auf uns zählen!" Was zur Hölle war hier los? Verstört blickte ich auf die Uhr 20 Uhr 27 Dezember, ich hatte also nicht wie Dornröschen 100 Jahre verschlafen. Dennoch verstand ich diese ganze surreale Situation nicht und sah Jan nach, wie er aus dem Zimmer ging. "Möchtest du unten essen, oder sollen wir vielleicht uns etwas auf das Zimmer bringen lassen?" Haven, der schon wieder einen Gedankenschritt weiter war als ich, legte sich neben mich, als ob die Begegnung mit meinem Bruder eben nur ein Traum gewesen wäre. Wie jetzt? Was sollte das? Wollte er einfach so zur Tagesordnung übergehen? "Nein Darling!", ein Seufzer überkam ihn. „Ich gehe nicht wieder einfach zur Tagesordnung über, aber ich versuche trotz dieser Unerträglichkeit der gegenwärtigen Situation, nicht die Beherrschung zu verlieren, da es sich...", seine Augen trafen die Meinen und ich wusste das das Wort was er ausließ seine Schwäche verraten hätte und Haven sagte nur „ Ich habe Hunger!" Beschämend glitt sein Blick aus dem Fenster und er sah sich den Himmel an. Ich hingegen beließ es bei dem was er mir zu Antwort gegeben hatte und schmiegte mich an ihn.
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parallel Lost&Found! Band1
RomanceAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...