Holzhacken mit Kopfkino...

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Die Sonne stand schon hoch am Himmel und schien direkt in meine Augen. Blinzelnd wurde ich langsam wach und streifte mir die Decke über den Kopf. Ich wollte noch nicht wach werden, wollte noch ein wenig schlafen, mit diesem wunderbaren Gefühl, mich geboren und geliebt zu fühlen. Allein der Gedanken ihn an meiner Seite zu haben, löste in mir eine nie gekannte Regung aus. Man könnte es fast schon Liebe nennen. Leicht erschrocken über den Leichtsinn meine Gefühle so offen dar zu legen, tastete ich neben mich und stellte fest, dass Haven nicht mehr da war. Das Gefühl der Behaglichkeit wich in mir und mir wurde schlagartig kalt. Enttäuscht schlug ich die Decke zurück und sah mich im um, in der Hoffnung ihn irgendwo zu entdecken. Fehlanzeige. Enttäuscht stand ich auf und streckte mich, wo war er nur hin. Mein Blick schweifte zum Sofa wo gestern noch seine Sachen gelegen hatten, aber diese waren auch verschwunden. War er einfach saliert, ohne mir auf Wiedersehen zu sagen? Das konnte nicht sein, ich fühlte mich nicht langsamer, als sonst. Wie auch immer. Nachdenklich ging ich ins Bad und erschreckte mich, als ich in den Spiegel blickte. Ach du liebe Güte! Meine Haare standen in alle Richtungen ab und erinnerten mich an diese Frau, aus der griechischen Mythologie, wie hieß die noch gleich....ahhh Medusa. Es war im wahrsten Sinne, des Wortes Haarsträubend, als ich den Kamm aus der obersten Schublade, des Badeschrankes nahm und versuchte dieses Chaos auf meinem Kopf zu beseitigen. Gut, das ich wusste, wo Clair's Mutter die Kosmetikartikel aufbewahrte und die Ersatz Zahnbürsten. Ich versuchte das beste aus mir zu machen und war fast mit allem fertig, als ich von oben Schritte und Stimmen hörte die immer lauter wurden. Clair' und Sam waren wohl auch schon wach und wie ich vernahm geradewegs, auf dem Weg nach unten. Plötzlich ging die Bad Tür ging auf und wie in alter Manier platzte Sam ohne Umschweife herein und stand vor mir. Mist, ich hatte ich schon wieder vergessen abzuschließen? Die Röte schoss mir sofort ins Gesicht, bei dem Gedanken, an diese fürchterliche Nacht und den Umstand das ich dabei leicht bekleidet war, aber Sam fand es lustig. Er griente und legte gleich los, "Guten Morgen, Mrs. Steel, na gut geschlafen?", zog er mich auf, Gott sei dank war er diesmal bekleidet. "Japp, schon sehr gut...und selbst!?", erklärte er süffisant und zeigte seine geraden weißen Zähne! Man war mir dieses Gespräch peinlich. Ich nickte schüchtern. "Hey alles Prima Abbie,mach dir mal nicht so einen Kopf, ist alls im Grünen Bereich...kann passieren das man seinen Mann verwechselt!", versuchte mich Sam unnötigerweise zu trösten und ging an mir vorbei mit einer Zahnbüste im Mund. Wie konnte man nur so cool sein?!

Zügig verließ ich das Badezimmer, um Sam wieder hinein zu lassen und ging mit unwohlen Gefühlen in den Wohnraum. Clair' stand mit einer Tasse in der Hand am Fenster und schaute gespannt nach draußen. "Na du Verführerin..." ich erschrak, war sie doch Sauer auf mich? "Guten Morgen", sagte ich knapp." Hab dir auch schon eine Tasse Tee gemacht!", sagte sie und drehte sich um und- lächelte. Puh....! Warum hatte ich eigentlich so ein schlechtes Gewissen? Es war doch nichts passiert. Wortlos nahm ich die Tasse entgegen die sie mir hin hielt. "Wollen wir uns jetzt anschweigen, oder bist du heißer vom vielen Knutschen?", sie lachte. „Ich weiß das das, heute Nacht eine Verwechslung war und bin nicht böse auf dich oder so!", neckend stupste sie mich an. Ich atmete aus. "Gut, .....ich hab nämlich irgendwie..... nen schlechtes Gewissen....!", versuchte ich ihr meine Situation zu erklären. "Warum das denn?..Sam war es doch der hier nackt runter gestiefelt ist und keinen Ton gesagt hat! Hätte er die Situation aufgeklärt, dann wäre, auch nichts passiert!", sie verdrehte amüsiert die Augen Ich lachte auf. "Nein...zu zweitausend Prozent nicht..!" Und mir wurde wohler. "Ich weiß doch auch nicht, was hat der immer zu mit seiner Nackt herum Lauferei?", beschwerte sich meine Freundin und schüttelte den Kopf. " Das kann ich dir auch nicht sagen, abe3r Haven macht das auch ständig! Vielleicht haben sie ein Männlichkeitsdefizitsyndrom und müssen ihre Dinger präsentieren, wie diese Typen mit dem Mantel! Oder sie sind zu Hause auch alle so rum gelaufen....!", feixte ich und kicherte leise. Clair' konnte sich nicht mehr beherrschen und lachte Laut "Scheiße !!!!...Stell dir das mal vor, wir lernen seine Eltern kennen und müssen uns an der Haustür erst mal ausziehen, um uns bei ihnen vor zu stellen!" Ich verschluckte mich vor lachen an meinem Tee. Allein der Gedanke war mehr als schrecklich. "Bäh....Clair'...also wirklich...was du für Ideen hast!" "Meine Gedanken sind noch harmlos...!", sie grinste. „....Sam konnte die ganze Nacht nicht mehr schlafen und hat mich genervt!", sie verdrehte die Augen. Fragend sah ich sie an. "..Na, du hast ihm, durch euer Gespräch heute Nacht, irgendwelche Flausen in den Kopf gesetzt und er wollte unbedingt, dass ich ohne Höschen...ach vergiss es..fürchterlich!" Sie nickte in Richtung Badezimmer und zeigte einen Vogel in seine Richtung. Ich verstand sofort und musste an diesen Peinlichen Moment denken und augenblicklich viel mir Haven ein, er war wie vom Erdboden verschwunden. "Sag mal hast du Haven irgendwo gesehen? Der ist spurlos verschwunden!", fragte ich meine Freundin.Sie nickte. "Japp, der Marlboro-man ist draußen!" und zeigte hinter sich. "Draußen ???....Was macht der um diese Uhrzeit draußen?"; ich verstand das nicht. "Würde sagen:::Frühsport...wird dir gefallen!"; zwinkernd trat sie zur Seite. Der Mann kam auf Ideen, Sport in aller Frühe, dass konnte mir nun wirklich nicht passieren. Ich ging zum Fenster und mir rutschte ein "Uhhhhhhhh Ok!", heraus und verträumt sah ich ihm bei seiner Beschäftigung zu. "Na das gefällt der Abbie aber...", neckte Clair' mich und sah mich von der Seite an. "Süsse, brauchst du nen Handtuch...,,.Dir läuft ja schon das Wasser im Mund zusammen, nur vom zusehen!" "Du bist doof....aber ...das ist doch.....nicht auszuhalten....!", ich kniff die Augen zusammen und biss mir auf die Lippe, bei dem Anblick. Es war wirklich sehr anziehend für mich, den Marlboro-man, wie Clair' ihn jetzt nannte, beim Holzhacken, mit seinem doch sehr männlichen Äußeren zu betrachten. Ich verfiel regelrecht in einen Liebesrausch. Er war so anders, machte Körperlich anstrengende Arbeit, die ihn schwitzen lies, hatte zerzauste Haare, einen Vollbart und dann trug er auch noch diese freizeit- Klamotten...atemberaubend! "...Jetzt stell dir das doch mal mit nacktem Oberkörper vor.......", träumte ich laut und biss mir auf die Lippe. "Ähmm....Nee...bitte nicht....das heute Nacht hat mir schon gereicht!", gab Clair' zurück während sie amüsiert ihren Tee trank und sich übertrieben schüttelte. "Was hat dir gereicht und wer ist nackt?" Sam erschreckte uns beide fast zu Tode.."Niemand ist nackt....und ich hoffe du auch nicht!", gab Clair' ihm als kurze Antwort. Er zog die Augenbraue hoch verstand nur Bahnhof. Sie zeigte aus dem Fenster und fragnd schaute er mir über die Schulter. "Na und....der hackt Holz....was ist schon...!", langsam sah er mich von der Seite an. Ich stand immer noch dümmlich träumend da und kaute mir auf meinem Daumen rum. "Du Luder!!!", entfuhr es ihm so abrupt, dass er mich ruckartig aus einem wirklich sehr schönen und geradezu unanständigem Tagtraum riss. Clair' schlug ihm mit der Hand auf den Rücken. "Ey Sammy....lies ihre Gefühle nicht....das geht dich nichts an!" und sah ihn böse sah sie an. "Sag ihr das....Sie schreit ja förmlich danach vom Jeti gef..", Clair' hielt ihm den Mund zu und brüllte nur "SAM!" Nuschelnd durch ihre Hand, entschuldigte er sich und hob beschwichtigend seine Hände. Clair' aber sah ihn tadelnd an. Sie hasste es wenn er in irgend einem Kopf gerade wieder sein Unwesen trieb. "Iss ja schon gut meine Göttin der Weisheit!", flüsterte er zwischen ihren Fingern und küsste jeden einzeln. Das gefiel ihr und es dauerte nicht lange dann hatte Sam sie da wo er sie haben wollte, packte sie rasant, gab ihr einen so verdammt heißen Kuss, dass sie leicht stöhnte. Ich sah gerade noch wie er ihr hinten in die Hose, an den Hintern, griff, als ich mich umdrehte. Das Gefühl kannte ich nur zu gut, diese nie enden wollende Leidenschaft und diese fiesen kleinen, aber doch effizienten Ablenkungsmanöver! Das musste wohl in den Genen Liegen, oder Haven hatte einen verdammt guten Lehrmeister gehabt. Ich sah wieder raus, aber hörte die Unterhaltung hinter meinem Rücken. Sam flüsterte, etwas vom Holzhacken und Clair' , willigte ein. Allerdings nur unter der Bedingung, das er ihr vorher die bequemen Sitze im Auto zeigen solle. Sams dreckige leise lache und ein weiterer heißer Wortwechsel verrieten mir, das Clair' ihn wohl gerade berührt hatte. Wohin sie griff konnte ich nicht sehen, aber ich konnte es mir denken, da ich etwas im Fenster sah, was sich unweigerlich in meine Gedanken fraß. Verdammt, wieso mussten sich Fensterscheiben, denn auch spiegeln. "Hey, ich bin zwar gerade etwas abgelenkt, aber immer noch in diesem Zimmer Leute!", schimpfte ich, also mir dieses Getue hinter meinem Rücken zu viel wurde. Doch selbt darauf bekam keine Antwort, also drehte ich mich mutig herum. "Haaaaaaaaaaaaaaallooooooooo!", rief ich laut, keine Reaktion. Eng umschlugen standen die Beiden, wild knutschend jetzt vor mir und begrabschten sich noch. Das ging zu weit. Schnell griff ich zum Garderobenschrank, holte die Autoschlüssel von Haven. "Hier! Das dürfte wohl reichen für den Anfang, sucht euch echt mal ein Zu Hause!" und hielt ihnen den Schlüssel, vor die Nase. Beide sahen mich im ersten Moment erschrocken an und dann grinsend. Sam schnappte sich wortlos den Schlüssel, und schleifte Clair' hinter sich her. Wie die Wilden stürmten sie aus der Tür und wollten nur noch Gott weises was, in diesem Auto tun. Nur Gut, dass sie es noch geschafft hatten, vor Eifer, sich die Schuhe an zu ziehen. Lachend sah ich ihnen nach. Waren Haven und ich auch so schlimm???

parallel Lost&Found! Band1 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt