Superhelden...

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" Guten Morgen Ihr Spanner, na hat euch die Show von gestern gefallen?", Sam beugte sich, über die Kochinsel und grinste mir freundlich ins Gesicht. Oh nein, warum gerade der? Schlagartig schloss ich meine Augen wieder und Haven stöhnte schmerzerfüllt neben mir auf. "Sei gefälligst still, du schreist hier herum wie auf dem Fußballplatz.....ich hab so schreckliche Kopfschmerzen.....!?" und ich bemerkte wie er sich langsam und schwankend erhob. „Lieber Gott, mir brummt der Schädel wie verrückt, mein Rücken tut so weh und ich bin vielleicht schmutzig....warum haben wir nur hier auf dem Küchenboden übernachtet??", fragte er wahrscheinlich mich, aber ich stellte mich schlafend. Man war das wieder peinlich! Ich hörte wie Haven an den Kühlschrank ging und die Beiden sich weiter unterhielten. „Sag mal Sam, was in Gottes Namen war hier bitte gestern Abend los???", fragte Haven. "Eigentlich nichts besonderes!...", antwortete Sam und nach einem räuspern und kurzem schweigen ergriff Sam wieder das Wort. „Gut, schau nicht so miesepetrig, ich erkläre es dir ja. Clair' und ich hatten ganz schlicht und einfach Hunger. Und wie du weißt, habe ich nie etwas im Kühlschrank, naja jedenfalls nichts essbares... und da hab ich gedacht, mein tolles Brüderchen hat bestimmt etwas ganz leckeres zu Essen für uns zu Hause und dann sind wir zu dir!!!", beendete Sam den Satz mit zuckersüßem Unterton. Trotz meiner geschlossenen Augen, konnte ich förmlich sehen, wie er wieder von einem zum anderen Ohr, verschmitzt, den motzigen Haven, angrinste. "Ach, ich hab also was zu essen und wieso ist das Essen nicht auf den Tellern sondern am Boden, Auf dem Tisch, den Stühlen, in deinen Haaren und gott verdammt auch noch in deiner Shorts?!", polterte Haven ihm entgegen und Sam war diesmal derjenige, der resigniert aufstöhnte. „Naja so schlimm ist es nun nicht..wir hatten doch nur Hunger .....und ...gut....irgendwann wollten wir wieder Sex ........und..... da hab ich mir gedacht ....wieso nicht, das Nützliche mit dem praktischen verbinden und so kam es zu dieser kleinen, aber feinen Liaison in deiner Küche!" Haven schritt über mich hinweg und trommelte auf den Tresen. „Hey, reg dich ab Bruderherz...ich mach nachher alles wieder sauber..versprochen...und dann kannst du dich wichtigeren Sachen widmen, wie denen von Gestern Abend und Heute Nacht und Heute morgen!", zählte Sam auf und ich bekam wieder rote Wangen. Verdammter Mist, warum musste er das Thema gerade Ansprechen. Hatte er keine andere Ablenkung um seinen Bruder zu beschwichtigen? Aber Haven rettete die Situation, weil er wie ich vermutete, es spürte, dass mir das Thema mehr als unangenehm war. „Das was wir hier getan haben, mein aller liebster Bruder, geht dich schon mal gar nichts an! Sieh zu das du meine Wohnung schleunigst in den Urzustand zurück versetzt und alles sauber machst, inklusive meiner Gedanken..... wie um alles in dieser Welt, soll ich Zukunft, an meinem Esszimmertisch etwas zu mir nehmen, ohne den Gedanken daran zu haben, was du da gestern akrobatisches getrieben hast!" bemerkte Haven und holte holte sich erneut etwas aus dem Kühlschrank. „Nun stell dich aber mal nicht so an....ich habe dich auch gesehen, als du splitterfasernackt, mal wieder vor mir standest..und das während ich diese Akrobatik ausgeführt habe...soll ich deswegen jetzt ins Kloster gehen, oder nie wieder Sex haben!?", konterte Sam sofort zurück. Ich lugte durch meine halb geschlossenen Lieder und sah das er sich sich theatralisch die Hand vor die Augen hielt und Haven der vor ihm stand, sich einen Eisbeutel an den Kopf hielt. Oje, er hatte wohl wirklich etwas mit dem Whisky übertrieben. „Ach sei ruhig, wie kannst du am helllichten Tage über solche Dinge lamentieren..ich habe schließlich Kopfschmerzen wie ein Irrer..!", grummelnd setzte sich sich Haven neben mich, was mir bewusst wurde, als er seine Hand, über meinen Kopf streichelte. „Was ist mit Abbie los..ist die auch besoffen?", fragte Sam und beugte sich interessiert, über den Tresen. „Ich weiß das du nicht schläfst und das du nur so tust, kannst deine Augen ruhig richtig öffnen!", griente er frech. Oh, nein , er hatte mich erwischt. Ich schlug mir die Hände schützend vor mein Gesicht, da ich jetzt offiziell im tiefsten Londoner Winter, zu einer dunkelroten Tomate mutierte. "Nein tue ich nicht und ich bin nicht da...bin weg...irgendwo!", nuschelte ich beschämt, durch meine Finger. Ich wusste nicht was in diesem Moment schlimmer war, halb nackt auf dem Küchenboden, vor Havens Bruder zu liegen, oder Sex im gleichen Raum gehabt zu haben, wie er und meine Freundin Clair'.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt