„Was ist los?", fragend blickte ich zu meinem Freund und mir wurde ganz flau im Magen , einerseits von seiner Raserei und andererseits, weil mir seine Reaktion und eine Ahnung sagte, das irgendetwas verdammt falsch lief und es um Clair' ging. „Ja, du hast recht, Clair' ist abgehauen nachdem er mit ihr geredet hat und jetzt ist mein lieber Bruder am Boden zerstört!", sagte Haven ganz beiläufig als er die Spur wechselte und fast eine rote Ampel überfahren hätte. Oh, nein, was war nun wieder passiert, hörte das mit diesen mittelschweren Katastrophen denn nie auf? Würden wir je in Ruhe miteinander über alles reden können, ohne das sich nicht die nächste Katastrophe anbahnte? Es war wie verhext. „Wie lange ist sie schon weg?", fragte ich mit wenig Hoffnung, dass Haven mir eine Antwort, auf diese Frage geben konnte und er verneinte auch sofort meine Frage, mit der Bitte, sie zu erreichten, da Sam es mehrfach erfolglos probiert hatte. Ich kramte in meiner Tasche und war mir sicher, das sie sich nur aus dem Staub gemacht hatte, weil sie einfach nur eine Auszeit brauchte. Wie lange diese bei ihr dauerte konnte ich allerdings nicht sagen, bei Aiden waren es ein paar Wochen gewesen und ich konnte sie nur mit Mühe und Not davon überzeugen, wieder unter Menschen zu gehen und anfangen zu leben. Verfluchte scheiß Tasche, warum fand ich nie was ich darin suchte? Ich verzweifelte beinahe beim herumkramen, mit meiner unbeholfenen linken Hand, als ich dann mein Mobiltelefon fand. Zuerst versuchte ich bei ihr zu Hause anzurufen, nichts. Dann auf ihrem Handy, aber dort ging auch nur die Mailbox ran. Später hatte ich mehr Erfolg, als ich bei ihren Eltern anrief. Sie erzählten mir, dass Clair' sich vorhin bei ihnen kurz gemeldet hatte und übers Wochenende, in ihr altes Chalet in den Bergen wollte. Jetzt wusste ich zwar wo sie war, allerdings würde es Stunden dauern, bis wir mit dem Auto diesen abgelegen Ort, in den Bergen nahe Schottland, erreichten würden." Was ist? Was haben sie gesagt? Weißt du wo sie steckt?", nervös kramte Haven schon sein Navi aus dem Türfach." Ja, habe ich, aber da gibt's ein klitze kleines Problem...Sie ist in einer Berghütte nahe Schottland und es wird Stunden dauern, bis wir dort sind, bei dem Wetter!", mein Blick glitt zum Fenster raus und der Schneefall wurde immer stärker. „Kein Problem, ich denke wir drei werden das schon schaffen. Bitte gib die Adresse in das Navigationsgerät ein und schreib Sam eine Nachricht. Sag ihm wir sind gleich da und er soll sich etwas warmes anziehen, wenn er sich nicht die Eier abfrieren will...!", grinsend legte er mir die Geräte in den Schoß, als er bemerke wie ich sarkastisch mit meiner lädierten Hand winkte. Die hatte er wohl in diesem Trubel total vergessen. Schnell fuhr er in eine Parkzone und rief seinen Bruder an, während er am Navigationsgerät herumhantierte und ich ihm dann leise die Adresse gab. Sam klang sehr erleichtert am Telefon und hatte sich schneller angezogen, als wir fahren konnten. Noch bevor wir vor seiner Haustür waren, stand er unten und wartete ungeduldig. Im Auto machte er sofort Stress. "Nun fahr doch, die Ampel ist grün...mach doch hin!", er war wie ein Kind, was zu viel Red Bull intus hatte. „Hav jetzt beeil dich doch! Was wenn sie wieder weg ist? Man du fährst aber auch, wie Tante Erna heute....sag mal hat dein Auto auch ein Gaspedal, oder ist es so ein Montagsfahrzeug und haben sie es vergessen einzubauen!?", nölte er ununterbrochen auf dem Rücksitz herum. Haven reichte es und mitten auf einer dunklen vollkommen verschneiten Landstraße, im Nirgendwo, trat er mit voller Wucht auf die Bremse. Wir sackten alle nach vorne. „Sam ich warne dich, noch ein Wort und du läufst! Was meinst du wo sie im dunklen hin soll auf dieser einsamen Berghütte....? Vielleicht Gänseblümchen pflücken im Wald?! Also wirklich!!! Erzähl uns lieber wie du das wieder geschafft hast, du bist echt die Katastrophe in Person.", Haven starrte angesäuert in den Rückspiegel. Der arme große blonde Kerl, saß auf einmal ganz deprimiert auf dem Rücksitz und begann zu erzählen, während sein Bruder weiter fuhr. "Nun ja es war so...ich habe habe Bambi, ähh ich meine Clair', mit zu mir genommen und ihr erklärt, das ich vielleicht doch etwas übertrieben habe. Naja bis zu dem Punkt war auch noch alles in Ordnung. Aber dann habe ich ihr von diesem Gefühlsaustauschgedankendingsbums, wie Abbie es nennt, erzählt und sie ist mir fast an die Gurgel gegangen und ausgerastet. Ich habe versucht sie zu beruhigen und ihr geschworen das nicht auszunutzen usw., aber egal was und wie ich es versuchte ihr verständlich zu machen, es wurde immer schlimmer. Irgendwann fing sie noch an zu weinen und ich habe sie dann versucht in den Arm zu nehmen und zu beruhigen, das funktionierte auch, bis zu dem Moment, als meine Gefühle verrückt spielten und ich mehr wollte. Naja ich dachte, ich mache es so wie du, Sex zieht doch auch bei dir und Abbie....hast du gesagt. Doch sie hat mir vorgeworfen ein Kindskopf zu sein und mir einfach eine geknallt und ist dann abgehauen!" Jetzt kannten wir das ganze Debakel und er hatte mir schon bis zu dem Moment leid getan, wo er ihr die Wahrheit gesagt hatte. Aber ab dem Sexthema allerdings, hätte ich genauso gehandelt wie Clair'. Die Arme, sie musste so was von durch den Wind sein. Warum hatte sie sich nicht gleich bei mir gemeldet, aber so war sie nun mal, alles schön mit sich selber abmachen. Haven rutschte bei Sams Worten immer tiefer in seinen Sitz, es war ihm unangenehm und brummelte was vom einem Idioten. Mich hingegen schockierte das. was er gesagt hatte nicht mehr all zu sehr, aber das wusste Haven ja nicht. Ich sah ihn nur, bei Sams Ausführung, von der Seite an und zog scharf die Luft ein. Sam, der sich gerade um Kopf und Kragen bei seinem Bruder redete, bemerkte nichts. Im Gegenteil, er war zu sehr mit seiner Angst und Trauer um Clair' beschäftigt. Die restliche Zeit schwiegen wir und ich schlief vor Erschöpfung von diesem Tag, den ich nur zu gerne aus meinem Gedächtnis streichen würde, ein. Haven, der dies fühlte, legte mir sanft seine Hand auf mein Knie und weckte mich einige Zeit später sanft. "Darling, aufwachen......wir sind da!"
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parallel Lost&Found! Band1
RomanceAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...