parallel Lost&Found! Band1

Moulin Red Rouge'

Kichernd und feixen betrachteten wir uns in jedem Schaufenster. Es war einfach zu unrealistisch wie wir jetzt aussahen. Ich, die vorher eine schwarze Jeans mit Pullover getragen hatte, trug jetzt den dunkelblauen Jumpsuit mit der Silbernen Stickerei und Clair' hatte ihre Chucks in die Tüte gesteckt und stöckelte neben mir in einer schwarzen Marlenehose und beigen Miederbluse her ,die Ihre Brüste extrem sexy betonte. Fertig von den hohen Schuhen, zu der Mich meine sehr Überzeugende Freundin überredet hatte, stöckelten wir weiter bis wir im -Moulin Red Rouge'!- saßen. Es war ein sehr sehr nobles Restaurant, dem ich aber kaum meine Aufmerksamkeit widmen konnte, da meine Füße mich vor Schmerzen fast um brachten. Wozu hatte ich mich nur wieder überreden lassen, ich war es schließlich nicht gewöhnt, in solch monströsen Absätzen, durch die Gegend zu stolzieren. Clair', die sich köstlich über meine Wackeldackelparade amüsiert hatte, hatte inzwischen das Aussuchen der Speisen übernommen, während ich noch meine Armen Füsschen bemitleidete und nicht gerade entzückt war das hier alles - wirklich alles auf der Sprache angeschrieben war, die ich überhaupt nicht konnte - Französisch! Es hörte sich gut an wenn sie plötzlich von Englisch zu ihrer Muttersprache wechselte. Naja, als geborene Französin lag es ihr halt im Blut. Ich verstand kein Wort von dem was sie da sagte, ab er es hörte sich unwahrscheinlich viel an, jedoch als der Kellner dann 20 Minuten später mit einem einfachen Hähnchenbrustfilet, mit Bratkartoffeln und Salat wieder breit grinsend auftauchte, war ich etwas irritiert und fragte nochmal nach, was sie Gaston' alles gesagt hatte. Clair' lachte und verriet mir leise, dass sie nicht nur mit ihm übers Essen geredet hatte, sondern auch angeblich über die schöne Stadt Paris, worauf ich nur sagte „Ja ...ja wers glaubt wird selig!"

Der letzte Happen, den Hähnchens, den ich mir gerade in den Mund geschoben hatte, blieb mir fast im Halse stecken, als die Wand neben uns verschoben wurde und ich auf eine große Bühne blicken konnte, auf der plötzlich sehr leicht bekleidet von jungen Männern gesungen wurde. Entgeistert sah ich Clair' an.„ Wow, dein Bruder hat wirklich nicht zu viel versprochen...und Mum wäre begeistert, das ist ja wie das echte Moulin Rouge' in Paris, nur das die auf der Bühne hier Männer haben!" verkündete sie mir mit einem grinsen das so breit war, das man ihr eine Banane hätte quer in den Mund schieben können. Jetzt wurde mir sofort klar, das wir hier nicht aus versehen gelandet waren. Bei der Erwähnung meines Bruders, konnte es nur eine Art Nachtclub sein in dem wir gelandet waren. Das einzige was mich irritierte war, dass gerade Jannik ihr den Tipp gegeben hatte. Naja, was sollte es wir waren hier, wir waren jung und vor allem...Haven und Sam waren weg und .....es war Junggesellinenabschied!

Die Atmospähre nach mehreren Cocktails und wirklich sehr netten Showeinlagen, von noch netteren Männern, kochte förmlich. Clair' und ich amüsierten uns prächtig und hatte ich schon das seltsame Gefühl, das ich mehr als beschwipst war, als ich mich zu Clair' hinüber beugte und ein großer blonder Mann, mit Cowboyhut, auf die Bühne kam. „Ohhh sieh mal, jetzt kommt was für dich da auf die Bühne! Na, der dürfte dir doch gefallen!" Sie prostete mir zu und sah wieder zu dem Typen, der jetzt im Scheinwerferlicht, mit dem Rücken zum Puplikum, seinen Hintern zur Musik bewegte und anfing, -Pour some sugar on m- zu singen. Clair' machte große Augen, prostete diesmal ihm zu und rief „ Machs nicht so spannend...lass die Hosen runter Cowboy!" Ich lachte laut auf, weil wusste, das sie auf ihre Showeinlage auf Havens Esstisch anspielte. Es war spaßig zu sehen, wie er da oben stand und Clair' auf ihrem Stuhl immer unruhiger wurde. „Meinst du der Strippt jetzt richtig??!! Scheisse ich glaub ich bin besoffen, oder Sam hat nen Doppelgänger mit seinem Arsch und der Stimme!" Sie, pfiff ihm zu und lachte laut, als die Musik richtig einsetzte ein und er sich immer noch nicht dem Publikum offenbarte. Er bewegte sich sehr gekonnt sexy und anmutig.„ Na der hat's aber drauf! Los lass uns mal weiter nach vorne gehen, wenn der sich nicht gleich nackig macht mach ich es!" Clair' zog mich grölend, an der Hand hoch und ich stolperte lachend hinter ihr her, bis ein Mann, der hektisch an mir vorbei huschte, mich rempelte, dass meine Tasche zu Boden fiel. Idiot. Bückte mich schnell und sah von der Seite nur sein Profil, bei dem mir das verdammt Ding wieder auf den Boden krachte. Ach du Scheisse, der sah ja fast aus wie Haven. Geschockt hob erneut meine Tasche hoch und bekam gerade noch mit, wie er im weiterlaufen, mit sehr englischen Englisch rief „Entschuldigen sie vielmals Lady...das war keinerlei Absicht.....mein Fehler". Ich ruckte sofort hoch, weil ich auch diese Stimme kannte, aber er war weg. Oh man, der letzte Drink war wohl etwas zu viel des Guten gewesen, ich und Clair' sahen schon Gespenster. Irritiert kramte ich in meiner Tasche rum und knallte im weiterlaufen gegen eine Kurzhaarige Frau. Es war Clair' die wie erstarrt stehen geblieben war und auf die Bühne starrte. Toll, warum hatte ich am Tisch meine Schuhe ausgezogen, jetzt ich konnte nichts sehen was da vorne vor sich ging. Meine Freundin lies sich nicht bewegen und Rechts und Links, versperrten mir zwei große Kerle die Aussicht. Na, das war ja Typisch, alle sahen was vor sich ging nur ich wieder nicht. Neben mir fingen zwei junge Mädels an zu kreischen und auf einmal fingen alle Frauen an hysterisch zu werden und rannten wie die wilden in Richtung Bühne. „Was ist da los?" Motzig weil ich alles verpasste, versuchte ich durch die Menge zu blicken, aber hatte keine Chance, bis sich Clair' aus ihrer Starre erlöste und sich zu mir umdrehte. Ihr Gesichtsausdruck, wechselte von weiß zu rot und von rot zu weiß. " Da oben..Da....oben.....ist......", sie zeigte schockiert auf die Bühne und griff sich an den Hals. Ohhhje..das konnte nichts gutes bedeuten. Sofort riss ich mich zusammen und fragte "Was ist denn da oben....Ist der Mann nackt?" Clair's Augen wurden groß und schrie" Ohhh mein Gott ich hoffe nicht....!" Wieder drehte sie sich rum und ich sah immer noch nichts. „Was ist denn jetzt da oben???" Quengelnd sprang ich hinter ihr hoch, bis sie mich vor sich schob und brüllte „MEIN MANN....und der besoffene Trottel zieht sich aus!" Ich sah was sie meinte und drehte mich rum. „Scheisse!" entfuhr mir, als mir klar wurde das das eben doch keine Mr. Steel- Halluzination war, aber das war nebensächlich, denn Clair' schlug die Hände vor ihr Gesicht und fluchte wie ein Teufel auf Französisch, was ich diesmal dann doch verstand. Geschockt von der Szene Sam, mit nackten Oberkörper, vor einer Frauenherde mit dem Popo wackeln zu sehen und Clair' fluchend am Boden zerstört, packte ich ihren Arm, zog sie hinter mir her und versuchte mir einen Weg durch die Meute zu bahnen. Es war nicht leicht, aber als wir vorne an der Bühne ankamen, sah ich, dass er sich schon bis auf seine Shorts ausgezogen hatte und damit spielte sich auch dieser zu entledigen. "Lieber Gott, du hast doch nicht noch vor noch deine .......Junge...Bitte lass die Kugeln drin!" Brüllte ich ihm entgegen und musste mir von zwei sehr aufgeregten Damen böse Blicke einfangen während Clair', mit feuerrotem Gesicht neben mir stand und ihm zubrüllte „Duuuuuuu.....Cochon!!!". Oh, nein, wenn nicht gleich etwas passierte und er seine Männlichkeit hier präsentieren würde, würde es nicht nur in allen Zeitungen Europas stehen, nein würde es morgen auch definitiv keine Hochzeit geben. Hilfesuchend sah ich mich um. Mir nur eine Möglichkeit, Sams Ehre und seine Ehre zu retten, ich musste dringend meine Halluzination wieder finden.