"Das ist aber eine sehr freundliche Begrüßung von dir! Hast mich wohl nicht sonderlich vermisst? Wo bist du heute so lange gewesen? Ich hab mir schon Sorgen gemacht und dachte du kommst gar nicht mehr nach Hause!" Paul stand genau vor mir, ballerte eine Salve Fragen auf mich ab und sah auf seine Uhr. Es interessierte mich gerade nicht die Bohne ob und weshalb er so sauer reagierte. Irgendwie empfand ich es enttäuschend Ihn jetzt hier zu sehen. " Bella...", so nannte er mich zu gerne "... hast du mir nicht zugehört? Ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Hat dich jemand von der Arbeit nach Hause gefahren?Ich habe gesehen, wie du aus einem silbernen Auto ausgestiegen bist. Wer war das denn da unten mit dem Protzschlitten?", er sah mich herausfordernd an. Endlich begann mein Hirn, nach diesem Schreck, wieder zu funktionieren. „Hallo Paul, ja, es war jemand von der Arbeit und er hat mich mitgenommen, weil er in meine Richtung fahren musste! Und ich meinen Bus wegen einer Besprechung verpasst hatte", erschrocken über meine kleine Lüge, drehte ich mich um und fand endlich meinen Schlüssel. Hatte er etwa mitbekommen, was sich dort unten im Wagen abgespielt hatte? Hatte er gesehen, wie wir uns geküsst hatten? Ich sah leicht über meine Schulter und vermutete das er es nicht gesehen hatte, sonst wäre Paul nicht so ruhig geblieben. Er war früher, als wir noch fest zusammen waren, nicht gerade zimperlich gewesen, im Bezug auf Vorhaltungen dieser Art. Wir gingen in die Wohnung, alles hier drinnen kam mir so fremd und kalt vor. Obwohl ich meine kleine Wohnung liebevoll eingerichtet hatte und sie liebte, wäre ich lieber mit Haven in der Standhütte geblieben und hätte die Nacht dort mit ihm verbracht. Ich seufzte tief bei dem Gedanken daran, was ich blöde Kuh, mir da hatte entgehen lassen. Es hätte ein perfekter Abend und eine noch perfektere Nacht werden können, dessen war ich mir ganz sicher. Doch jetzt stand ich hier in meinem kleinem hellen Wohnzimmer, das wie der Rest der Wohnung im Landhausstil eingerichtet war und war gezwungen, den Abend mit einem Mann zu verbringen, der mir jetzt nicht mal mehr die Bohne bedeutete. Was hatten meine Selbstzweifel und meine Angst nur wieder mit mir anstellt? Es hätte das Abenteuer meines Lebens werden können und jetzt musste ich mich mit dem Horror meiner Vergangenheit auseinander setzen! Resigniert sah ich ihn an, " Sorry Paul, es war ein anstrengender Tag für mich und ich möchte wirklich nicht unhöflich sein aber...", weiter kam ich nicht, denn er legte seine Arme um meine Hüfte und küsste mich. Ihhhhhgitt! War mir denn in den ganzen sieben Jahren nie aufgefallen, wie lieblos und gefühlskalt er es tat? Paul besaß noch nicht mal den Anstand seine Augen zu schließen, ganz im Gegensatz zu Haven. Ich bekam einen Stich durch mein Herz und wand mich aus seiner Umarmung „ Paul, es ist wirklich nett von dir mich zu besuchen, aber ich bin wirklich fix und fertig!" Er lächelte überheblich, " Ist schon okay Bella, ich habe verstanden!" Ich war erleichtert über seine Einsicht und hoffte auf einen schnellen Abschied, ohne weitere Küsse. Aber statt dessen, zog Paul seine Jacke aus und beschloss, dass er mir erst mal ein Bad ein lassen wollte, um es sich dann später mit mir so richtig gemütlich zu machen. Meine Gedanken schlugen Loopings wie in einer Achterbahn. Ich konnte doch nicht erst mit dem einem und dann mit dem Anderen? Nein, das wollte ich auf keinen Fall. Ich würde eine weitere Knutschattacke von ihm nicht überstehen und wo möglich noch mit einem Monster Herpes morgen an die Arbeit gehen?! Nein, auf garkeinen Fall, ich musste irgendwie aus dieser Situation raus, aber ich wusste leider noch nicht wie. Verdammt noch mal, wie sollte ich aus dem Gefühlschaos wieder rauskommen? Vielleicht hatte er recht und ich sollte wirklich erst mal etwas entspannen. Ich wollte nur noch allein sein und mich in meine Träume flüchten und da schien mir Badewanne, der einzige Ausweg, aus dieser misslichen Lage. Jawoll, auf den Weg ins Bad. Ich legte meine Sachen ab, holte aus dem Schlafzimmer Handtücher und frische Schlafutensilien. Dabei entschied ich mich wissentlich für den ältesten und schäbigsten Schlafanzug, den man sich vorstellen konnte. Dieser Kuss von vorhin hatte mir gereicht und ich wollte auf keinen Fall, das er noch auf irgendwelche sexuellen Dummheiten kam. „Kommst du, dass Wasser läuft schon", rief Paul mich und ich ging ins Badezimmer. Erschrocken sah ich, wie er sich gerade den Pullover über den Kopf ziehen wollte. Er hatte doch nicht vor, jetzt mit mir in die Wanne zu steigen? Himmel, nein, der Gedanke daran lies mich schon erschaudern. Ich gähnte übertrieben und versuchte so gut es ging ihm zu erklären, dass ich absolut fertig war. " Ähm , Paul....das ist jetzt echt süß von dir, aber bitte sei mir nicht böse...ich muss wirklich mal 5 Minuten allein sein. Mein Arbeitstag war der Horror heute und ich habe noch nichts gegessen! Du könntest ja wenn du willst etwas zu essen machen, ich habe solchen Hunger!", säuselte ich gespielt schläfrig. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Verblüfft sah er mich an und hielt inne. " Okay, wenn du wirklich meinst? Ich dachte, dass ich dir beim entspannen etwas behilflich sein kann?!" Ich schüttelte gähnend den Kopf, " Ich weiß das ist auch echt lieb gemeint von dir, aber ich brauch dringend etwas zu essen vorm schlafen gehen und da ich ja deine Kochkünste zu schätzen weiß, dachte ich mir das du uns schnell etwas zauberst?!" und fühlte mich ziemlich schlecht ihn so anzuflunkern. Ich war einfach zu gut erzogen für diese Lügereien. "Gut Bella, wenn das so ist und du wirklich so fertig bist, dann werde ich uns schnell noch etwas zu essen machen, damit wir noch genügend Zeit haben, später noch etwas kuscheln können!", er zog sich den Pulli wieder runter, gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich wollte weder, das er hier blieb, noch das er mit mir kuschelte! Ich wollte verdammt noch mal alleine sein und träumen! Paul ging zur Tür und säuselte liebevoll. " dann entspann dich mal schön meine Süße, ich freue mich schon auf Nachher!" und verließ das Badezimmer. Mir wurde schlecht. Irgendwas musste ich mir einfallen lassen das er von dem Gedanken runter kam, mit mir kuscheln, knutschen und schlafen zu wollen. Ich schloss hinter ihm schnell die Tür, damit er nicht doch noch zurück ins Bad kam. Dann stellte ich den Wasserhahn ab und zog mich aus. Langsam glitt ich in das warme Wasser, es fühlte sich gut an meinem Körper an. Zu gut, wenn ich ehrlich war. Ich versank schnell wieder in meinen Liebesrausch, bei dem Gedanken an Haven und verlor mich in meine Träume. Ich fand mich in einem hellen Leinenkleid, an einen wunderschönen Strand irgendwo im Süden wieder. Es war Abend und unheimlich warm. Ich sah wie die Wellen sich an Felsen, die in der Nähe waren brachen und hörte das Rauschen des Meeres. Die wilden Palmen, die diesen riesigen weißen Sandstrand entlang wuchsen, wogen sich im lauwarmen Wind, der über das Wasser wehte. Hier war ich auf einmal glücklich und frei. Alle Sorgen und Nöte verschwanden und es fühlte sich so einfach und so leicht an. Ich setzte mich hin und sah mich um, es war atemberaubend schön, wie auf einer der tollsten Postkarten die man sich vorstellen konnte. Die Sonne neigte sich am Horizont und sank langsam in Richtung der Meeresoberfläche. Ich grub meine Finger in den weichen Sand, der mir warm und flüssig durch die Finger rann. Alles war so echt, so real! Eine Stimme in mir trieb mich an aufzustehen und langsam in die Richtung des Meeres zu gehen. Ich stand auf und ging auf die Brandung zu. Mein Gefühl drängte mich, in das Meer zu gehen, denn ich wollte nur noch die Hitze von meiner Haut nehmen und das kühle Nass spüren. Ich ließ mich darauf ein und ging ins Wasser. Schritt für Schritt, glitt ich tiefer in die leichten Wellen. Es fühlte sich an, als ob man in flüssiges Gold eintauchen würde, kein bisschen kalt. Ich merkte nicht, wie weit ich schon hinein gegangen war und das ich bis zum Bauchnabel im Wasser stand. Plötzlich hörte ich eine männliche Stimme vom Strand her, die mir sehr bekannt vorkam. "Wenn die Sonne das Meer berührt hör gut zu...dann fängt es an zu Zischen...", Haven stand da und sah umwerfend aus. Wie aus dem Nichts war er hier erschienen und kam auf mich zu. Ich wurde nervös und musste mich beherrschen Luft zu holen bei seinem Anblick. Er sah fantastisch aus, nackter Oberkörper und eine schwarze Shorts. Langsam näherte er sich mir und das Wasser brach sich an seinen männlich geformten Beinen. Ich sah wie er immer weiter zu mir aufschloss und das Wasser an seinem Körper höher stieg. In mir loderte eine alt bekannte Hitze auf und es wurde immer Wärmer. Obwohl mir bewusst war das ich im Wasser stand, hätte ich jetzt alles um ein bisschen Abkühlung gegeben. Es fühlte sich an ob es kochen würde. Mein Verlangen wurde immer stärker und ich hätte schon allein, bei seinem Anblick laut aufstöhnen können. Ohne jegliche Vorwahrung, stand er genau vor mir und sah mich an. Dieser Blick, dieser nasse Körper, dieser Mann verschlugen mir die Sprache. Ich versuchte trotz meiner brodelnden Gefühle und Ängste etwas sagen, da trat ein ernster Ausdruck in seine Augen. " ...nicht reden...Abbie....fühlen...", mehr sagte er nicht und berührte mein Gesicht. Ich schloss die Augen und er streichelte mich zärtlich. Mit dem Finger fuhr über meine Oberlippe. Seine Berührungen, hatten die gleiche Wirkung auf mich wie schon in der Parallelen, ich erschauderte und wurde zu Sehnens nervöser. Zärtlich ließ er seine Hand über meine feuchte Haut wanderten bis zu meiner Hüfte und schob den nassen und jetzt durchsichtigen Stoff etwas höher. Ich erschrak, als mich Haven mit Leichtigkeit hoch hob und mich innig küsste. Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals und versank unter seinen leidenschaftlichen Küssen, in einen Gefühlsrausch. Er packte meine Beine und schlang sie um seine Mitte. Wir taumelten leicht nach hinten da uns die Wellen und der sandige Untergrund keine feste Standmöglichkeit gaben. Mit Mühe löste ich mich von diesen köstlichen Lippen. Ich brauchte dringend Luft und atmete ein. Er zog meinen Mund aber wieder an seinen und lies es nicht zu das ich mich von ihm entfernte. Stürmisch küsste er mich "Es ist mir egal was du möchtest, oder was du brauchst, ich weiß was ich brauche...dich und zwar hier und jetzt!", stöhnte er in meinen Mund. Er löste sich leicht, legte seine Stirn auf meine und sah mir direkt in die Augen. „ Ich kann nicht mehr länger warten, ich will mich nicht mehr beherrschen! Abbie ich brauche dich, jetzt und sofort!", mit diesen Worten war es nun endgültig um meine Fassung geschehen und mein Hirn setzte aus. Ich wollte nur noch eins, Ihn! Es war mir egal was ich für Komplexe hatte, wie alt ich war, oder wie lange wir uns kannten. Ich wollte ihn einfach nur noch spüren, auf meiner Haut, in meinem Geist und direkt umschlungen in den Gefühlen meiner Seele. Dieser Moment gehörte nur uns allein, wir kämpften uns, wild küssend an den Rand des Wassers. Langsam ließ er sich rückwärts ins seichte Wasser gleiten und zog mich mit. Unsere Körper lagen aufeinander und aus unserer Liebkosung, wurde pures Verlangen. Keiner von uns konnte sich mehr zurückhalten. Alles wurde intensiver und fordernder, unsere Gefühle, die Berührungen und die gemeinsame Lust die wir verspürten. Haven fühlte sich so gut an, er war so wunderschön, so leidenschaftlich und so androgen. Würde ich je genug von Ihm und seinem Körper haben? Empfindet er das gleiche für mich, oder bin ich nur ein flüchtiges Abenteuer für ihn? Ich stützte mich mit beiden Händen im Sand ab und blickte ihn an. " Warum ich?" fragte ich ihn. Er strich mir durch meine nassen Haare und lächelte. Hatte er mich etwa nicht verstanden? Ich versuchte mich zu erklären. „ Haven was ich meine, ist, es gibt eine Million andere, Frauen, die besser zu dir passen als ich, die besser aussehe, wahrscheinlich auch jünger und intelligenter sind. Warum gerade ich?" Er strich mir mit seiner weichen kräftigen Hand über die Wange " Weil du es eben bist Abbie, du bist ein verlorener Splitter meiner Seele, du bist perfekt für mich, mit dir kann ich mich fallen lassen und alles ist dann so leicht wie atmen!" Okay, jetzt hatte er mich, seine Worte waren schöner, als alle Liebesbekundungen, dieser Welt. Mir kam ein weiches seufzen über die Lippen und ich hoffte inständig, dass er es wirklich ernst mit mir meinte. In einer flüssigen Bewegung drehte er mich auf den Rücken und legte sich auf mich. „Ich meine jedes einzelne Wort genauso wie ich es sage, Abigail Ripley! Ich habe so lange auf dich gewartet, das es mich fast umgebracht hat!", er schloss die Augen. Ich hatte mein Leben lang auch auf den einen Prinzen gewartet, der mich aus dem grauen Alltag entreißen sollte. Von daher konnte gut nachvollziehen, wie es sich für ihn angefühlt haben musste Sehnsucht nach Jemanden zu haben, der gerade nicht greifbar war. Leicht zog er seine Stirn in Falten und seufzte. „ Ach Abbie...wenn du wüsstest!", er senkte seinen Kopf und unsere Münder berührten sich erneut. Ich betete inständig das dieser Moment ewig währte und dieses Gefühl der Liebe. Erschrocken über meine Gedanken zuckte ich zusammen. Hatte ich wirklich an dieses große Wort gedacht? Liebe, gute Güte ich kannte ihn kaum vierundzwanzig Stunden. Verwirrt riss ich meine Augen auf, als ich plötzlich eine Stimme hörte " Essen ist fertig!", was war denn das jetzt auf einmal? Sehnsüchtig und mit einem fragenden Blick, löste er sich von mir. " Ich denke wir sollten aufhören und du solltest jetzt etwas essen...!" " Nein..." widersprach ich „...ich will nichts essen, ich will dich und zwar hier und jetzt, was ist das denn für ein Mist? Und welcher Idiot redet so einen Blödsinn in meinem Traum!" ich war wirklich sauer und irritiert. Er lächelte sein Mr. Perfekt Lächeln " Bis morgen Abbie, dann kannst du mir vielleicht auch erklären, was das für eine männliche Stimme in deiner Wohnung, ist die, mit dir essen möchte!?", ich erschrak. Verdammt was machte der denn hier in meinem Traum. Heftig wehrte mich ihn gehen zu lassen, aber es gelang mir nicht und ich wachte auf! Gereizt schlug ich die Augen auf und stellte fest, dass das Wasser kühl geworden ist. Das war wohl die Strafe die man bekommt, wenn man zwei Männer gleichzeitig in seinem Leben hatte. Ich fluchte innerlich. Jetzt war mein Tag erst recht im Arsch. Ärgerlich über dieses plötzliche Ende unserer Leidenschaft, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab. Betrübt nahm ich mir meinen alten Schlafanzug zur Hand. Dabei fiel mir meine befleckte Bluse herunter und ich hob sie auf, um sie in den Wäschekorb zu legen. Sie roch noch nach Havens Parfum. Wie ein verrückter Stalker grub ich meine Nase in den Stoff. Augenblicklich wurde mir wieder heiß. Verfluchter Mist, was hatte sich Paul nur dabei gedacht gerade heute hier auf zu tauchen und mir zu allem Überfluss auch noch meinen Traum zu versauen! Fluchend zog ich mich an und schloss die Tür auf. Im Flur roch es zwar äußerst köstlich, aber ich hatte keinen Hunger, im Gegenteil. Ich war sauer, enttäuscht und wusste nicht wie das alles hier enden sollte. Ich beschloss, dass ich Paul irgendwie nach dem Essen loswerden musste, die Frage war nur wie?

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parallel Lost&Found! Band1
रोमांसAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...