EPILOG...

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London, den 31.12.2006

Es war ein richtig gelungener Silvesterabend. Haven und Sam standen an der Bar und tranken voller Genuss ihr siebtes Guinness. Sie lachten und scherzten und machten sich über diese idiotischen Typen kaputt, die versuchten Frauen eine Art und Weise auf zu reißen, die mehr als billig wirkte. Sam lehnte sich lässig zu ihm. „So etwas beklopptes habe ich noch nie gesehen, wie kann sich ein Kerl für eine Frau nur so zu Affen machen, wo es doch so viele von ihnen gibt... Das haben wir Sahneschnitten mit dem gewissen Extra echt nicht nötig, oder Alter?" Haven sah ihn schräg an, lachte und stieß mit ihm an. „Nein...Ich denke das haben wir Gentleman wohl nicht!" Dann blickte er zu einer sehr schlanken Blondine, die sich mit einer etwas korpulenteren Brünetten unterhielt und Beide kamen von der Tanzfläche auf die Männer zu. Sam umarmte die dunkelhaarige und Haven schloss die Blondine in seine Arme. Die Strohblonde flüsterte Haven etwas Aufreizendes ins Ohr und deutete ihm an hinter her zu kommen. Unsicher was er tun sollte schielte er zu seinem Bruder, der sich von den Lippen seiner Freundin riss und ihm mit folgenden Worten etwas in die Hand drückte: „Alter, Sams Club...Sams Regeln...Nun tu endlich was für dein Ego Alter und mach deiner Jungfräulichkeit ein Ende!!" Dann zwinkerte ihm sein Bruder zu und lachte laut, als Haven erschrocken sah, das er ihm tatsächlich in aller Öffentlichkeit ein Kondom in die Hand gedrückt hatte.

Im Gedränge der vielen Leute, die sich an der Garderobe angestellt hatten, verlor Haven vor Nervosität seine Freundin aus den Augen, was ihn aber nicht sonderlich störte. Schließlich war er sich nicht sicher, ob es überhaupt der richtige Moment war, mit Jemanden den er erst seit ein paar Tagen kannte so intim zu werden. Der Druck, den sein lebenslustiger Bruder, mit diesem Spruch vorhin in ihm aufgebaut hatte, wuchs und er fühlte sich eher gedrängt als bereit. Nervös nestelte er an dem silbernen Papier, das in seiner Hand lag, als er von Hinten durch einen Gast geschubst wurde und er fast das Gleichgewicht verlor. Fluchend und etwas peinlich berührt, da ihm jetzt ausgerechnet dieses verdammte Kondom aus der Hand gefallen war, kniete sich hin um es auf zu heben, bevor es Jemand bemerkte. Jedoch dieser Versuch scheiterte kläglich, denn eine Frau mit schwarzen Stöckelschuhen stand nun mitten darauf. Das war es wohl mit dem Versuch seine Jungfräulichkeit an den Nagel zu hängen. Erleichtert von der Last befreit zu sein, blickte Haven an seiner Retterin hoch. Ihre Beine waren normal gebaut nicht Gerten schlank und auch nicht stämmig. Sie trug ein schwarzes schlichtes Kleid und hatte weiblich wohlgeformte Hüften. Ihr Anblick faszinierte ihn und er fand, dass ihr Hintern mehr als ansprechend war. Schlagartig überkam Haven eine Hitze die er noch nie verspürt hatte und ihm wurde seltsam. Allein der Gedanke bei dem was er mit ihr und diesem Hintern machen würde ließ ihn zusammenfahren. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er selbst konnte kaum glauben, solch einen absurden Gedanken zu hegen, da er normalerweise Frauen mit Respekt behandelte und er eher zurückhaltender Natur war. Erschrocken vor sich selbst und seinen sexuellen Fantasien, schnellte Haven aus der Hocke hoch. Seine Krawatte gelockert und wie von Sinnen rann er nach Luft und wollte nur noch weg. Aber dieses kleine Miststück, brachte ihn mit ihrem Körper und diesem sündigen schwarzen Kleid so in Rage das er nicht anders konnte als sich noch näher an sie zu schmiegen. Über ihre rotbraune Hochsteckfrisur hinweg starrte er in den genüsslichsten Ausschnitt den er jeh gesehen hatte und stellte fest wie verdammt klein sie gegen ihn wirkte. Wieder kamen Wellen über Haven und er versuchte in der Hitze, die ihn immer mehr übermannte, sich eher über die normalen Gegebenheiten der Frau Gedanken zu machen. Sie war klein. Sie hatte rotbraunes Haar und sie roch nach Blumen, die ihn an Frühling erinnerten. Versucht an ihrem Nacken zu riechen, ertappte sich Haven dabei, dass es überhaupt nicht möglich war, ihrer Körperlichen Anziehungskraft zu entkommen. Ihr Körpergeruch und das des Pfingstrosen Parfüms, was sich immer mehr in seine Nase drängte, ließ ihn automatisch immer weiter abwärts bewegen und sein Glied sich immer mehr nach oben. Das Wasser lief ihm förmlich im Mund zusammen und gerade, in dem Moment, als er sich vorstellte diese Frau wenigstens nur in ihren Gedanken zu vögeln, drehte sie sich und Haven landete seitlich mit der Nase an ihrem Dekolletee. Sie bekam nichts davon mit, aber er starrte sie an und zugleich auf einen festen nicht allzu großen, aber perfekt geformten Busen. Seine Hose spannte sich nun unerträglich und er konnte nicht mehr anders, er wollte sie und musste sie haben. Sie war perfekt für ihn. Sie war die, mit der nicht nur vögeln wollte und ihr unaussprechliche Sauereien ins Ohr raunen nein, er hatte das Verlangen mit ihr sein Leben zu verbringen und sie für immer lieben. Dieser lächelnde kleine Engel vor ihm, war die Frau, die ihn um den Verstand brachte. Sie war die eine, die seiner Jungfräulichkeit würdig war, sie war für ihn die eine, oder keine. Er musste wissen was in ihr und ihren Gefühlen vor sich ging also tat Haven das unvermeidliche und las ihre Gefühle. Eine Welt brach in diesem Moment für ihn zusammen, denn sie begehrte einen Anderen. Weitere Gefühle regten sich in Haven und jetzt war er nicht nur mehr hochgradig verliebt und spitz wie ein Hund, nein, er war auch eifersüchtig und konzentrierte sich um die Fassung zu bewahren, da er diesen Mann in seinen Gedanken abgrundtief hasste. Haven der kaum noch an sich halten konnte, diese Frau nicht gleich von diesem Mann zu entführen, der sich sehr schlecht behandelte, spürte erneut einen heißen Schwall sexueller Begierde durch seinen Körper rauschen, da er von Hinten, von einer anderen Frau an sie gedrängt wurde, weil diese an ihm vorbei und zu ihr wollte. „Abbie, scheiße ist das voll, sag mal hast du Aiden gesehen? Ist er mit Paul schon reingegangen...?" Die dunkelhaarige sprach mit ihr und sie nahmen keinerlei Notiz von Haven und seinem Zustand. Er wurde fast irre, welche Gefühle immer wieder über ihn einbrachen und er musste dringend hier raus, sonst würde er noch seinen Verstand verlieren und vor einer wildfremden Frau, in seiner verdammten Hose kommen. Schnell schlängelte er sich an ihr vorbei, natürlich absichtlich eng um sie nochmal berühren zu können und stürmte in Richtung der Hintertür.

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt