Es war mitten in der Nacht. Haven und ich lagen auf dem Bett und wir alberten rum. Er hatte uns noch ein paar Snacks bestellt und meinte diese von meinem Körper verzehren zu müssen, als mir plötzlich etwas einfiel. " Wieso war Sam eigentlich gestern so fürchterlich betrunken?" Die Frage brannte mir schon den ganzen Tag auf den Lippen. Haven legte sich auf die Seite stützte seinen Kopf ab. "Weil er so glücklich war, dass Clair' doch keine FKK- Hochzeit gemacht hat! -Ich habe ihm erzählt, wir hätten es wegen ihm und seiner Schinanz kurzfristig umdisponiert!" Ich verdrehte die Augen und Haven grinste wie ein Schuljunge. "Und deshalb hat er so gesoffen?" Ich stutzte. Haven nahm noch einen Schluck Whisky. "Nein! Erst, als wir uns mit Bastian, einem Ratsmitglied und Freund der Familie, getroffen hatten, um die Hochzeit um zu disponieren, nahm das Schicksal seinen Lauf!" Er lächelte und schüttelte den Kopf. „ Er war so betrunken, das er mir sogar das Angebot unterbreitet hatte, mit ihm auf die Bühne zu gehen!" Ich musste lachen. "Bitte? Was? Du?", entfuhr es mir sehr unsensibel, aber ich konnte mir nun wirklich nicht vorstellen, wie mein abgrundtief anständiger Haven, vor lauter wild kreischenden Weibern, auf riesen einer Showbühne stand um sich auszuziehen. Nein, dafür war er eindeutig der falsche Typ Mann. „ Warum lachst du denn?" Er leerte das Glas. "Weil vieles zu dir passt, aber ein aufreizender Stripper, - Nein, das geht gar nicht!" Haven verdrehte die Augen, " Und warum? Wieso passt das denn nicht zu mir?" Wie sollte ich ihm das jetzt erklären, ohne kränkend zu wirken und die Wörter spießig, oder altmodisch zu verwenden? Ich hüstelte. "Naja, du bist eben nicht der Typ - Sam!" Er hob die Augenbraue und ich seufzte auf. „Was ich damit meine ist, ihm traut man das eher zu und dir eher nicht. Du bist dafür einfach zu, naja ordentlich, akkurater, britischer- Gentleman!", redete ich mich jetzt um Kopf und Kragen. Verständnislos sah er mich an. "Ich bin also ein langweiliger, spießiger, britischer Gentleman, der zu deiner Verärgerung, immer beige Hosen trägt und absolut kleinkariert daherkommt?! Haben sie sonst noch etwas an mir und meiner Persönlichkeit auszusetzen Ms. Ripley?" Zerknirscht sah ich zu Boden. So hatte ich das doch gar nicht gemeint. Ich wollte ihn weder kritisieren, noch beleidigen, schnell lenkte ein. "Nein, nein, nein! So wie du es sagst, meine ich das nicht! Es ist eben- naja- Sam ist eben, so anders, so Lebenslustig und verrückt, dass du gegen ihn nun mal spießig wirkst!" Unsicher ob er mich jetzt verstanden hatte, blickte ich zu ihm auf. Havens Augen waren kalt wie Stahl und ich sah nichts in seiner Mimik. Unwohl kaute ich auf meiner Unterlippe, senkte den Blick, bis er meinen Kopf anhob und verschmitzt mir in die Augen lächelte. "Hmmmm, vielleicht bin ich wirklich abgrundtief kurzsichtig, was gewisse Situationen, oder Lebensweisen angeht, aber deswegen, hat sich noch keine Frau in meinem Leben beschwert!" Jetzt wurden meine Augen kalt. Was wollte er mir denn damit sagen? Waren die anderen Damen, die er vorher hatte, etwa gebildeter als ich? Eifersüchtig und verärgert, drehte ich mich um. "Was vor mir war, interessiert mich nicht!", blaffte ich. Haven rückte näher und schmiegte sich von hinten an mich. " Ich liebe es, wenn ich den Spieß umdrehen kann und du eifersüchtig wirst!" Boha, das war doch wohl nicht sein ernst! Dachte er wirklich mir würde sein Bruder gefallen? Ich schloss meine Augen und verdrängte diesen nicht wirklich berauschenden Gedanken, während ein anderer wie ein Flummi in meinem Kopf hin und hersprang. Wie viele Frauen hatte er denn gehabt? Waren es viele? Waren sie intelligenter und von besseren Stand wie ich? Ich hätte mich ohrfeigen können, aber diese Vorstellung überkam mich immer mehr und jetzt wurde ich sie nicht mehr los. Sein warmer Atem an meiner Ohrmuschel lenkte mich ab und er schmiegte sich an meine Wange." Abigail, hör bitte sofort auf diese seltsamen Gefühle in mir zu projizieren! Ich habe dir schon mal gesagt, dass alle Frauen, die vor dir in meinem Leben getreten sind, lediglich nur Gelegenheiten waren! Sie hatten keine Bedeutung und werden nie diesen Stellenwert in meinem Herzen haben wie du! Du bist meine Seelenverwandte, du bist das fehlende Glied in der Kette, die mich vervollständigt! Du allein bist meine Frau und meine Zukunft!" Sofort schlug mein Herz bis zum Hals und sanft wanderten seine Finger über mein Tatto, aber wie ich nun mal war, konnte ich nicht anders. " Von wie vielen reden wir denn hier?" In mir tobte ein Kampf. Es brodelte die Eifersucht und Lust auf ihn wuchs erneut, aber meine verdammte Neugier war einfach stärker. Haven sagte allerdings kein Wort und liebkoste mich weiter. Typisch. Er wollte mich ablenken. "Sind es mehr als 10?", fing ich wieder an, denn ich konnte mir vorstellen, dass er seine Erfahrungen nicht nur bei einer Frau gemacht hatte. Wieder keine Antwort. „ Und??" Ich stupste ihn an. "Wieso in Gottes Namen möchtest du das jetzt unbedingt wissen? Reicht es dir denn nicht, wenn ich dir sage, dass ich dich- und wirklich nur dich, über alles liebe und immer schon geliebt habe?" Er unterbrach sich schnell, denn warum auch immer, war das, was er gesagt hatte, ihm auf einmal furchtbar unangenehm. "Also ich hatte nur Paul, aber ich weiß gar nicht mehr so recht, ob ich den wirklich noch zählen möchte.....!" überging ich die Situation und wartete auf meine Antwort. "Abbie bitte! Warum ist das so wichtig? Ich habe nie eine Liste, geführt über die Frauen in meinem Leben. Ehrlich gesagt sind die mir egal, außer einer....!", fing er wieder an und versuchte doch tatsächlich schon wieder abzulenken. Ich ließ nicht locker. "Ok, dann sag nur, ob es weniger oder mehr als 5 waren?" Brummend verdrehte er die Augen und gab dann zu. " Weniger!" Was? Mit der Antwort hätte ich nicht gerechnet. Nun musste ich es genau wissen. " Wie viele waren es? Nun sag schon.....!" Er gab nach. "Ok, ich werde dir die Wahrheit sagen, aber nur unter einer Voraussetzung! Ok? " Natürlich willigte ich ein. " Gut! Es waren genau zwei!" Totenstille. Ich drehte mich um. „ Wie es waren zwei? Mit mir, oder ohne mich?" Er schloss die Augen." Mit dir!" Ich sah ihn ungläubig an. „Du willst mich veraschen oder?" Seine Mimik änderte sich kein Stück. „Haven, das ist nicht lustig! Ich habe dir auch alles von mir gesagt, aber...." Weiter kam ich nicht denn er schnitt mir das Wort ab. „Also gut, wenn du es genau wissen willst, hatte ich mit der Ersten nicht so richtigen Sex nur....so....Geplänkel eben! Erst mit der zweiten, da hab ich geschlafen!" Na das war ja mal ne Offenbarung. Ich wusste nicht was ich sagten sollte und mein Hirn ratterte erneut. Wenn er mit der einen nicht geschlafen hatte und ich die Zweite, von Zweien war, dann war ich die.... dann hatte ich...ihn...Ach du Heilige Scheiße! Entsetzt starrte ich ihn an und schoss in die Höhe. "Ja Abbie, du hast richtig kombiniert...du warst meine Erste Frau!", musste er noch nachlegen und mit einem rieseigen Rums viel ich aus dem Bett.
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parallel Lost&Found! Band1
RomanceAlpha Version dieser Storyline 😊 Abigail Ripley ist eine junge deutschstämmige Frau, die mit sich und ihrem Leben nicht im Reinen ist. Seit Jahren führt sie eine wechselvolle Beziehung mit Paul O' Tinley, dessen egomanische Art ihre Selbstzweifel...