Im Wein liegt Wahrheit!

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Meine Welt geriet nach diesem Telefonat ins Wanken und fühlte mich hin und her gerissen. Ich hatte nämlich erfahren, dass es noch mehr Wesen, als Tha's und Sila's gab und das Diane, Havens Mutter eine von ihnen war. Sie war ein Velum, ein Mensch mit der Neigung zu Paranormalen Fähigkeiten und mit der Anbindung an einen Seelengefährten. Doch in ihrem Fall war die Sache komplizierter, sie hatte nicht nur einen Seelenpartner getroffen nein, es waren zwei, was mich nach diesem Gespräch mit Mum, wieder an die Situation mit Richard erinnerte. Innerlich zerrissen von meinen starken Gefühlen zu Haven und den eher freundschaftlichen zu seinem Vater, stellte ich mich aufgewühlt ans Fenster. Ich sah mir den Nachthimmel und die Sterne an und betete inständig, das was immer es auch für ein Schicksal für mich gab, es sollte mich davor verschonen, dass Vater und Sohn zu meinen Seelengefährten gehörten. Heftig und völlig überraschend überkam mich ein unheimlicher Bewegungsdrang und etwas in mir wollte nur noch raus aus diesen Mauern, die mir jetzt wie ein Gefängnis vorkamen. Ich brauchte frische Luft. Ich musste raus. Schnell schnappte ich mir meine Turnschuhe, griff meine Jacke und ging durch dieses Gespensterschloss nach unten. So leise es ging, schlich ich mich an Haven, Sam und Claire' vorbei und schloss leise die Haustür. Es war wirklich ein unheimlich großes Anwesen was Huntington Hill umgab und ich sah im Vorbeigehen auch die Stallungen, die Claire 'erwähnt hatte, als sie mir mitgeteilte, das Haven einen Faible für Pferde hegte. Die Nase krausgezogen von dem Geruch, der sich nun mal nicht vermeiden lies auf einem Pferdegestüt und dem Gedanken wovon dieser erzeugt wurde, bog ich nach rechts ab, direkt auf einen beleuchteten kleinen Kiesweg. Er führte mich vorbei, an Seiteneingängen, die wahrscheinlich für das Personal gedacht waren, an weitern Wegen, die in eine Art Irrgarten führten und an einem großem dunklen Gemäuer, dass wie eine versteckte Gruft hinter einem Dickicht lag. Es war unheimlich, aber ich fragte mich dennoch, was sich wohl darin verbarg. Mutig wie noch nie im Leben etwas Verbotenes zu entdecken, öffnete ich die quietschende Holztür. Das Licht was sich gleichzeitig mit der Betätigung der Türklinke öffnete, ging an und im Inneren der Gruft, sah es weniger gruselig aus. Im Gegenteil. Eine ziemlich moderne Betontreppe führte in die Tiefe und gab preis, was sich hier unten Verbarg. Ein Weinkeller, mit Holzfässern und zahlreichen Flaschen, die auf Regalen an der Wand lagen. Ich war enttäuscht und nahm mir vor, in Zukunft meiner Phantasie Einhalt zu gebieten. Rasch schloss ich wieder die Tür und wurde von einem sehr angeheizten Gespräch überrascht, dass aus Richtung, des Hauses kam. Die mir bekannten Stimmen von Lord und Lady Huntington machten mich neugierig und ich schlich mich zu dem großen Gusseisernen Fenster. Im Schatten der alten Eiche, hörte ich Wortfetzen, die mich dazu veranlassten noch näher an das Geschehen heran zu gehen. Normalerweise war es nicht meine Art andere zu belauschen, aber wie ich die Namen Abbie und Haven hörte, wollte ich mehr wissen, also schlich ich mich an das Fensterbrett, schließlich ging es hier auch um mich. "Lieber Gott, gib es doch zu, du bist in diese elendige Schlampe verliebt Richard?" Sams Mutter keifte. Meinte Sie mich, das konnte nicht sein mein Herz schlug schneller. "Beatrix, nun mach dich nicht lächerlich!" Havens Vater erhob böse seine Stimme. „Aber du kannst es nicht abstreiten, ich habe es gesehen, jeder konnte es sehen!" Der Hass und die Eifersucht von Beatrix, waren unüberhörbar, doch Richard winkte unbeeindruckt ab. "Ich war nur geschockt weil sie ...naja es ist ja auch egal...!" Er setzte sich an den Schreibtisch und ich sah wieder Geschirr durch den Raum fliegen. "Beatrix, was ist nur in dich gefahren?! Beruhig dich doch mal, ich kenne dich gar nicht wieder...!" Wieder flog etwas durch den Raum und ging kaputt. "Spukt sie dir also immer noch im Kopf herum was? Ich dachte das Thema hätte sich für ein für alle Mal erledigt ... vor 25 Jahren!" Beatrix baute sich auf vor ihm auf, wie eine von diesen Frauen, die bereit waren in Käfigkämpfen um ihr Leben zu batteln. Ich lauschte weiter. "Also doch! Hab ich es doch gewusst..." Ihr brach die Stimme „ Du verlogener Flachwichser ...!" Schrie sie ihm ins Gesicht und ich erschrak. So etwas hätte ich nicht aus dem Mund dieser so angeblich gut situierten Dame erwartet. Richard erhob sich gerade, als ich mich wieder gefangen hatte. "Beatrix, das was mit Jonathan und Diane passiert ist, das ist eine furchtbare Tragödie, der Junge leidet heute noch darunter, also hör auf von dem zu reden, was vor so langer Zeit war!" „Pah der Junge, er hat eine gute Mutter...MICH...Sie, dieses Irische Flittchen, ist nicht seine Mutter...Ich bin es und werde es auch immer sein...!" Richard schlug mit der Faust auf den Tisch und beide sahen sich an. "Beatrix jetzt gehst du aber zu weit! Diane war und wird immer die Mutter meines...ich meine, Jonathans....." Beatrix fiel ihm lachend ins Wort. "...Pah...was wolltest du sagen meines Sohnes sein...!? Ja, mein Lieber! Da staunst du was...?" Sie ging wie eine Raubkatze auf ihn zu. " Ich weiß es, dein kleines Geheimnis! Schon seit Havens Geburt, wusste ich, dass du der Vater des Jungen bist. Und schau ihn dir nur mal an. Er sieht genauso aus wie du! Was für eine Demütigung für mich!!" Wieder wurde es still. "Bea es tut mir leid, ich wusste nicht das du...aber ...du weißt...wir sind verheiratet worden wegen des Adels und nicht weil wir uns liebten...wir waren nie Seelenverwandte...mit Diane das ist...ich meine das war...anders...!" Richard versuchte sich zu entschuldigen, doch Beatrix grinste höhnisch." Ja ich weiß und deshalb musste sie auch verschwinden!" Ich war geschockt, was hatte Sams Mutter da eben gesagt? Hatte sie mit dem Verschwinden von Havens Mutter zu tun? Es gab einen furchtbaren Tumult im Zimmer und gerade als ich auf ein Geständnis gehofft hatte, kam jemand auf dem Weg entlang.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt