Hoffnungslos Verliebt...

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"War es okay für dich?", frage er mich leise. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, tat es aber trotzdem dann ganz vorsichtig. "Hmmm...denke schon." , ich holte wieder tief Luft. Die leichte Übelkeit die ich verspürt hatte verflog so schnell, wie sie gekommen war. Es war seltsam, eben waren wir noch in einem wunderschönen Haus am Ozean und jetzt saßen wir wieder in seinem Auto und standen an der Ampel. Sie schaltete auf Grün und Haven fuhr los, als ob nichts passiert war. Unschlüssig ob ich nicht vielleicht doch geträumt hatte, ordnete ich meine Gedanken. Ich sah auf die Straße und stellte fest, das ich ihm noch überhaupt nicht gesagt hatte, in welchem Stadtteil ich eigentlich wohnte. "Haven, du weißt doch gar nicht wo ich wohne? ...Wo fährst du hin?", kam mir über die Lippen. Belustigt sah er gerade aus und räusperte sich " Ähmm, nein, so richtig weiß ich es nicht, aber ich fahre einfach gerade aus.....wir fahren doch noch sehr langsam!", er zwinkerte mir zu, sah mich aber leicht unsicher an. Ich hatte so ein seltsames Gefühl im Bauch, das er nicht ganz die Wahrheit sagte. Irritiert blickte ich nach vorn und erst jetzt bemerkte ich, das wir langsamer, als Schrittgeschwindigkeit fuhren, was wiederum auch seltsam war. Er schien es zu bemerken das ich angestrengt nachdachte. " Es ist eben so, wenn man saliert. Bei uns geht die Zeit normal vorbei, aber hier verlangsamt sich alles und erst nach einer Weile, wenn wir wieder zurück gekommen , hört die Zeitlupe auf. Siehst du es ist schon wieder normal.!", er zeigte zur Seite. Ich sah aus dem Fenster und wirklich, wir fuhren jetzt in einer ganz normaler Geschwindigkeit weiter. "Hmm. sehr....interessant..!", dachte ich laut. „Wozu ist das so?" Haven zuckte mit den Schultern," Ich weiß nicht, hat irgendwas mit einem Raum- und Zeitkontinuum zu tun? Genau kann ich dir das nicht erklären!" Mir viel auf das Haven trotz dem, dass er nicht wusste wo ich wohnte in das Richtige Stadtviertel fuhr. „Ich wohne übrigens, in der Parklane 74b. Nur, falls ich es noch nicht erwähnt habe!" irritiert über diesen Zufall, sah ich aus dem Fenster und es begann zu regnen. "Gut zu wissen...!", er bekam leicht rote Wangen und fuhr weiter gerade aus. Die restliche Zeit verbrachten wir mit Schweigen. Ich lauschte der Musik im Radio. Es spielte -No Angel von Birdy, mir gefiel dieses Lied. Ich hörte den Text genauer an und fragte mich, ob mir das Schicksal vielleicht irgendwas sagen wollte? Man war ich heute wieder Mystisch unterwegs. "Ein wirklich schönes Lied, es hat eine schöne Tonfolge!" Haven sah mich an. Ich kam aus meiner Mystischen Welt in die seine und lächelte. „ Es war ein wunderschöner Abend und ich wünschte unsere Fahrt würde länger dauern, aber leider muss ich Ihnen mitteilen, dass wir schon angekommen Ms. Ripley!?", er hielt den Wagen an. Ich betrachtete im Dunkeln seinen Augen, in ihnen lag ein Fünkchen Wehmut. "Sind wir jetzt wieder beim Sie?",mehr viel mir nicht ein, weil ich den Gedanken verdrängen wollte, das er eventuell doch etwas für mich empfinden könnte. Ich hätte ihn ewig so ansehen können, wie er da auf dem Fahrersitz so lässig saß, in seinem maßgeschneiderten Anzug und dem offenen Hemdkragen. Eine tiefe Sehnsucht strömte durch mich hindurch und wollte aus irgendeinem Grund nicht, dass dieser Abend mit Ihm ein Ende fand. "Ich hoffe doch nicht, das wir wieder beim Sie sind! Wir,haben uns schliesslich schon geküsst und wer weiss, wenn du nicht unsicher geworden wärst, ob ich weiterhin hätte Gentleman sein können und nicht doch versucht hätte mit dir ....!" , Haven zuckte entschuldigend mit den Schultern. Ich wurde verlegen und man konnte förmlich spüren wie die Luft zwischen uns wieder zu knistern anfing, als wir uns tief in die Augen sahen. Ich wurde feuerrot im Gesicht bei dem Gedanken an Sex mit ihm und senkte meinen Blick, in den Fußraum. " Es gefällt mir. wenn du verlegen wirst, das ist sehr süß!", Haven beugte sich herüber flüsterte mir ins Ohr. Wenn es eine Steigerung zu feuerrot gab, hatte ich diese jetzt erreicht. Er legte die Finger unter mein Kinn und drehte mein Gesicht zu seinem. "Wie gerne würde ich jetzt mit zu dir hochkommen, dich die ganze Nacht küssen und ...!", er hielt inne und zog die Luft tief ein. Seufzend gab er der Realität nach. „..., aber leider müssen wir morgen früh beide wieder ausgeruht an der Arbeit erscheinen. Schließlich kann ich es, als dein Koordinator nicht verantworten, dass du wegen einer unbedachten Tat, dein Arbeitspensum nicht schaffst, nur weil wir Beide nicht ausgeschlafen haben und einen einvernehmlichen Zusammenschluss in der Nacht hatten!", mit diesen Worten sah er mich mit seinem Unwiderstehlich Blick an, in dem er eine Augenbraue hoch zog und süffisant lächelte. Mir verschlug es jegliche Sprache, lieber Gott war er verführerisch, wenn er mit solchen Fachmännischen begriffen um sich schmiss. Dieser Mann hatte wirklich eindeutig für sein Alter zu viel Sex-Appeal für mich. Haven verzog lasziv seine Mundwinkel und drückte mich fest an sich. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Lippen und gab mir den Kuss des Jahrhunderts, was sagte ich, des Jahrtausends! Hätte ich nicht auf diesen Ledersitzen gesessen, dann wäre ich, vor diesem Gefühlsausbruch der sich in mir abspielte ohnmächtig geworden. Völlig benommen löste ich mich, aus diesem wunderbaren Moment und machte die Tür auf. Ich stieg mit zitternden Knien aus dem Wagen. "Gute Nacht Haven", säuselte ich benommen und wandte mich zum gehen von ihm ab . "Abigail, warte....", ich drehte mich herum ".....ich danke dir für unseren schönen Ausflug.....ich hoffe das du akzeptierst, was ich bin und wer ich bin ... ich wünsche dir eine Gute Nacht und schöne Träume!", mit diesen Worten sah Haven mich unsicher an, lehnte sich über den Beifahrersitz und schloss die Tür. Ich lächelte zuversichtlich in seine Richtung und er fuhr sehr glücklich davon. Sehnsüchtig blickte ich hinter dem silbernen Auto her und musste mich beherrschen nicht blöd grinsend zum Abschied zu winken. Ich drehte mich rasant um, weil meine Mundwinkel schon zuckten und ging blöd grinsend zur Tür und bemerkte dass sie nicht abgeschlossen war. Total verknallt und vollkommen neben der Spur stieß ich sie auf. Meine Güte hatte es mich erwischt, wie einen 16 jährigen Teenie, dachte ich. Sehr glücklich und wie benommen schwebte ich auf Wolke sieben, die Treppenstufen bis zum 3. Stock hoch. Es war wirklich ein so wundervoller, unrealistischer Abschluss eines vollkommen verrückten Tages gewesen. Ich ging in Gedanken nochmal alles durch und dachte an Havens Worte. Was wäre noch zwischen uns passiert, wenn er nicht plötzlich seiner Leidenschaft Einhalt geboten hätte!? Hätte ich wirklich zugelassen, das wir zwei? Er und ich? Ohh man, was für eine Leidenschaft! Vor meiner Wohnungstür suchte ich verträumt und mit zitternden Händen, den Schlüssel für meine Wohnungstür. Meine Tasche war wirklich zu überfüllt mit allem möglichen Mist. Ich fluchte leise vor mich hin und zu allem Überfluss, ging das Treppenhauslicht aus. Ich griff nach dem Lichtschalter, als von hinten eine große Hand sich auf meine Legte und ihn drückte. "Ich hatte schon auf dich gewartet, du bist aber spät dran, wo hast du dich denn heute so lange aufgehalten?", flüsterte mir eine männliche Stimme ins Ohr. Erschrocken fuhr ich herum, aber diesmal sah ich nicht in blaue Augen, sondern in grün graue! Es war Paul mein Ex Freund. Mit ihm hatte ich nun wirklich nicht mehr gerechnet und alles was mir zu seiner Anwesenheit einfiel war, "Ach du Scheiße!".

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt